wörtlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvœʁtlɪç]

Silbentrennung

wörtlich

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Vom Substantiv Wort mit dem Suffix -lich und Umlaut abgeleitet.

Abkürzung

  • wörtl.

Steigerung (Komparation)

  1. wörtlich (Positiv)
  2. wörtlicher (Komparativ)
  3. am wörtlichsten (Superlativ)

Anderes Wort für wört­lich (Synonyme)

eins zu eins (ugs.)
Wort für Wort
wortgetreu (geh.):
mit dem Wortlaut der wiedergegebenen Äußerung übereinstimmend
wortgleich (geh.):
die gleichen/identischen Wörter benutzend, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt gebraucht worden waren
wortwörtlich:
ganz genau dem Wortlaut entsprechend, Wort für Wort übereinstimmend
durch Worte mitgeteilt
mündlich:
in gesprochener Form
sprachlich:
auf die oder eine Sprache bezogen
auf die Sprachverwendung oder Sprachstile bezogen
verbal (geh.):
mit Worten, mit Hilfe der mündlichen oder schriftlichen Sprache
unter Beteiligung eines Verbs, nach Art eines Verbs
buchstäblich (ugs.):
wortwörtlich, im wahrsten Sinne; ohne übertragene Lesweise
im eigentlichen Wortsinn
im wahrsten Sinne des Wortes (ugs.)
im Wortsinn
in des Wortes wahrster Bedeutung (geh.)
literal (fachspr., linguistisch):
Linguistik: fähig, zu lesen und zu schreiben
nicht übertragen
wörtlich zu verstehen
buchstabengetreu:
genau nach dem Wort, im wahrsten Sinne des Wortes
genau:
gründlich und sorgfältig, was das Einhalten von selbstgesetzten oder fremden Regeln betrifft
um nichts abweichend; exakt zutreffend; auf den Punkt exakt so

Gegenteil von wört­lich (Antonyme)

bild­lich:
durch ein Bild veranschaulicht
übertragen: durch ein sprachliches Bild veranschaulicht
idio­ma­tisch:
Eigenschaft von sprachlichen Ausdrücken, deren Bedeutung sich nicht aus der Bedeutung ihrer Bestandteile ableiten lässt
im übertragenen Sinne
iro­nisch:
spöttisch oder humorvoll das Gegenteil aussagend
sinn­ge­mäß:
nur attributiv verwendet, über Äußerungen, Aussagen, Texte: die Bedeutung einer Äußerung (und nicht die Äußerung selbst) wiedergebend; den wesentlichen Gehalt darstellend
selten: der Vernunft, dem Verstand entsprechend

Beispielsätze

  • Owsjannikowa wörtlich: "Ich schäme mich dafür."

  • Baerbock waren mehrere wörtliche Übernahmen in ihrem Buch »Jetzt« vorgeworfen worden.

  • Brieger wörtlich: „Wer verteidigen kann, kann auch helfen.

  • Das können wörtlich abgeschriebene Absätze ebenso sein wie sinngemäße Übernahmen ohne Quellenangabe.

  • "Crucio" ist Latein und heißt wörtlich "ich quäle".

  • Aber das sind junge Leute, die meinen das nicht wörtlich.

  • Belege für diese gewagte These lieferten, so wörtlich, "viele Studien".

  • Das Interview im STANDARD war allerdings autorisiert und auf nochmalige Nachfrage wörtlich abgesegnet.

  • Brandstetter soll 1500 Beiträge verfasst haben und sich dabei etwa über den – wörtlich – „Holoklaus“ lustig gemacht haben.

  • Im Warmbüchenviertel am Südrand der Innenstadt war der Begriff Wahllokal fast wörtlich zu nehmen.

  • Die Zeitung druckt außerdem das wörtliche Zitat Pofallas: "Angela, ich kümmere mich darum!

