Fehl

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [feːl]

Silbentrennung

Fehl

Definition bzw. Bedeutung

  • heute nur noch ohne Fehl (und Tadel): Verfehlung, Makel, Fehler

  • Kartenspiel, selten: Farbe, die kein Trumpf ist

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch væle, im 13. Jahrhundert von altfranzösisch faille entlehnt, das auf lateinisch falla „Betrug“ zurückgeht

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Fehldie Fehle
Genitivdes Fehls/​Fehlesder Fehle
Dativdem Fehlden Fehlen
Akkusativden Fehldie Fehle

Anderes Wort für Fehl (Synonyme)

Fehlfarbe:
Farbe, die ein Spieler nicht in der Hand hält
Farbe, die im Spiel nicht Trumpf ist
Lusche:
Person, die keine Funktion erfüllt, zu nichts oder wenig zu gebrauchen ist
Spielkarte, die bei der Auszählung keine Punkte bringt (7er, 8er, 9er)

Gegenteil von Fehl (Antonyme)

Trumpf:
etwas, das jemandem einen Vorteil verschafft
Voll­kom­men­heit:
Eigenschaft, vollkommen zu sein; Eigenschaft, so gut zu sein, dass eine Verbesserung nicht/kaum möglich erscheint

Beispielsätze

  • Ich habe nur noch Fehl auf der Hand.

  • Das Fehlen des Staunens ist folgenschwerer als das Fehlen moralischer Maßstäbe.

  • Nicht am Fehlen von Wundern, sondern am Fehlen von Verwunderung wird die Welt zugrunde gehen.

  • Fehlen wird er mir kein Stück.

  • Es wurden Toms Kenntnisse oder vielmehr deren Fehlen diskutiert.

  • Marias Fehlen wurde im Protokoll vermerkt.

  • Ist Licht das Fehlen von Dunkelheit?

  • Das Fehlen eines Schwanzes unterscheidet die Primaten von den anderen Affen.

  • Der Lehrer war aufgrund von Toms häufigem Fehlen im Unterricht besorgt.

  • Fehle ich euch nicht?

  • Fehle ich dir nicht?

  • Fehle ich dir überhaupt?

  • Der Rezensent, der das Fehlen eines Kommas entdeckt, dünkt sich dem Autor gleichrangig.

  • Auch Tom bemerkte Marias Fehlen.

  • Das Fehlen einer europäischen Öffentlichkeit wird immer stärker spürbar.

  • Interessante modernistische Bauten machen das Fehlen alter architektonischer Juwelen in dieser Stadt wett.

  • Eigentlich ist Schwarz keine Farbe, sondern das Fehlen von Farbe.

  • Wenige Leuten bemerkten ihr Fehlen auf der Party.

  • Fehle ich dir?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei SWOT-Analysen ist Abstraktion Fehl am Platze - und vorab sollte klar, wohin die Reise gehen soll.

  • Dass auch der Arbeitgeber – hier die Gemeinde Baar – nicht ohne Fehl und Tadel ist, verschweigt das Verwaltungsgericht nicht.

  • Keiner oder Keine ist eben ohne Fehl und Tadel und das ist auch gut so.

  • Fehl schlug indes der Versuch von Maxi Hörmann, durch übertriebene Härte die Gunst des Publikums zu erlangen.

  • Gewiss waren auch wir nicht ohne Fehl und Tadel und haben Fehler gemacht - welcher Mensch macht keine?

  • Ich fühle mich hier oben bei so einer Pressekonferenz völlig Fehl am Platz.

  • Trainer sind selbstverständlich auch nicht ohne Fehl und Tadel und oftmals auch für ausbleibende Erfolge verantwortlich.

  • Keine Beute machten Einbrecher in der Garage eines Sportvereins im Zeitraum des Osterwochenendes zwischen dem 29.03. und 02.04.13 Am Fehl.

  • Lukimya, der Innenverteidiger mit den besten Zweikampfwerten der Liga, spielte vor 35.427 Zuschauern ansonsten ohne Fehl und Tadel.

  • Martialisches Gehabe (Stichwort Federhandschuh) ist hier wirklich Fehl am Platz.

  • Jemand der nur meine Vorgaben grafisch umsetzt ist leider Fehl am Platze.

  • Unter dem Motto "probieren - erfahren - erleben" werden von Nahkauf Fehl ausgesuchte Käsespezialitäten und exquisite Pralinés vorgestellt.

  • Alle Bemühungen blieben jedoch erfolglos, was Fehl Ende Februar auch auf die Wirtschaftskrise zurückführte.

  • Ohne Fehl und Tadel", sagt er.

  • Alonso blieb trotz des großen Drucks ohne Fehl und Tadel.

  • Die Opposition will wissen, wie eine Regierung ohne Fehl und Tadel sein kann, in deren Amtszeit der große Anschlag fällt.

