Eitelkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯tl̩kaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Eitelkeit
Mehrzahl:Eitelkeiten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Mittelhochdeutsch ītelkeit „Leerheit, Nichtigkeit“

  • Substantivierung des Adjektivs eitel mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Eitelkeitdie Eitelkeiten
Genitivdie Eitelkeitder Eitelkeiten
Dativder Eitelkeitden Eitelkeiten
Akkusativdie Eitelkeitdie Eitelkeiten

Anderes Wort für Ei­tel­keit (Synonyme)

Affigkeit
Bedeutungslosigkeit:
Eigenschaft, keine Bedeutung/Relevanz zu haben
jemand/etwas ohne Bedeutung
Belanglosigkeit:
ohne Bedeutung für eine bestimmte Sache
Dandytum
Einbildung:
eine geistige Vorstellung
ohne Plural: zu großes Selbstwertgefühl; sich selbst für zu wichtig nehmen und die eigene Bedeutung überschätzen
Geckenhaftigkeit
Gefallsucht:
übertrieben starkes inneres Bedürfnis, zu gefallen
Hohlheit
Inanität:
Eigenschaft, keinen (sinnvollen) Inhalt zu besitzen; leer, nichtig (inan) zu sein
Inhaltslosigkeit:
der Zustand bzw. die Eigenschaft, leer oder ohne Inhalt zu sein
Koketterie:
das Verhalten einer Person, die einer Person des anderen Geschlechts gefallen möchte
Leere:
Gefühl einer Person, nichts zu haben, das sie erfüllt
Zustand einer Gegend/eines Raumes, nichts zu enthalten
Nichtigkeit:
das Nichtigsein; bedeutungslose Sache
Recht ohne Plural: eine Form der Unwirksamkeit von Rechtsgeschäften, die auf schweren Mängeln beruht
Nutzlosigkeit:
Zustand, ohne Nutzen zu sein/zu nichts gut zu sein
Putzsucht:
die übertriebene Neigung etwas oder sich zu putzen
Selbstgefälligkeit
Stutzerhaftigkeit
Stutzertum
Substanzlosigkeit
Unwichtigkeit:
Eigenschaft, keine Bedeutung/Relevanz zu haben; etwas ohne Bedeutung/Relevanz
Vergeblichkeit:
Zustand, vergeblich/nicht realisierbar zu sein
Wertlosigkeit:
Eigenschaft einer Person oder Sache, keinen Wert zu haben
etwas, das keinen Wert hat
Zwecklosigkeit

Beispielsätze

  • Er ist an Eitelkeit nicht zu übertreffen.

  • Die Eitelkeit vieler Menschen wirkt vor allem deshalb so unerträglich, weil sie die Eitelkeit der anderen stört.

  • Jeder Mensch besitzt gerade soviel Eitelkeit, wie ihm an Verstand und Urteilskraft fehlt.

  • Schmeicheleien sind Falschgeld, das nur dank Eitelkeit einen Kurswert besitzt.

  • Was ist der Mensch für eine elende Kreatur, wenn er alle Eitelkeit abgelegt hat!

  • Leider steht oft die Eitelkeit im Vordergrund.

  • Das ist kein Nationalismus, sondern Eitelkeit.

  • Nur Männer von beachtlicher Eitelkeit schreiben Bücher.

  • Ein Orden ist ein kostensparender Gegenstand, der es ermöglicht, mit wenig Blech viel Eitelkeit zu befriedigen.

  • Alles war Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.

  • Wo die Eitelkeit in den Spiegel schaut, schaut die Dummheit heraus.

  • Wo die Eitelkeit anfängt, hört der Verstand auf.

  • Warum gibt es immer welche, die sich wegen Eitelkeiten in Gefahr bringen?

  • Für die Eitelkeit ist selbst die Pfütze ein wohlgefälliger Spiegel.

  • Eitelkeit ist die Seele der Diskussion.

  • Die höchste Form der Eitelkeit ist die Ruhmesliebe.

  • Man wird selten irren, wenn man extreme Handlungen auf Eitelkeit, mittelmäßige auf Gewohnheit und kleinliche auf Furcht zurückführt.

  • Jedermann hat gerade soviel Eitelkeit, wie es ihm an Verstand fehlt.

  • Ist nicht verletzte Eitelkeit die Mutter aller Trauerspiele?

  • Das Verlangen nach Gegenliebe ist nicht das Verlangen der Liebe, sondern der Eitelkeit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ihr Esel mit langem Gemächt mit dem Titel „Donkey is proud of His Dick“ steht für die Eitelkeit vieler Männer und wie Frauen darüber denken.

  • Alles andere ist Eitelkeit und Narzissmus", kritisierte Hellmann.

  • Der Graf hat gar nicht erst versucht, die eigene Eitelkeit in Schach zu halten.

  • Das hat auch nichts mit Eitelkeit zu tun.

