melden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɛldn̩ ]

Silbentrennung

melden

Definition bzw. Bedeutung

  • die Hand oder den Zeigefinger als Zeichen heben

  • ein Ereignis (beispielsweise einem Vorgesetzten oder einer offiziellen Stelle) berichten

  • sich einschreiben und einer Sache verpflichten

Konjugation

  • Präsens: melde, du meldest, er/sie/es meldet
  • Präteritum: ich mel­de­te
  • Konjunktiv II: ich mel­de­te
  • Imperativ: meld/​melde! (Einzahl), meldet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­mel­det
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für mel­den (Synonyme)

ankündigen:
darüber informieren, was sein wird
erkennen lassen, was kommt
annoncieren:
ein Zeitungsinserat, eine Annonce aufgeben
ansagen:
bestimmen, was Trumpf ist oder vor dem Spiel die Anzahl zu gewinnender Stiche nennen
den nächsten Künstler, Film oder Titel ankündigen
ausrufen:
(zum Beispiel einen bestimmten Zustand) als von nun an gültig/geltend erklären
mit lauter Stimme sagen
bekanntgeben:
einem größeren Personenkreis mitteilen
künden (geh.):
eine Aussage über etwas machen (manchmal auch auf indirekte Art und Weise)
kündigen
verkünden:
öffentlich sagen
religiöse Inhalte verbreiten oder lehren
(jemanden) anscheißen (bei) (derb):
belügen und betrügen
jemanden derb zurechtweisen, anschnauzen
(jemanden) anschwärzen (bei) (ugs.):
(etwas) schwärzen (schwarz färben)
jemanden bei jemandem schlecht machen
(jemanden) denunzieren:
etwas oder jemanden öffentlich bloßstellen oder brandmarken
meist aus niederen Beweggründen etwas oder jemanden anzeigen, verraten
(jemandem etwas) hinterbringen (geh.):
jemandem etwas (heimlich) sagen
(etwas) petzen (ugs.):
(vornehmlich einer Lehrperson, den Eltern oder ähnlichen Autoritätspersonen) wissen lassen, dass jemand Anderer etwas unerlaubt, unrechtmäßig oder dergleichen getan hat
ein (alkoholisches) Getränk trinken; intransitiv: sich betrinken
vernadern (ugs., österr.):
denunzieren, verraten, verleumden
(jemanden) verpetzen (ugs.):
eine Autoritätsperson über schlechte Absichten oder eine unrechtmäßige Tat unterrichten
(jemanden) verpfeifen (ugs.):
(unauffällig) abhauen, sich aus dem Staub machen
eine Fehlbeurteilung einer Spielsituation abgeben (und durch den Pfiff mit der Schiedsrichterpfeife das zugehörige Signal geben)
(jemanden / etwas) verraten:
arglistig Partei wider jemanden ergreifen, zu dem man in einem Loyalitätsverhältnis steht
falsch raten; eine Vermutung abgeben, die sich als falsch erweist
(etwas) weitergeben:
etwas dem Nächsten in einer Reihe überlassen
etwas verbreiten, weitererzählen
(jemandem etwas) zutragen (geh.):
(jemandem etwas zutragen): eine Sache oder auch Nachricht zu jemandem bringen
(jemandem etwas zutragen): heimlich mitteilen
Bericht erstatten
berichten:
jemandem oder dem Vorgesetzten Rechenschaft ablegen
jemanden unterrichten
rapportieren:
fortlaufend (ein Muster oder Motiv) wiederholen
transitiv, veraltend: berichten, Meldung machen
reportieren:
einen Bericht (Report) verfassen; über etwas informieren
wieder dorthin oder in Richtung des Ortes tragen, wo er/sie/es zuvor war, hergekommen ist
(sich) bemerkbar machen (Person, Tier)
auf sich aufmerksam machen (Person, Tier)
Laut geben (Tier)
(etwas) von sich hören lassen
(mal) anrufen:
auf sich aufmerksam machen, indem man ruft; jemanden namentlich rufen
etwas durch (lautes) Rufen bekannt geben, mitteilen, verkünden
(mal) durchklingeln (ugs.)
(die) Hand heben
aufstrecken (ugs., schweiz.):
die Hand (mit ausgestrecktem Zeigefinger) heben – bei Abstimmungen oder als Zeichen, dass man etwas sagen möchte
aufzeigen (Unterricht) (ugs.):
aufdecken; klar machen; ans Licht bringen; deutlich machen
sich melden; mit dem Finger nach oben zeigen
strecken (südwestdt.) (ugs.):
etwas verdünnen
transitiv: den Körper oder einen Körperteil auf die volle Länge ausdehnen
Meldung erstatten
Meldung machen (militärisch)
durchgeben:
eine Nachricht, eine Information über Lautsprecher, Funk, Telefon oder dergleichen vermelden, weitergeben
etwas durch eine Öffnung überreichen
durchsagen:
eine Nachricht, eine Mitteilung, eine Information insbesondere über Lautsprecher, den Rundfunk oder das Fernsehen bekanntgeben
eine Nachricht, eine Mitteilung, eine Information von Person zu Person weitergeben und verbreiten
es heißt
telefonisch(e) Rücksprache (halten) (Amtsdeutsch)
zurückrufen (Telefon):
jemanden, der sich gerade entfernt, auffordern, umzukehren
reflexiv: sich etwas aus der Vergangenheit wieder vorzustellen suchen

