plaudern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈplaʊ̯dɐn ]

Silbentrennung

plaudern

Definition bzw. Bedeutung

  • (unbedacht) ein Wissen, das man für sich behalten sollte, weitergeben

  • sich ungezwungen unterhalten

Begriffsursprung

Spätmittelhochdeutsch plūdern, mittelhochdeutsch plōdern, blōdern „schwatzen“, eine lautmalerische Bildung, belegt seit dem 14. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: plaudre/​plaudere, du plauderst, er/sie/es plaudert
  • Präteritum: ich plau­der­te
  • Konjunktiv II: ich plau­der­te
  • Imperativ: plaudre/​plaudere! (Einzahl), plaudert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­plau­dert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für plau­dern (Synonyme)

(ein) Quätschchen machen (ugs.)
babbele (ugs., hessisch)
babbeln (ugs., regional):
undeutlich reden (bei kleinen Kindern, die noch nicht richtig sprechen können)
viel reden, dummes Zeug reden
dibbern (ugs.):
intransitiv, umgangssprachlich: heimlich reden; leise auf jemandem einreden
intransitiv, umgangssprachlich: jemanden in eine Unterhaltung verwickeln, um seine Aufmerksamkeit abzulenken, sodass man diesen bestehlen kann
ein paar Worte wechseln
klönen (ugs., norddeutsch):
(anhaltend) jammern
gemütlich plaudern
Konversation machen (geh.)
konversieren (geh., veraltet):
Konversation machen, plaudern
parlieren (geh., französierend):
sich unterhalten, Konversation führen
veraltet: in einer Fremdsprache reden
plauschen (ugs.):
Geheimnisse ausplaudern, verraten
sich in vertraulicher Atmosphäre unterhalten
quasseln (ugs.):
umgangssprachlich, salopp: viel und gern – vor allem über Unwichtiges oder Dummes – reden
quatern (ugs., regional):
viel und substanzlos reden
quatschen (ugs.):
sich ungezwungen unterhalten, ein lockeres Gespräch führen
viel (und häufig Unsinn) reden/erzählen
ratschen (ugs., bayr.):
Lärm erzeugen mit Hilfe eines Holzinstruments, genannt Ratsche
sich ungezwungen unterhalten
(miteinander) reden:
etwas sagen, Sprache von sich geben
reden wie ein Wasserfall
schnacken (ugs., norddeutsch):
schwatzen, plaudern, sich unterhalten
sprechen
schnaken (ugs., norddeutsch)
schnattern (ugs.):
eifrig meist über etwas Unwichtiges reden, plappern
stakkatoartige Laute, die Gänse und Enten von sich geben
schwätzen (ugs.):
allgemein reden, sprechen
als Schüler während des Unterrichts unerwünschte Gespräche miteinander führen
Small Talk machen
Smalltalk machen
töttern (ugs., westdeutsch)
(sich) unterhalten:
etwas aufrechterhalten, pflegen
etwas aufsagen, vorführen, vorspielen zur Zerstreuung

Sinnverwandte Wörter

chat­ten:
an einem Chat in Chaträumen oder über Messenger teilnehmen
lea­ken:
insbesondere von einem Lied oder Album: vor der offiziellen Veröffentlichung (heimlich und zumeist widerrechtlich) über das Internet in die Öffentlichkeit gelangen
vertrauliche (als geheim eingestufte, politisch brisante) Informationen (zumeist mithilfe einer Enthüllungsplattform im Internet) der Öffentlichkeit (widerrechtlich) zugänglich machen
pet­zen:
(vornehmlich einer Lehrperson, den Eltern oder ähnlichen Autoritätspersonen) wissen lassen, dass jemand Anderer etwas unerlaubt, unrechtmäßig oder dergleichen getan hat
ein (alkoholisches) Getränk trinken; intransitiv: sich betrinken
schwat­zen:
entspannt miteinander reden
ver­ra­ten:
arglistig Partei wider jemanden ergreifen, zu dem man in einem Loyalitätsverhältnis steht
falsch raten; eine Vermutung abgeben, die sich als falsch erweist

Redensarten & Redewendungen

  • aus dem Nähkästchen plaudern
  • aus der Schule plaudern

Beispielsätze

  • Du hast doch nicht etwas geplaudert, oder?

  • Sie plauderten über dies und das.

  • Sie begannen alle gleichzeitig zu plaudern.

  • Immer, wenn sich Tom und Maria unterwegs begegnen, bleiben sie stehen und plaudern miteinander.

  • Ich plauderte mit den Gästen.

  • Hast du mit ihnen geplaudert?

  • Wir wollen plaudern.

  • Ich würde gerne mit Ihnen noch über die Dinge der Welt plaudern, aber die Arbeit wartet auf mich.

  • Ich fragte mich, ob wir ein wenig plaudern können.

  • Also dann, wir können die Tage mal plaudern, aber jetzt gerade bin ich in Eile auf dem Weg zur Arbeit.

  • Für mich gibt es nichts Unterhaltsameres, als mit ihm zu plaudern.

  • Für mich gibt es nichts Unterhaltsameres, als mit ihr zu plaudern.

  • Ihr plaudert gern ein wenig miteinander.

