schreiten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃʁaɪ̯tn̩ ]

Silbentrennung

schreiten

Definition bzw. Bedeutung

  • besondere Art des Gangs bei einigen Vögeln

  • betonte Ausdrucksweise für gehen; bewusst gehen

  • zu etwas schreiten: etwas anfangen/beginnen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch schrīten, althochdeutsch -scrītan (in biscritan), germanisch *skreiþa- „schreiten“, belegt seit dem 9. Jahrhundert, in der genannten Ableitung schon im 8. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: schreite, du schreitest, er/sie/es schreitet
  • Präteritum: ich schritt
  • Konjunktiv II: ich schritte
  • Imperativ: schreit/​schreite! (Einzahl), schreitet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schrit­ten
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für schrei­ten (Synonyme)

mit großen Schritten gehen
große Schritte machen
lange Schritte machen
(herum)stolzieren wie ein Gockel (ugs.)
(herum)stolzieren wie ein Pfau (ugs.)
paradieren:
an einer Parade aktiv teilnehmen; öffentlich vorbeimarschieren (und meistens dabei Bewaffnung/Ausrüstung präsentieren)
etwas zur Schau stellen
schaulaufen
stolzieren:
sich mit übertriebenem Stolz bewegen
stolzieren wie ein Paradepferd (ugs.)
(ruhig) dahingehen:
(von einer bestimmten Zeitspanne) durch Ablauf zu Ende gehen bzw. (in bestimmter Weise) verlaufen
aufhören zu leben
einherwandeln
gemessenen Schrittes einherwandeln
langsam gehen
wandeln:
etwas umformen
sich ändern

Beispielsätze

  • Schreiten wir endlich zur Tat!

  • Immer wieder sah er Bilder seiner Frau vor seinem inneren Auge, als er durch den langen Korridor schritt.

  • Während der Nahrungssuche schreitet der Reiher aufmerksam durch das Flachwasser.

  • Die Zeit schreitet stets ins Ungewisse, doch wir haben die Gewissheit, dass sie schreitet.

  • Der Fortschritt in der Medizin schreitet mit großen Schritten voran.

  • Eine Henne schritt, gefolgt von ihren Küken, über den Hof.

  • Die Lehrerin schreit den Schülern zu, leise zu sein.

  • Er schreit immer, wenn er wütend ist.

  • Tom schritt vorüber, ohne mich zu bemerken.

  • Maria schreit ihre Kinder immer an.

  • „Ach, mein lieber Watson“, sagte er, während er ins Zimmer schritt, „ich bin überaus erfreut, Sie zu sehen!“

  • Toms schritt sehr gemächlich dahin.

  • Das Kind schreit noch immer.

  • Tom schreit seine Kinder oft an.

  • Er schreit vor Schmerz.

  • Die Eule schreit auf eine Weise, die Krähe auf eine andere.

  • Meine Mutter schreit mich in einem fort grundlos an.

  • Die Lüge reitet, die Wahrheit schreitet, kommt aber doch zur rechten Zeit an.

  • Mit Mut ist nicht das Nichtvorhandensein von Angst bezeichnet, sondern die Fähigkeit, der Angst ungeachtet fürbass zu schreiten.

  • Einer, der schreit, hat schon verloren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am KMG-Klinikum schreiten die Bauarbeiten voran.

  • Arbeiten an Klevendeicher Brücke schreiten planmäßig voran.

  • Die Politessen schreiten zur Tat.

  • Zur Tat geschritten ist außer Frankreich bisher aber nur Chile, wo ebenfalls eine Ticket-Tax eingeführt wurde.

  • Die Vollversammlung wird morgen zur Wahl schreiten können, die Weltorganisation das neue Jahr nicht kopflos beginnen.

  • Die Gemeinde Gottes ist inzwischen zur Selbsthilfe geschritten.

Häufige Wortkombinationen

  • zur Tat schreiten

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf schrei­ten?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb schrei­ten be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von schrei­ten lautet: CEEHINRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Ros­tock
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Richard
  5. Emil
  6. Ida
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Romeo
  5. Echo
  6. India
  7. Tango
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

schreiten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schrei­ten ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Oma!, schreit der Frieder Gudrun Mebs | ISBN: 978-3-73350-214-0
  • OMA, schreit der Frieder. ICH WASCH MICH NICHT! Begleitmaterial Mira Fischer | ISBN: 978-3-86316-048-7
  • Wenn die Stille schreit Roman Klementovic | ISBN: 978-3-83920-092-6
  • Wie der Hirsch schreit Felix Mendelssohn Bartholdy | ISBN: 979-0-00706-062-6

Film- & Serientitel

  • Un homme qui crie – Ein Mann der schreit (Film, 2010)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schreiten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schreiten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9915750, 12341364, 11665870, 9216010, 9000606, 9000434, 8964866, 7985140, 7841890, 7716716, 7452886, 6061384, 5442924, 5388604, 5364014, 4900696 & 4747516. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. thueringer-allgemeine.de, 26.04.2023
  3. shz.de, 15.04.2016
  4. an-online.de, 28.08.2007
  5. berlinonline.de, 02.03.2006
  6. Stuttgarter Zeitung 1996
  7. Berliner Zeitung 1995