  • Die Briefe werden ohne Fehl und Tadel geladen, leider mit genauso vielen unerwünschten Werbe-Mails wie sonst.

  • Wenzel, der am Sonntag 26 Jahre wird, ersetzt Bordon ohne Fehl und Tadel.

  • Fehle die Konkurrenz beim Erdgas und dadurch später auch beim Strom, dann werde Ampere jede wirtschaftliche Basis entzogen.

  • Zwar ohne Fehl und Tadel, ganz korrekt, aber doch zu analytisch-kühl - ohne Grenzüberschreitung ins Innere der Seele klang dieser Beethoven.

  • Die Kommission war vor allem bemüht, die (Fehl)Organisation der Rettungsaktion zu rechtfertigen.

  • Es war ein saftig gegrilltes Stück Fleisch ohne jeden Fehl und Tadel, das er mit der fruchtigen Sauce beträufelte.

  • Fehle dieser, solle der Steuerpflichtige Einspruch erheben.

  • Rafter spielte bis auf ganz wenige Ausnahmen ohne Fehl und Tadel.

  • Im Dienst blieb Professor Häusler, wie die komplette TV-Ärzteschar, ohne jeden Fehl und Tadel.

  • Da stimmt jeder Ärmeleinsatz, sitzt jeder Kragen ohne Fehl und Tadel.

  • Dir ein Fehl entdeckt, weder in.

  • Ein Stück über die Schwestern Brontë, kein Fehl.

Häufige Wortkombinationen

  • ohne Fehl und Tadel sein

Übergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf Fehl?

Anagramme

  • Fleh

Wortaufbau

Das Isogramm Fehl be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × F, 1 × H & 1 × L

  • Vokale: 1 × E
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × H, 1 × L

Das Alphagramm von Fehl lautet: EFHL

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Essen
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Emil
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Echo
  3. Hotel
  4. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Fehl (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Fehle (Plural).

Fehl

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fehl kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­ra­chie:
Medizin: angeborenes Fehlen der Arme
Achei­rie:
Medizin: angeborenes Fehlen einer oder beider Hände
Achro­ma­sie:
Medizin: angeborener oder erworbener gänzlicher Ausfall des Farbensehens durch Fehlen der Zapfenfunktion
Medizin: angeborenes oder erworbenes Fehlen von Pigmenten in der Haut
Age­ne­sie:
vollständiges oder partielles Fehlen eines Organs aufgrund einer (genetisch bedingten) Nichtanlage
an­oxisch:
durch das Fehlen von freiem Sauerstoff, jedoch durch das Vorhandensein von oxidierten Verbindungen charakterisiert
Asi­a­lie:
Medizin: Fehlen von Speichelsekretion
Avi­t­a­mi­no­se:
durch das völlige Fehlen eines bestimmten Vitamins im Körper hervorgerufene Krankheit bzw. verschiedenartiger Krankheitszustand
Azoo­sper­mie:
Medizin: Fehlen von Samenzellen im Sperma
Keim­frei­heit:
Fehlen von Keimen
Treu­lo­sig­keit:
das Fehlen von Treue; die Eigenschaft treulos zu sein

Buchtitel

  • Das Fehlen des Flüsterns im Wind … und andere phantastische Kurzgeschichten aus dem Halbdunkel Miriam Schäfer | ISBN: 978-3-86282-563-9
  • Es wächst ein Licht in deinem Fehlen Giannina Wedde | ISBN: 978-3-73650-228-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Fehl. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Fehl. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1401194, 592361, 11587581, 11336941, 10484330, 7139202, 4434486, 3699738, 3163215, 3163214, 2993577, 2914737, 2747850, 2147865, 1606546, 754760, 692245 & 439551. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. cio.de, 14.11.2022
  3. luzernerzeitung.ch, 10.09.2022
  4. focus.de, 15.09.2021
  5. merkur.de, 16.03.2018
  6. manager-magazin.de, 05.02.2018
  7. blickamabend.ch, 13.08.2016
  8. rt.com, 27.09.2016
  9. presseportal.de, 03.04.2013
  10. feeds.rp-online.de, 24.03.2012
  11. stuttgarter-zeitung.de, 25.09.2010
  12. abakus-internet-marketing.de, 22.04.2010
  13. suedkurier.de, 06.05.2010
  14. frankenpost.de, 02.04.2009
  15. wiesbadener-kurier.de, 19.02.2009
  16. faz.net, 17.09.2007
  17. Die Zeit (16/2004)
  18. archiv.tagesspiegel.de, 15.03.2004
  19. berlinonline.de, 29.11.2003
  20. sueddeutsche.de, 04.09.2002
  21. DIE WELT 2001
  22. Junge Welt 2000
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 10.09.1998
  26. Berliner Zeitung 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1995
  28. Die Zeit 1995