  • Dann lass uns ein wenig plaudern!

  • Komm Schicksal, setz dich zu mir und lass uns über mein Leben plaudern, denn ich hätte da noch einige Ideen!

  • Kannst du mir verraten, warum du aus dem Nähkästchen plauderst?

  • Ich bin da, möchtest du mit mir plaudern?

  • Sie wollen plaudern.

  • Tom und ich haben eine Zeitlang geplaudert.

  • Das Liebespaar plauderte entspannt über einige Nichtigkeiten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auf diesen würden immer wieder Personen stehen bleiben und plaudern.

  • Adam Driver: „Star Wars VIII“ ähnelt „Star Wars V“ Adam Driver hat ein bisschen aus dem "Star Wars"-Nähkästchen geplaudert.

  • Andere Schauspieler plaudern schon über ihre Politrollen.

  • Aber über die Queen plaudern?

  • Am bunten Festivalgelände darf wieder gespielt, getanzt, geplaudert werden.

  • Daten über die Partei der SVP an der Öffentlichkeit zu plaudern.

  • Als engste Vertraute von Angela Merkel konnte sie aus dem Nähkästchen plaudern und hatte allerhand Kuriositäten aus Berlin zu berichten.

  • Es wird geplaudert, mit dem gebotenen Ernst aus der Vergangenheit zitiert, aber keiner sieht wirklich traurig aus.

  • Aber Herr und Frau Schweizer plaudern sowieso lieber, als dass sie handeln.

  • FUNSPORTING hat mit dem Freeskier über seine große Leidenschaft geplaudert.

  • Besitzer von Sonys Konsolenflaggschiff können in der virtuellen Welt „Playstation Home“ per Mikrofon miteinander plaudern.

  • Ganz so ist es nicht, weil die Mullahs nur über Irak, nicht aber über die Atombombe plaudern wollen.

  • Es herrscht eisernes Schweigen in Berlin, es wird eher hinter vorgehaltener Hand geplaudert.

  • Denn einmal im Untergrund, plaudern menschliche Trümmer in Laufe der Zeit ihre Geschichte aus.

  • Ab diesem Montag darf er ab 23 Uhr statt 45 jetzt 55 Minuten plaudern.

  • Von Frau zu Frau: Ingrid Schäuble (li.) und Hannelore Kohl plaudern am Rande des CDU-Parteitags.

  • Wir plaudern über 68 und die Folgen.

Häufige Wortkombinationen

  • gemütlich plaudern

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf plau­dern?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm plau­dern be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von plau­dern lautet: ADELNPRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Dora
  6. Emil
  7. Richard
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Delta
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

plaudern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort plau­dern kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­plau­schen:
lang und ausgiebig miteinander plaudern
bär­den:
schreien, viel plaudern
Beiz:
westoberdeutsch: westösterreichisch, besonders Vorarlberg; schweizerisch; südwestdeutsch: einfache Schankwirtschaft, in der man sich, besonders um zu trinken und zu plaudern, trifft
hoa­gasch­ten:
ursprüngliche Bedeutung, oberbayrisch, österreichisch: zusammensitzen und dabei plaudern
kep­peln:
steirisch: tratschen, plaudern
Plau­der­stoff:
etwas, worüber geplaudert wird
Plau­der­stun­de:
Zeit/Stunde, in der geplaudert wird
Plau­der­ta­sche:
redselige, meist weibliche Person, die gerne plaudert bzw. versehentlich ausplaudert
plö­tern:
plappern, plaudern, längere Zeit gleichmäßig vor sich hin reden
sem­meln:
etwas langsam, zaudernd tun; langsam und weitläufig plaudern; sich besonders beim Arbeiten und Reden Zeit lassen

Buchtitel

  • Asterix plaudert aus der Schule Albert Uderzo, René Goscinny | ISBN: 978-3-77043-632-3
  • Aus der Schule geplaudert Werner Wirth | ISBN: 978-3-94839-751-7
  • Es plaudert der Bach Marianne Garff | ISBN: 978-3-85636-274-4
  • Kurz mal mit dem Universum plaudern Preston Norton | ISBN: 978-3-44627-237-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: plaudern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: plaudern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12317282, 11275685, 10593724, 9940797, 9067101, 8909291, 8668039, 8508504, 8457210, 8457209, 8418104, 7344651, 6669288, 6086514, 5732765, 5716405, 4642221 & 2784077. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  3. noen.at, 30.07.2023
  4. loomee-tv.de, 08.03.2020
  5. abendzeitung-muenchen.de, 15.02.2018
  6. saarbruecker-zeitung.de, 20.04.2016
  7. fm4.orf.at, 28.08.2015
  8. basellandschaftlichezeitung.ch, 23.06.2014
  9. schwaebische.de, 16.10.2013
  10. blogigo.de, 04.07.2012
  11. tagesanzeiger.ch, 27.10.2011
  12. funsporting.de, 31.05.2010
  13. pcwelt.de, 19.12.2008
  14. archiv.tagesspiegel.de, 21.03.2006
  15. berlinonline.de, 01.02.2005
  16. Die Zeit (17/2002)
  17. Berliner Zeitung 2000
  18. BILD 1998
  19. Die Zeit 1996