Inzest

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɪnˈt͡sɛst ]

Silbentrennung

Einzahl:Inzest
Mehrzahl:Inzeste

Definition bzw. Bedeutung

Geschlechtsverkehr zwischen engsten Blutsverwandten, zum Beispiel Eltern und Kindern oder Geschwistern.

Begriffsursprung

Von lateinisch: incestum = Unzucht, Blutschande. Das Wort ist seit dem 19. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Inzestdie Inzeste
Genitivdes Inzests/​Inzestesder Inzeste
Dativdem Inzest/​Inzesteden Inzesten
Akkusativden Inzestdie Inzeste

Anderes Wort für In­zest (Synonyme)

Blutschande (veraltet):
Geschlechtsverkehr zwischen engsten Verwandten
historisch: nach nationalsozialistischer Rassenideologie sexuelle Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher „Rassen“
Inzucht:
auch übertragen: Fortpflanzung durch ein Elternpaar, bei dem die beiden Eltern eng miteinander verwandt sind

Beispielsätze

  • Ein Geschwisterpaar aus Zwenkau ist wegen Inzestes verurteilt worden.

  • Ödipus hat, ohne dies zu wissen, einen Inzest mit seiner Mutter begangen.

  • Sie haben Inzest begangen.

  • Inzest ist ein Tabu, das man in fast allen Kulturen finden kann.

  • Inzest ist ein Tabu, das man in fast allen Kulturen findet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen den Mann und seine mit ihm im Haus lebende 20 Jahre alte Tochter wegen Mordes und Inzest.

  • Um an den Ring zu kommen, begehen die Charaktere üble Missetaten – von Mord und Betrug über Inzest bis hin zu schwerster Brandstiftung.

  • Aber die Zahl der Schlangen nimmt ab; wegen Inzest und Wilderern, die das Gift auf dem Schwarzmarkt verkaufen.

  • Der „freie Inzest“ wurde in der FDP diskutiert.

  • Ausnahmen erlaubt das Gesetz aus dem Jahr 1953 lediglich bei Vergewaltigungen, Inzest oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.

  • Polka, das spielte die Trachtenkapelle zwischen zwei zünftigen Meinungsverschiedenheiten beim Feuerwehrfest im Tal des heiteren Inzests.

  • Selbst bei Inzest oder Vergewaltigung.

  • Wenn der Auster über Inzest schreibt, ist doch klar, um wen es geht.

  • Meine Lieblings-Beginner-Textzeile war früher: „Wer HipHop macht, aber nur HipHop hört, betreibt Inzest.

  • Aus Angst vor Inzest wurde der vollkommen gesunde, anderthalbjährige Giraffenbulle Marius im Kopenhagener Zoo getötet.

  • Inzest, der Geschlechtsverkehr zwischen Familienmitgliedern, das ist der Stoff vieler Schöpfungsmythen.

  • Der ist immerhin bereit, in Fällen von Vergewaltigung und Inzest Abtreibungen zuzulassen.

  • Er behauptet, dass Inzest betreibende Väter hierzulande mit maximal drei Jahren Gefängnis davonkämen.

  • Das polnische Parlament hat einer schärferen Gesetzgebung gegen Kindesmissbrauch und Inzest zugestimmt.

  • AP - vor 32 MinutenKarlsruhe (AP) Inzest bleibt in Deutschland strafbar.

  • Den Inzest deshalb zu bestrafen ist ergo widersprüchlich, ihn zu erlauben hingegen nach Faktenlage und Logik nur konsequent.

  • Seit 500 Jahren müssen wir uns in der Türkei mit dem Vorurteil auseinandersetzen, dass wir Aleviten Inzest betreiben.

  • Eines der zentralen anti-alevitischen Vorurteile war dabei, dass in ihren Familien Inzest herrsche.

  • Zu stark sei der Hass auf die eigene Mutter, bei der sie selbst in der Kindheit nur Alkoholismus, Inzest und Hunger erfahren habe.

  • Der Blick auf das Thema Inzest ist ungewöhnlich, Tine Rahel Völckers Zugriff jedoch kraftlos.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf In­zest?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm In­zest be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich. Im Plu­ral In­zes­te zu­dem nach dem S.

Das Alphagramm von In­zest lautet: EINSTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Zwickau
  4. Essen
  5. Salz­wedel
  6. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Zacharias
  4. Emil
  5. Samuel
  6. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Zulu
  4. Echo
  5. Sierra
  6. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort In­zest (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für In­zes­te (Plural).

Inzest

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen In­zest kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

In­zest­mo­tiv:
Inzest als Motiv
in­zes­tu­ös:
das Kriterium des Inzests (Beischlaf naher Verwandter) erfüllend

Film- & Serientitel

  • Inzest (Film, 1997)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Inzest. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Inzest. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11861209, 3314683 & 3314677. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. volksblatt.at, 17.09.2023
  3. bo.de, 19.12.2022
  4. kurier.at, 13.10.2021
  5. jungefreiheit.de, 02.10.2021
  6. aerzteblatt.de, 11.04.2019
  7. derstandard.at, 04.07.2018
  8. sueddeutsche.de, 22.05.2018
  9. mainpost.de, 13.02.2017
  10. derstandard.at, 27.08.2016
  11. morgenpost.de, 10.02.2014
  12. welt.de, 25.09.2014
  13. taz.de, 27.08.2012
  14. kurier.at, 05.10.2012
  15. de.euronews.net, 25.09.2009
  16. de.news.yahoo.com, 13.03.2008
  17. faz.net, 13.03.2008
  18. spiegel.de, 27.12.2007
  19. zeit.de, 31.12.2007
  20. n24.de, 17.11.2005
  21. sueddeutsche.de, 11.10.2003
  22. sueddeutsche.de, 21.11.2002
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995