Sinnverwandte Wörter

be­nach­rich­ti­gen:
jemanden von etwas in Kenntnis setzen, jemandem eine Nachricht zukommen lassen
be­reit­er­klä­ren:
zur Verfügung stehen und dies auch vermitteln
Bescheid sagen

Gegenteil von mel­den (Antonyme)

ver­schwei­gen:
bewusst nicht sagen oder aussprechen

Redensarten & Redewendungen

  • nichts zu melden haben

Beispielsätze

  • Ich melde mich freiwillig.

  • Der Direktor meldete den Unfall.

  • Wenn ihr eine Frage habt, dann meldet euch und wartet bis ihr aufgerufen werdet.

  • Wann soll ich mich bei euch melden?

  • Ich hätte es der Polizei melden sollen.

  • Warum meldest du dich nicht krank?

  • Das Telefon klingelt, aber niemand meldet sich.

  • Ich werde dich nicht melden.

  • Warum hast du dich denn nicht bei mir gemeldet, wenn du Arbeit brauchst?

  • Ich werde mich umgehend bei Ihnen melden.

  • Letztes Jahr wurden weltweit 350 000 Masernfälle gemeldet, mehr als doppelt so viele wie 2017.

  • Wie oft wartet man drauf, dass sich der andere meldet, weil man selber nicht nerven will.

  • Es sieht dir gar nicht ähnlich, dich nicht zu melden.

  • Tom meldete sich endlich telefonisch bei Maria.

  • Tom hat sich bankrott gemeldet.

  • Sobald ich Genaueres weiß, melde ich mich wieder bei Ihnen.

  • Ich werde Sie bei der Polizei melden.

  • Wenn Sie ein Muster wünschen, melden Sie sich bei uns!

  • Verzeih mir, dass ich mich nicht eher bei dir gemeldet habe.

  • Tom meldete sich freiwillig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ab dem kommenden Jahr müssen Anbieter sozialer Netzwerke dem Bundeskriminalamt rechtswidrige Inhalte melden - nicht aber Messenger-Dienste.

  • Ab 7:30 Uhr sollte sie sich alle Viertelstunde melden.

  • Aber ich warte schon lange darauf, dass mir ein frischer Rotwildriss gemeldet wird, an dem noch viel Fleisch ist.

  • 110 Bürgerinnen und Bürger haben sich seit der Einrichtung des Bürgertelefons am Mittwoch vergangener Woche gemeldet.

  • «Wenn jemand hier im Saal ist, der weiss, wie man das machen kann, soll er sich melden», appellierte Clinton.

  • Den restlichen Jugendlichen gelingt der Übergang in das Berufsleben nicht, sie melden sich arbeitslos bzw. beantragen Hartz IV.