  • "Alles ist Eitelkeit", oder auch: "Alles ist Vergeblichkeit".

  • Aber mehr interessieren sie sich für ihre Posten und Eitelkeiten.

  • Die Eitelkeit ist eine tägliche Kraftquelle.

  • Aber ich hoffe, dass ich meine Eitelkeit ganz gut im Griff habe.

  • Aber er erzählt sie ohne Eitelkeit, mehr der Pointe wegen als des Eigenlobs.

  • Aber die Eitelkeit zog ihn nicht ins Minus wie so viele andere, die zu wenig auf der Plusseite haben.

  • «Als CEO sind Eitelkeiten fehl am Platz», sagt die ehemalige SF-Chefin.

  • » Er sei immer ein Kind geblieben, doch das sage er keineswegs aus Eitelkeit, vielmehr sei es «sehr unangenehm und sehr verstörend».

  • An der Strecke sei kein Platz für falsche Eitelkeiten und somit werde in den Fahrersitzungen beispielsweise Tacheles geredet.

  • Als Sie noch beim FC Bayern spielten, haben Sie oft die Eitelkeit des Fußballgewerbes kritisiert - und sich davon ferngehalten.

  • Aber es ist nicht die Eitelkeit, die ihn hierher treibt.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ei­tel­keit be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × T, 1 × K & 1 × L

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I und L mög­lich. Im Plu­ral Ei­tel­kei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Ei­tel­keit lautet: EEEIIKLTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Leip­zig
  6. Köln
  7. Essen
  8. Ingel­heim
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Lud­wig
  6. Kauf­mann
  7. Emil
  8. Ida
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Tango
  4. Echo
  5. Lima
  6. Kilo
  7. Echo
  8. India
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Ei­tel­keit (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Ei­tel­kei­ten (Plural).

Eitelkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ei­tel­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Gras­af­fe:
salopp, veraltend: Mensch, der Unreife und Eitelkeit auf sich vereinigt
Nar­zisst:
Person, die eine übertriebene Liebe zu sich selbst und Eitelkeit zeigt und sehr auf sich selbst bezogen ist
Nar­ziss­tin:
weibliche Person, die eine übertriebene Liebe zu sich selbst und Eitelkeit zeigt und sehr auf sich selbst bezogen ist
Star­al­lü­ren:
eigenwilliges Verhalten/Benehmen von Prominenten, das von Arroganz, Eitelkeit, Überheblichkeit oder Ähnlichem geprägt ist
Va­ni­tät:
der Zustand eitel zu sein; Eitelkeit
Va­ni­tas:
Vergänglichkeit des Irdischen, Eitelkeit des Menschen

Buchtitel

  • Fegefeuer der Eitelkeiten Tom Wolfe | ISBN: 978-3-49923-674-7
  • Jahrmarkt der Eitelkeit. Roman ohne Held William Thackerays vergnügliche Charakterstudie neu und zeitgemäß übersetzt William Makepeace Thackeray | ISBN: 978-3-15011-433-9
  • Wo wäre die Macht der Frauen, wenn die Eitelkeit der Männer nicht wäre? Marie von Ebner-Eschenbach | ISBN: 978-3-94168-376-1

Film- & Serientitel

  • Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten (Film, 2009)
  • Fegefeuer der Eitelkeiten (Film, 1990)
  • Jahrmarkt der Eitelkeiten (Miniserie, 2018)
  • Vanity Fair – Jahrmarkt der Eitelkeit (Film, 2004)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Eitelkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Eitelkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6473530, 12305280, 11007550, 8991746, 8290884, 7213608, 7027456, 5945314, 5486201, 5190952, 4298141, 2941034, 2834077, 2829137, 2807698, 2739101, 2738126, 2729814 & 2717278. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. ga.de, 27.10.2023
  3. augsburger-allgemeine.de, 23.05.2022
  4. tagesspiegel.de, 08.12.2021
  5. focus.de, 16.10.2020
  6. zeit.de, 06.10.2019
  7. focus.de, 08.03.2018
  8. abendblatt.de, 11.11.2017
  9. tagesspiegel.de, 06.11.2016
  10. bernerzeitung.ch, 15.08.2015
  11. faz.net, 16.06.2014
  12. blick.ch, 12.10.2013
  13. nzz.ch, 20.12.2012
  14. feedsportal.com, 20.11.2011
  15. spiegel.de, 30.04.2010
  16. stuttgarter-nachrichten.de, 13.08.2009
  17. taz.de, 06.08.2008
  18. tagesspiegel.de, 09.07.2007
  19. sueddeutsche.de, 10.10.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 12.09.2005
  21. welt.de, 12.07.2004
  22. archiv.tagesspiegel.de, 04.05.2003
  23. berlinonline.de, 30.04.2002
  24. fr, 30.11.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Welt 1998
  27. BILD 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995