saufen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈzaʊ̯fn̩ ]

Silbentrennung

saufen

Definition bzw. Bedeutung

  • meist alkoholische Getränke in großen Mengen konsumieren

  • trinken

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch sūfen, althochdeutsch sūfan, eigentlich = schlürfen, saugen, ausquetschen welches dem Protogermanischen "*sūpanan" entstamm. Derselben Wurzel entstammen auch das niederländische zuipen, das schwedische supa und das englische sup.

Konjugation

  • Präsens: saufe, du säufst, er/sie/es säuft
  • Präteritum: ich soff
  • Konjunktiv II: ich söffe
  • Imperativ: sauf! (Einzahl), sauft! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­sof­fen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für sau­fen (Synonyme)

(einen) über den Durst trinken (ugs., variabel)
(sich) die Hucke vollsaufen (ugs.)
(sich) die Kante geben (ugs.)
(sich) einen auf die Lampe gießen (ugs., fig.)
(sich) einen hinter die Binde kippen (ugs., fig.)
(sich) einen zur Brust nehmen (ugs.)
(sich) sinnlos betrinken
(sich) volllaufen lassen (ugs.)
(sich) zulaufen lassen (ugs.)
(sich) zusaufen (ugs.)
(sich) abschießen (ugs.):
ein Projektil, eine Rakete/Granate, einen Pfeil (ein Geschoss) aus einer Waffe feuern
jemanden durch unlautere Praktiken, nicht ganz faire Methoden, aus der Position entfernen, die jemand innehat
(sich einen) ballern (ugs.):
Drogen nehmen; intravenös Heroin konsumieren oder auch nasal chemische Drogen konsumieren
eine ballern: jemanden schlagen
bechern (ugs.):
umgangssprachlich, scherzhaft: sehr viel Alkohol trinken
(sich) besaufen (ugs.):
Alkohol zu sich nehmen
(sich) betrinken:
größere Mengen von Alkohol zu sich nehmen und sich dadurch berauschen
bürsteln (ugs., österr.)
feiern (jugendsprachlich, verhüllend):
an einem Fest oder einer Party teilnehmen oder sie selbst veranstalten
etwas wertschätzen und dem Ausdruck geben
(sich etwas) genehmigen (ugs.):
insbesondere von behördlicher Seite erlauben, gestatten, akzeptieren, bewilligen
nachträglich seine Zustimmung erteilen
ins Glas schauen (ugs.)
süppeln (ugs.)
(viel Alkohol) trinken:
Alkohol zu sich nehmen, auch regelmäßiges Trinken im Sinne von Alkoholismus
orale Aufnahme einer Flüssigkeit
tschechern (ugs., ostösterreichisch, salopp):
Ostösterreich; salopp: (gewohnheitsmäßig) viel Alkohol konsumieren
(einen) verlöten (ugs., regional):
etwas mit kurzzeitig verflüssigtem Metall verbinden
zechen (ugs.):
(meist in der Gruppe) übermäßig viel Alkohol trinken
(sich) zudröhnen (ugs.):
sich (durch Alkohol, Drogen oder auch Musik) berauschen, so dass man nicht mehr vernünftig agieren/reagieren kann
(sich) zuschütten (ugs.):
schüttend mit einer Masse füllen oder abdecken
sich voll betrinken
schlucken (ugs.):
durch Zusammenziehen der Muskeln im Hals und Mund in dem Magen gelangen lassen
etwas akzeptieren
(Kraftstoff) verbrauchen:
für die Bedürfnisbefriedigung verwenden
oft im Partizip II: durch ständigen Gebrauch wertlos machen
die Kehle herunterlaufen (lassen) (ugs.)
Flüssigkeit aufnehmen
alkoholabhängig (sein) (variabel)
(nasser) Alkoholiker (sein) (variabel):
Medizin: jemand, der auf regelmäßigen Alkoholgenuss angewiesen und von Alkohol abhängig ist
an der Flasche hängen (ugs., fig.)
zur Flasche greifen (fig.)

Gegenteil von sau­fen (Antonyme)

fres­sen:
übertragen

Redensarten & Redewendungen

  • jemanden unter den Tisch saufen
  • Lack gesoffen haben
  • saufen wie ein Loch

Beispielsätze

  • Die Kühe saufen aus dem Trog.

  • Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd – und manchmal ist es umgekehrt.

  • Weißt du was: Der Meyer säuft!

  • Wenn sie nicht soviel gesoffen und gequalmt hätte, könnte sie heute noch leben, und ich müsste sie nicht so schmerzlich vermissen.

  • Tom hat sich ins Grab gesoffen.

  • Tom säuft sich zu Tode.

  • Elefanten saufen Wasser.

  • Tom raucht wie ein Schlot und säuft wie ein Loch, und das in seinem Alter.

  • Es gibt keine hässlichen Weiber, es wird nur zu wenig gesoffen.

  • Gestern Nacht hast du gesoffen, stimmt's?

  • Der patriotische Deutsche liebt den Franzosen nicht allzu sehr, aber seinen Wein den säuft er gerne.

  • Sie trinken nur deshalb Alkohol, um sich die Hucke voll zu saufen.

  • Ich habe gestern so viel gesoffen, dass mein Kopf sich anfühlt, als würde er gleich explodieren.

  • Er hat gesoffen.

  • Ein Mechaniker, der nicht säuft, ist wie ein Motor, der nicht läuft.

  • Dummheit frisst, Intelligenz säuft, das Genie macht beides.

  • Sie soff zu viel.

  • Tom hat viel gesoffen.

  • Er soff ein ganzes Glas Whisky aus.

  • Ich sollte nicht saufen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Er fing an zu saufen, muss ziemliche Verfolgungsängste gehabt haben.

  • Das wollen wir da wieder spielen, schön mit den Fans Wodka saufen und Kasatschok tanzen.

  • Es ist wie immer: Wasser predigen, Champagner saufen.

  • Also begann er zu saufen.

  • Also Wasser reden und Wein saufen.

  • Der beste Bordeaux wird auf ex gesoffen Geschäftsleute lieben die Diskretion, über Geld wird nicht gern geredet.

  • Da waren die Gespräche oft unterstes Niveau und es wurde nur gesoffen.

  • Da haben andere Drogen genommen oder gesoffen.

  • Wasser predigen und Wein saufen, das ist immer übel.

  • An den Klischees sei nichts dran, sagt Senior Christoph Weyer: „Hier wird nicht mehr gesoffen als im Knabenchor.

  • Man muss auch nicht wissen, dass Yates Alkoholiker war und sich 1992 mit 66 Jahren erfolgreich zu Tode gesoffen hatte.

  • Schumi will nur Schampus saufen!

  • Der trinkfreudige Elektriker ist dem Wachmann nicht einmal böse: «Wir haben halt gesoffen.

  • Bekannt ist, dass sich immer mehr Jugendliche ins Koma saufen.

  • Es wird nach Herzensunlust gesoffen (vorsichtshalber Clausthaler alkoholfrei) und gefressen, auch aus der Klomuschel, und gekotzt.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf sau­fen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm sau­fen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von sau­fen lautet: AEFNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Frank­furt
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Fried­rich
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Fox­trot
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

saufen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort sau­fen ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Wer saufen kann, kann auch kochen Denise Hesselmann, Michael Kucharski | ISBN: 978-3-86470-692-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: saufen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: saufen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12027248, 10987921, 10321022, 9037595, 8385602, 8223307, 7866391, 7817108, 6091078, 5321472, 5221204, 4908438, 4733652, 4515197, 4506307, 4098507 & 3686732. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. braunschweiger-zeitung.de, 09.04.2022
  2. nrz.de, 23.10.2020
  3. focus.de, 07.10.2019
  4. derstandard.at, 29.04.2018
  5. focus.de, 01.12.2017
  6. welt.de, 23.09.2015
  7. rga-online.de, 10.01.2014
  8. presseportal.de, 03.07.2013
  9. presseportal.de, 14.08.2012
  10. derwesten.de, 17.02.2011
  11. feedsportal.com, 14.05.2010
  12. feedsportal.com, 02.10.2009
  13. blick.ch, 18.04.2008
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  17. welt.de, 09.09.2002
  18. Die Zeit (22/2001)
  19. Berliner Zeitung 1998
  20. TAZ 1997
  21. Stuttgarter Zeitung 1996
  22. Süddeutsche Zeitung 1995