  • So seien im September bislang nur acht Fälle gemeldet worden.

  • Die Bundesregierung muss ihre Prognose jeweils zum 1. März und zum 1. September an Brüssel melden.

  • Aus der Umgebung von Khost sei heftiges Bombardement gemeldet worden.

  • Aber auch einzeln Beschenkte melden sich.

  • Crash-Propheten melden sich schon lautstark zu Wort.

  • Unterdessen melden sich Bürger bei Umweltschutzverbänden und fragen besorgt, was es denn mit Haarp auf sich habe.

  • Das Fahrzeug war in KW als gestohlen gemeldet.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf mel­den?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb mel­den be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × D, 1 × L, 1 × M & 1 × N

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich.

Das Alphagramm von mel­den lautet: DEELMN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Essen
  3. Leip­zig
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Emil
  3. Lud­wig
  4. Dora
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Echo
  3. Lima
  4. Delta
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

melden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort mel­den ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2015
  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2014

Anmerkung:​ Das Wortranking bezieht sich auf den in­ter­nen Text­kor­pus,​ der mehrere Quel­len zu­sam­men­fasst. Es sagt je­doch nichts über die Ge­läu­fig­keit des Wor­tes im münd­li­chen Sprach­ge­brauch aus.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Brand­mel­de­zen­t­ra­le:
zentraler Raum in einem Gebäude, in dem technische Anlagen installiert sind, die einen Brand melden und automatisch agieren
Ein­be­ru­fungs­be­fehl:
amtliche Aufforderung, sich bei der Truppe zu melden
Ein­be­ru­fungs­be­scheid:
amtliche Aufforderung, sich zum Dienstantritt bei der Truppe zu melden
Frei­wil­li­ge:
Frau, die sich freiwillig zum Militärdienst meldet
Frei­wil­li­ger:
jemand, der sich freiwillig zum Militärdienst meldet
ha­sen­rein:
so exakt erzogen/dressiert, dass ein Hase aufgestöbert und gemeldet aber von alleine nicht gejagt wird
Kalt­ak­qui­se:
erstmalige Kontaktaufnahme eines Verkäufers mit einem potenziellen Kunden; dieser Gesprächspartner ist also weder bereits Kunde, noch hat er sich freiwillig gemeldet und um Kontakt gebeten
Pet­ze:
schülersprachlich, familiär, ohne Unterscheidung des natürlichen Geschlechts: jemand, der mutmaßliches Fehlverhalten anderer Schüler, der Geschwister oder anderer Kinder gegenüber dem Lehrkörper, den Eltern oder anderen Erwachsenen meldet
räus­pern:
auf sich aufmerksam machen, sich zu Wort melden
zu­rück­mel­den:
jemanden als zurückgekommen melden

Buchtitel

  • Wir melden uns Ilse Martens | ISBN: 978-3-75832-678-3

Film- & Serientitel

  • Die Wildnis meldet sich zurück (Minidoku, 2019)
  • Digitale Nomaden 2 – Deutschland meldet sich ab (Doku, 2016)
  • Julia Leischik sucht: Bitte melde dich (TV-Serie, 2012)
  • Wagen 54, bitte melden (TV-Serie, 1961)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: melden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: melden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12417790, 10750310, 10398480, 9024780, 8825650, 8776580, 8563110, 8360760, 5639560, 5437750, 3433930, 3136370, 3108330, 3104160, 3016320, 2461460 & 2203940. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. bo.de, 03.12.2021
  2. reisenews-online.de, 03.02.2017
  3. taz.de, 03.02.2014
  4. feedsportal.com, 26.08.2013
  5. tagesanzeiger.ch, 28.01.2010
  6. neues-deutschland.de, 22.01.2009
  7. wdr.de, 12.07.2007
  8. f-r.de, 03.03.2003
  9. sz, 08.01.2002
  10. Junge Welt 2000
  11. Welt 1997
  12. Die Zeit 1996
  13. Berliner Zeitung 1995