Dschinn

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ d͡ʒɪn ]

Definition bzw. Bedeutung

(im muslimisch-orientalischen Kontext) nach (vor-)islamischer Vorstellung ein übersinnliches, ins menschliche Leben schädlich oder helfend eingreifendes Geisterwesen, das in aller Regel für den Menschen unsichtbar ist, jedoch mitunter diesem in menschlicher oder tierischer Gestalt sichtbar werden kann (dem Koran zufolge ist es ein aus rauchlosem Feuer erschaffenes Mittelwesen zwischen den Menschen und den Engeln und gehört mit diesen beiden zu den vernünftigen Wesen; dem islamischen Volksglauben nach kann es auch Besitz vom Menschen ergreifen).

Begriffsursprung

Das Wort geht auf das arabische Kollektivum b=Dschinn Pl.; Geister zurück, das entweder direkt aus dem Arabischen oder, als Vermittlersprache, aus dem Französischen ins Deutsche, wo es seit Anfang des 19. Jahrhunderts bezeugt ist, entlehnt worden ist.

Alternative Schreibweisen

  • Ginn
  • Jinn

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Dschinndie Dschinn/​Dschinnen
Genitivdes Dschinnsder Dschinn/​Dschinnen
Dativdem Dschinnden Dschinn/​Dschinnen
Akkusativden Dschinndie Dschinn/​Dschinnen

Anderes Wort für Dschinn (Synonyme)

Flaschengeist

Beispielsätze (Medien)

  • Doch Aladin ist es, der das Geheimnis der Wunderlampe entdeckt und den Dschinn befreit.

  • Nun gehört „Dschinns“ zu den sechs ausgewählten Romanen auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

  • Nur so können sie die Menschen vor der bösen Macht der Ifrit beschützen.Das Buch "Die Kinder des Dschinn" ist spannend geschrieben.

  • Nur er hört die Stimmen der Dschinns.

  • Nur durch den linken Zeh kann der Dschinn entweichen, ohne Schaden zu nehmen.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: xhind (männlich)
  • Bosnisch: džin (männlich)
  • Bulgarisch: джин (džin) (männlich)
  • Dänisch:
    • djinn
    • jinn
  • Englisch:
    • djinn
    • jinn
    • djinnee
    • jinnee
    • djinni
    • jinni
    • genie
  • Französisch: djinn (männlich)
  • Galicisch: xenio (männlich)
  • Georgisch: ჯინი (ǰini)
  • Italienisch:
    • ginn (männlich)
    • jinn (männlich)
  • Katalanisch: geni (männlich)
  • Kroatisch: džin (männlich)
  • Kurmandschi:
    • yên ji me çêtir
    • cin (männlich)
  • Mazedonisch: џин (džin) (männlich)
  • Neugriechisch: τζίνι (tzíni) (sächlich)
  • Niederländisch: djinn (männlich)
  • Polnisch:
    • dżinn (männlich)
    • dżin (männlich)
  • Portugiesisch:
    • gênio (männlich)
    • génio (männlich)
  • Rumänisch: djinn (männlich)
  • Russisch:
    • джинн (männlich)
    • джин (männlich)
  • Schwedisch: djinn
  • Serbisch:
    • џин (džin) (männlich)
    • ђин (đin) (männlich)
  • Serbokroatisch:
    • џин (džin) (männlich)
    • ђин (đin) (männlich)
  • Slowakisch: džin (männlich)
  • Spanisch: genio (männlich)
  • Tadschikisch:
    • ҷинн (çinn)
    • ҷин (çin)
  • Tschechisch: džin (männlich)
  • Türkisch: cin
  • Ungarisch: dzsinn

Homophone

Was reimt sich auf Dschinn?

Wortaufbau

Das Substantiv Dschinn be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × I & 1 × S

  • Vokale: 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × S

Das Alphagramm von Dschinn lautet: CDHINNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Salz­wedel
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Samuel
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Sierra
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

Dschinn

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Dschinn kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Der Schatz der Dschinn Sabrina J. Kirschner | ISBN: 978-3-74320-941-1
  • Der verliebte Dschinn Antonia S. Byatt | ISBN: 978-3-45868-294-3
  • Dschinns Fatma Aydemir | ISBN: 978-3-42314-881-8
  • Emma und der Blaue Dschinn Cornelia Funke | ISBN: 978-3-79150-462-9
  • Mein Dschinn Lukas Hartmann | ISBN: 978-3-25701-172-2

Film- & Serientitel

  • Dschinn (TV-Serie, 2019)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Dschinn. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Dschinn. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733
  2. Raja Tazi: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. In: Stefan Sonderegger, Oskar Reichmann (Herausgeber): Studia Linguistica Germanica. 47. Band, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 978-3-110-14739-1, DNB 953951359
  3. Nabil Osman (Herausgeber): Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. C.H. Beck, München
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 2012, ISBN 978-3-411-71003-4
  5. waz.de, 30.03.2022
  6. bnn.de, 20.09.2022
  7. merkur-online.de, 27.06.2006
  8. Welt 1999