Geisteshaltung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡaɪ̯stəsˌhaltʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Geisteshaltung
Mehrzahl:Geisteshaltungen

Definition bzw. Bedeutung

Grundsätzliche Einstellung zu wesentlichen Aspekten des Geschehens, des Lebens.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Geist und Haltung sowie dem Fugenelement -es.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Geisteshaltungdie Geisteshaltungen
Genitivdie Geisteshaltungder Geisteshaltungen
Dativder Geisteshaltungden Geisteshaltungen
Akkusativdie Geisteshaltungdie Geisteshaltungen

Anderes Wort für Geis­tes­hal­tung (Synonyme)

Einstellung (zu):
Art und Weise, wie man etwas beurteilt
Aufnahme einer Person in eine freie Arbeitsstelle
Ethos (geh.):
Gesamthaltung im Hinblick auf sittliche Werte
Gesinnung:
geistige und sittliche Grundeinstellung, Haltung eines Menschen
Grundeinstellung
Lebenseinstellung
Mentalität:
Denkweise, geistige Disposition
(jemandes) Philosophie:
kein Plural: Lehre vom Ganzen und vom Sein, Ursprung und Wesen der Dinge; Lehre über Erkenntnis und Wahrheit
persönliche Betrachtungsweise des Lebens
Sinnesart (dichterisch)
Überzeugung:
der Vorgang, bei dem man jemanden die Richtigkeit von etwas glaubhaft macht
gefestigter Glaube, feste Gewissheit, dass etwas richtig ist

Beispielsätze

  • Ich meine, dass Freiheit manchmal eine Geisteshaltung ist.

  • Man muss sehr genau zwischen Geisteshaltung und Gesinnung differenzieren.

  • Entscheide dich nicht für ein umfangreiches Vokabular, sondern für eine rege Geisteshaltung!

  • Der Humor ist eine Geisteshaltung, die einen oberflächliche Dinge mit Ernsthaftigkeit und ernste Dinge mit Leichtigkeit ausdrücken lässt.

  • Positives Denken ist eine Geisteshaltung, die darauf gerichtet ist, die erfreuliche Seite der Dinge zu sehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Durch die Askese können die Anhänger des Buddhismus ihre Geisteshaltung klären und innere Ruhe finden.

  • Meine Damen und Herren, wir schämen uns für die unsoziale Geisteshaltung dieses OB und dieses Stadtrats.

  • Aber natürlich bringt sie sich auch als Ordensfrau mit einer bestimmten Geisteshaltung ein.

  • Ich glaube, dass man lernen kann, genau die Geisteshaltung zu bekommen, die man haben möchte.

  • Außerdem hält der Rechtsexperte fest, dass der Pennälerring "nie einen Hehl aus seiner Geisteshaltung gemacht" habe.

  • Es gab auch eine verwandte Geisteshaltung, denn James hat als Autor wohl ähnliche Prozesse durchlaufen wie Giacometti als Zeichner.

  • Ich finde Ihre Ausdrucksweise „fallen lassen“ bezeichnend für eine gewisse Geisteshaltung.

  • Das habe sich wohl auf die Geisteshaltung ausgewirkt.

  • Aber ich glaube nicht, dass die Polizei oder die Regierung die Geisteshaltung eines Einzelnen kontrollieren können.

  • Amerikanisch ist eine Geisteshaltung.

  • Wie schnell diese schlichte Geisteshaltung ganz nach rechts abdriften kann, wissen wir eigentlich.

  • Männer haben diese tolle Geisteshaltung der Professoren an dem Insti halt anders zu spüren bekommen, wenn sie missliebig waren.

  • Aber die Geisteshaltung, im Angesicht eines Baumes stets das Brett im Kopf zu haben, scheint zu schwinden.

  • An ihren Orden, die eine freiheitliche Geisteshaltung ausdrücken.

  • Ein Risiko birgt diese Geisteshaltung selbst für so freischwebende, aus der Zeit gefallene Persönlichkeiten wie Kissin dann doch.

  • Scherer erzählt mehr: Höflichkeit ist eine Geisteshaltung und nicht nur ein antrainierter Reflex.

  • Selbst nannten sie sich "Cosa Nostra", was Rückschlüsse auf ihre Geisteshaltung zuläßt.

  • Es entstand eine Geisteshaltung, die Risiken und Störungen als negativ ansieht.

  • Denn sie kann eine äußerst bequeme Geisteshaltung sein.

  • Geisteshaltung noch Resonanz, aber weit weniger als früher.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Geis­tes­hal­tung be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × G, 2 × S, 2 × T, 1 × A, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × S, 2 × T, 1 × H, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S, zwei­ten S und L mög­lich. Im Plu­ral Geis­tes­hal­tun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Geis­tes­hal­tung lautet: AEEGGHILNSSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Salz­wedel
  8. Ham­burg
  9. Aachen
  10. Leip­zig
  11. Tü­bin­gen
  12. Unna
  13. Nürn­berg
  14. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Ida
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Samuel
  8. Hein­reich
  9. Anton
  10. Lud­wig
  11. Theo­dor
  12. Ulrich
  13. Nord­pol
  14. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. India
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Echo
  7. Sierra
  8. Hotel
  9. Alfa
  10. Lima
  11. Tango
  12. Uni­form
  13. Novem­ber
  14. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Geis­tes­hal­tung (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Geis­tes­hal­tun­gen (Plural).

Geisteshaltung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Geis­tes­hal­tung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­ek­do­te:
kurze, humorvolle Erzählung, die Typisches, Spezifisches oder auch Enthüllendes einer Person, Geisteshaltung, Epoche betont
be­weg­lich:
übertragen, geistig: in der Lage, die Geisteshaltung zu verändern
De­mut:
Religion: vor allem religiös geprägte Geisteshaltung, bei der sich der Mensch in Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit dem göttlichen Willen unterwirft
Faul­heit:
innere Grundstimmung oder Geisteshaltung, nichts Mühsames tun zu wollen
Mut:
Geisteshaltung, bei der Handlungen in einer gefährlichen, kritischen oder waghalsigen Situation energisch und furchtlos ausgeführt werden
Pro­gres­si­vi­tät:
Geisteshaltung, die von Offenheit allem Neuen gegenüber gekennzeichnet ist; fortschrittliche Grundhaltung
See­len­grö­ße:
vornehme Geisteshaltung
Starr­sinn:
eine Geisteshaltung oder ein krankhafter Geisteszustand, an einer einmal gefundenen Meinung unbeugsam, unbelehrbar und rigoros festzuhalten
Tröpf­chen:
äußerst geringer Anteil von etwas (Gefühl, Emotion, Geisteshaltung, Musikrichtung etc.)
Zy­nis­mus:
Geisteshaltung, bei der durch verletzende Bemerkungen die Wertvorstellungen anderer geringgeschätzt werden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Geisteshaltung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Geisteshaltung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9496190, 8764424, 6134851, 3676362 & 2427710. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  26. Stuttgarter Zeitung 1996
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