Ficke

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈfɪkə]

Silbentrennung

Ficke (Mehrzahl:Ficken)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Aufgrund des zunehmenden vulgären Gebrauchs im Sinne von ficken „Geschlechtsverkehr haben“, wurde das Wort zunehmend tabuisiert und aus der Hochsprache verbannt. Auf den gleichen Wortstamm gehen auch die Vulgärausdrücke vögeln und Votze, bzw. Vut zurück.

  • Das -ck- verweist auf eine Verstärkungs- oder Verkleinerungsform von einem Stamm *fug-/fig-, der sich an indogermanische *peuk-/peug- „stechen“, „stecken“ anschließen lässt (vergleiche hierzu auch: Fuge, Fichte, Faust, Punkt).

  • Eine Reihe von Familiennamen (wie Ficke, Ficker, Fickelscherer=Schwertfeger) sind hiervon abgeleitet und haben selbstverständlich keine obszöne Nebenbedeutung.

  • Im Schmiedehandwerk war es üblich einen mit Sand gefüllten Sack an der Decke zu befestigen und ein frischgeschmiedetes Schwert durch Hineinstoßen und Hin- und Herbewegen zu „ficken“, d. h. von Asche- und Schlackeresten zu befreien.

  • Eine weitere semantische Verschiebung ergab die Bedeutung „necken“, etwa in den Worten foppen, fuchsen und Faxen. (vergleiche auch niederländisch: neuken „ficken“, das die umgekehrte Bedeutungsverschiebung erfuhr.) Bei Ficke als Zwickmühle ist die Herkunft vom Hin- und Herbewegen des Steins, der bei jedem Zug eine Mühle schließt, offensichtlich.

  • Ficke ist ein altes, heute nur noch in Dialekten vorkommendes Wort für „Tasche“, insbesondere für eine „Hosentasche“. Eine größere Tasche wird hingegen als Futsche, im ostpreußischen Platt auch Fuppe oder Fupp bezeichnet. Im Schwedischen bedeutet ficka ebenfalls „(Kleider-)Tasche“. Das sächsische Wort fickenfaul mit der Bedeutung „geizig“ bedeutet wörtlich: „zu faul, in die Tasche zu greifen“.

  • Vergleiche hierzu auch das altgriechische Wort θήκη (théékee) „Behälter, Aufbewahrungsort, Kasten, Kiste“, dessen Bedeutung sich in neutestamenlichen Griechischen zunächst zu „Schwertscheide“ und im spätantiken Griechischen schließlich zu „Tasche“ wandelt. (Der Lautwandel von griechischem Theta nach ist in vielen Sprachen üblich, vgl. z. B. Theodor, russ. Fjodor.)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Fickedie Ficken
Genitivdie Fickeder Ficken
Dativder Fickeden Ficken
Akkusativdie Fickedie Ficken

Anderes Wort für Fi­cke (Synonyme)

Fickmühle
Fupp
Fuppe
Futsche
Hosenficke (ugs., ostmitteldeutsch)
Hosensack (schweiz., österr.):
Tasche, die an oder in einer Hose angebracht ist
Hosentasche (Hauptform):
Tasche, die an oder in einer Hose angebracht ist
Zwickmühle:
Situation im Mühlespiel, in der ein Spieler einen Stein zwischen zwei „Mühlen“ hin- und her bewegen kann. Damit wird dem anderen Spieler jedesmal ein Stein weggenommen.
übertragen: ausweglose Situation, in der keine der Optionen befriedigend ist

Beispielsätze

  • Nimm bitte die Finger aus meiner Ficke!

  • Du hast ja eine Ficke aufgebaut!

  • Ficke nie einen Ficker!

  • Sie hoffte, beim Ficken verloren gegangene Gefühle wiederzufinden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dies sei ein "massiver Angriff" auf das Kerngeschäft wie auf die Existenz des Messeplatzes Offenbach, sagt Geschäftsführerin Ursula Ficke.

  • "Die Aussteller erwarten einen ersten Anschub", sagte Ficke.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Fi­cke?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Fi­cke be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × I & 1 × K

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich. Im Plu­ral Fi­cken an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Fi­cke lautet: CEFIK

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ingel­heim
  3. Chem­nitz
  4. Köln
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Ida
  3. Cäsar
  4. Kauf­mann
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. India
  3. Char­lie
  4. Kilo
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Fi­cke (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Fi­cken (Plural).

Ficke

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fi­cke kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Ficken und Sterben Jon Ø. Flink | ISBN: 978-3-86608-146-8

Film- & Serientitel

  • Ficken (Kurzfilm, 2016)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ficke. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ficke. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1034599 & 959119. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. fr-aktuell.de, 29.09.2005
  2. ln-online.de, 16.08.2002