Blamage

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ blaˈmaːʒə ]

Silbentrennung

Einzahl:Blamage
Mehrzahl:Blamagen

Definition bzw. Bedeutung

Beschämung, Situation, die zu einem Gesichtsverlust führt, die peinlich ist.

Begriffsursprung

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Studentensprache neu gebildet. Strukturell: Derivation (Ableitung) zum Stamm des Verbs blamieren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -age.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Blamagedie Blamagen
Genitivdie Blamageder Blamagen
Dativder Blamageden Blamagen
Akkusativdie Blamagedie Blamagen

Anderes Wort für Bla­ma­ge (Synonyme)

(Hohn und) Spott ernten
(sein) Gesicht verlieren
(sich) nirgendwo mehr sehen lassen können
Affenschande (ugs.):
umgangssprachlich: besonders empörender Missstand
ausgelacht werden
Bloßstellung
Gesichtsverlust:
plötzlicher Verlust der Ehre, des Respekts oder des Ansehens
Hohn und Spott über sich ergehen lassen müssen
kein Ruhmesblatt (für jemanden) sein
Kompromittierung
mit Hohn und Spott überschüttet werden
oberpeinlich sein (für)
Peinlichkeit:
etwas, das als peinlich empfunden wird
veraltet: übermäßige Genauigkeit
Schande:
ein empörender, skandalöser Vorgang
etwas, was jemandem in seinem Ansehen stark schadet
Schmach:
erhebliche Beeinträchtigung des Ansehens, durch andere beigebracht
sich bis auf die Knochen blamieren
sich blamieren
sich lächerlich machen
sich nicht (gerade) mit Ruhm bekleckern
sich zum Gespött machen
sich zum Hampelmann machen (ugs.)
sich zum Hanswurst machen (ugs.)
Verächtlichmachung
zum Gespött werden
zur Zielscheibe (jeman)des Spotts werden (geh.)

Beispielsätze

Der Sturz von der Bühne war eine echte Blamage.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der DSV erlebt nach dem Geiger-Debakel in Innsbruck die nächste Blamage.

  • Bewohner von New Orleans sauer Brad Pitt: Blamage mit Öko-Häusern für die Opfer von Hurrikan „Katrina

  • Bundestrainer Löw wollte sich nach der Blamage gegen Nordmazedonien nicht in die Karten schauen lassen.

  • Blamage gegen Bayern fordert erstes OpferPaukenschlag beim FC Barcelona!

  • Das katalanische Blatt „Sport“ sprach gar von der „größten Blamage der Geschichte“.

  • Bern kann nur gewinnen,alles andere währe ja der untergang und eine Blamage.

  • Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sprach von einer "totalen Blamage" und rief zum Ende des Arbeitskampfes auf.

  • Aus aller Welt 23.03.2015 Spott im Fitness-Studio Nach Blamage: „Ich feuere dich an!

  • Also eig. eine Blamage für 17 Vereine, nicht für die Bayern.

  • Angst vor einer Blamage?

  • Die Salzburger sind nach der Blamage gegen Düdelingen auf Wiedergutmachung aus.

  • Blamage statt Schützenfest "Königsblau" hat sich in der Europa League bis auf die Knochen blamiert.

  • Sarrazin hat also doch ein wenig Rückgrat, wenn er dem Präsidenten eine Blamage erspart hat.

  • Blamage 1:6, 3:6 – Das war Nada(l)

  • Blamage für den Osten": Hansa Rostock wird nach der Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg von zwei Zeitungen verspottet.

  • Das ist aber keine Blamage.

  • Sorgenkind Martin Schmitt fehlt nach der Blamage bei seinem Comeback in Zakopane/Polen.

  • Dazu ist der Erwartungsdruck viel zu groß und wäre die Blamage hinterher zu peinlich - und zwar für beide Seiten.

  • Doch es sind wohl nicht nur handwerkliche Fehler, die zu den Blamagen geführt haben.

  • Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt ist in der ersten Runde des DFB-Vereinspokals nur knapp einer Blamage entgangen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Bla­ma­ge?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Bla­ma­ge be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × L & 1 × M

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × L, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A und zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Bla­ma­gen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Bla­ma­ge lautet: AABEGLM

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Mün­chen
  5. Aachen
  6. Gos­lar
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Martha
  5. Anton
  6. Gus­tav
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Mike
  5. Alfa
  6. Golf
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Bla­ma­ge (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Bla­ma­gen (Plural).

Blamage

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bla­ma­ge kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bla­mie­ren:
jemanden in eine peinliche Situation bringen, jemandem eine Blamage zufügen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Blamage. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Blamage. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
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  11. otz.de, 01.08.2013
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  13. badisches-tagblatt.de, 04.11.2011
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  24. Rhein-Neckar Zeitung, 05.10.2000
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  28. Die Zeit 1995