  • Das meint der gebürtige Sachse, dessen Eltern allerdings aus dem Rheinland stammen, zunächst einmal wörtlich.

  • Das darf bloß niemand wörtlich nehmen, denn Energie, besser gesagt Elektrizität, ist seit Monaten Mangelware.

  • "Beide gaben an, dass es eine Ablenkung gab", heißt es in der NTSB-Mitteilung wörtlich.

  • Das sei eine "richtige Sauerei", so von der Leyen wörtlich.

  • Was hier mit Sicherheit endlich mal wörtlich genommen werden kann.

  • Ja, doch, das ist wörtlich gemeint.

  • Es gibt Länder, in denen jetzt schon über eine Erhöhung auf 70 Jahre diskutiert wird", fügte der Arbeitgeberpräsident wörtlich hinzu.

  • Aber Deutschland wäre ja nicht die Heimat der Dichter und Denker, wenn dies alles so unbedingt wörtlich zu nehmen wäre.

  • "Das sollte wörtlich verstanden werden", sagte er.

  • Jacob wörtlich: Entscheidend ist, dass die Bürger die Eingriffe in ihre eigenen Freiheiten und in die anderer verstehen können.

  • Da ruhte Gott von seiner Maloche, wörtlich übersetzt.

  • Auch der Kostümbildner hat es mit der Armut der Jünger sehr wörtlich genommen.

  • Schreiber wörtlich: "Natürlich habe ich mit Kohl keine Vier-Augen-Gespräche im Hinterzimmer geführt.

  • Einer von ihnen wird das am Ende im wörtlichen Sinne den Kopf kosten.

  • Haben Sie jemals wörtlich oder sinngemäß gesagt,Da klebt ein Schamhaar an meiner Cola'?

  • Weniger wörtlich genommen hat Horst Stein Bruckners Tempi.

  • Man muß nur wörtlich nehmen, was im Titel angekündigt wird: Ich bin kein Buch.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas wörtlich übersetzen
  • etwas wörtlich wiedergeben, wörtlich zitieren, wörtliches Zitat
  • im wörtlichen Sinne; etwas wörtlich meinen, etwas wörtlich verstehen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf wört­lich?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm wört­lich be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × Ö, 1 × R, 1 × T & 1 × W

  • Vokale: 1 × I, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × R, 1 × T, 1 × W
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von wört­lich lautet: CHILÖRTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Umlaut-Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Leip­zig
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Öko­nom
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Lud­wig
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Oscar
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Tango
  6. Lima
  7. India
  8. Char­lie
  9. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

wörtlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort wört­lich ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Al­lu­vi­um:
Geologie, veraltet: jüngste Epoche der Erdgeschichte; wörtlich „das Angeschwemmte“
Aus­zug:
ausgewählter, wörtlich übernommener Teil eines Textes
Hin­ter­sinn:
mit einer Äußerung beabsichtigte, aber nicht wörtlich ausformulierte Bedeutung
Ho­lo­zän:
jüngste Epoche der Erdgeschichte; wörtlich „das völlig Neue“
rie­sen­groß:
sehr groß; wörtlich: groß wie ein Riese
schä­big:
wörtlich: Spuren von Schaben tragend; übertragen: abgewetzt, abgenutzt, abgetragen sein, hässlich, alt, minderwertig, verschlissen
Scha­ria:
Religion, wörtlich: der Weg zur Wasserstelle, eine Art islamischer Katechismus
sta­de Zeit:
bayrisch/österreichisch: wörtlich: die stille Zeit; die Advents- und Weihnachtszeit
vor­sa­gen:
einen Text wörtlich mitteilen
zu Fuß:
wörtlich: durch Fortbewegung auf den Füßen

Buchtitel

  • Die wörtliche Rede und ihre Zeichensetzung Karl Walter Kohrs | ISBN: 978-3-95660-305-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wörtlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wörtlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  23. Berliner Zeitung 2000
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  26. BILD 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
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