mannhaft

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈmanhaft]

Silbentrennung

mannhaft

Definition bzw. Bedeutung

  • entschlossen, tatkräftig

  • männlich, in der Art eines Mannes

  • tapfer, unerschrocken

Begriffsursprung

  • Etymologie: von mittelhochdeutsch manhaft „mutig, tapfer“

  • Wortbildung: Ableitung vom Substantiv Mann mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -haft

Steigerung (Komparation)

  1. mannhaft (Positiv)
  2. mannhafter (Komparativ)
  3. am mannhaftesten (Superlativ)

Anderes Wort für mann­haft (Synonyme)

heldenhaft:
wie ein Held; wie von einem Helden; besonders tapfer
heldenmütig:
mit besonders großem Mut (wie dem eines Helden); Heldenmut zeigend, davon zeugend
heldisch (geh., emphatisch):
einen Helden betreffend
wie ein Held, in der Art und Weise eines Helden
heroisch:
heldenhaft
kühn:
über Handlungen, Äußerungen, Gedanken: über ein anerkanntes Maß hinausgehend, gewagt, ungesichert
über Personen: der Gefahr trotzend und ihr entschlossen entgegentretend
mit Todesverachtung (auch iron.)
mutig:
voller Mut, Mut aufbringend
tapfer:
(meistens prädikativ oder adverbiell verwendet) mit großer Selbstbeherrschung, ohne zu klagen
ohne Angst, Furcht und bereit, gegen Gefahren und Schwierigkeiten mutig zu kämpfen
unerschrocken:
durch nichts zu erschrecken
aufrecht:
auf ehrliche Weise
gemäß den Gesetzen, Regeln, Sitten
entschlossen:
mit fester Absicht, von etwas überzeugt

Weitere mögliche Alternativen für mann­haft

beherzt:
voller Herz, Mut
brav:
Biederkeit äußernd
Gehorsam zeigend
bravourös:
meisterhaft, mit einem hohen technischen Können, mit Bravour
draufgängerisch:
zielstrebig vorgehend und dabei ein Risiko, eine Gefahr nicht scheuend
entschieden:
adverbiell: unbedingt, uneingeschränkt, auch: in zu großem Ausmaß
klar und deutlich zu erkennen
furchtlos:
unerschrocken, ohne Furcht
herzhaft:
gehaltvoll, einen kräftigen würzigen Geschmack habend
sehr, viel; kräftig
kämpferisch:
den Kampf betreffend, zum Kämpfen bereit, voller Kampfgeist
mit einer hohen Bereitschaft, voller Energie, voller Einsatzfreude
männlich:
bei Tieren und Pflanzen: Samen (Sperma) oder Pollen produzierend
Bestandteil der Wortbedeutung, ein Sem betreffend
rechtschaffen:
veraltend: anständig, ehrlich
reif:
nach einem längeren Zeitraum so weit entwickelt, dass etwas Bestimmtes nun eintreten kann
so, dass man es essen oder verwerten kann
schneidig:
die Dinge selbstbewusst und mit Schneid angehend
von elegantem und flottem Auftreten
standhaft:
fähig, gegen etwas Widerstand zu leisten, Beharrlichkeit zeigend
tatkräftig:
mit festem Willen rasch in die Tat umsetzend
todesmutig:
in einer gefährlichen Situation den Tod nicht fürchtend
tollkühn:
Charaktereigenschaft eines Menschen: äußerst wagnisbereite und risikofreudige Person
Charakteristikum einer Sache: waghalsige Unternehmung
unbeirrt:
sich durch nichts abbringen/beirren lassend
unbeugsam:
nicht von seiner Meinung/Haltung abzubringen
unverzagt:
Mut und Entschlossenheit zeigend; angstfrei
verlässlich:
so, dass man sich darauf verlassen kann
vermessen:
übermäßig ehrgeizig und deshalb riskant
verwegen:
sehr mutig, Risiken eingehend, gewagt
wagemutig:
bereit, für eine als wertvoll angesehene Aufgabe Risiken einzugehen und Gefahren auf sich zu nehmen
waghalsig:
ein großes Risiko auf sich nehmend; verwegen, mutig

Gegenteil von mann­haft (Antonyme)

ängst­lich:
adverbiell: peinlich genau, akkurat
umgangssprachlich, in der Verneinung: nicht so eilig, nicht so genau
feig:
abwertend: gemein, hinterhältig
ohne Mut, sich von Angst vor Gefahr leiten lassen
kna­ben­haft:
eine Figur, ein Gesicht oder einen Haarschnitt haben wie ein Junge oder gekleidet sein wie ein Junge
lahm:
langsam seiend oder sich nur behäbig bewegend, nicht schnell vorwärts gehend
Medizin, von einem Körperteil oder Organsystem: gelähmt und daher unbeweglich
nach­gie­big:
Charakter: einen Standpunkt nicht konsequent verfolgend
Material: leicht verformbar
schreck­haft:
sich leicht erschrecken lassend
ta­ten­los:
ohne etwas zu tun, ohne dass etwas getan wird (meistens verwendet bei Situationen, die ein Eingreifen erfordern)
un­ent­schlos­sen:
unsicher, wie etwas zu beurteilen oder was zu tun ist
un­reif:
noch nicht vollends durchdacht
von Früchten und Nahrungsmitteln: nicht den vollen Reifegrad erreicht
un­zu­ver­läs­sig:
so, dass man nicht darauf vertrauen kann
ver­zagt:
ohne Mut, Hoffnung, Zuversicht
vor­sich­tig:
Vorsicht zeigend, Achtung gebend
wan­kel­mü­tig:
unentschlossen, unbeständig, unsicher in Gesinnung und Haltung
zim­per­lich:
abwertend: allzu schamhaft
abwertend: übertrieben empfindlich
zö­ger­lich:
unter (nach dem Geschmack des Sprechers / Autors zu langem) Zögern

Redensarten & Redewendungen

  • etwas mannhaft ertragen

Beispielsätze

  • Er hat sich nie gefangen nehmen lassen, hat bis zur letzten Kugel mannhaft gekämpft.

  • Böhmermann wird zum lyrischen Supermann, der die Freiheit der Kunst im Selbstversuch mannhaft auf die Probe stellt.

  • Bis zuletzt hat er versucht, all die Kritik, die auf den VfB Stuttgart eingeprasselt ist, mannhaft auf sich zu nehmen.

  • Sein mannhaftes Tenortimbre erklärt, warum Konstanze diesem Geliebten treu bleibt.

  • Da wird eifrig Spielzeug zu Waffen umfunktioniert, flotte Zoten wechseln einander ab und selbst Verletzungen werden mannhaft ertragen.

  • Als deutsche Kulturpersiflage steht er mannhaft neben Guildo Horn und Christoph Schlingensief.

  • Kompromißlos und mannhaft trat er in mutigen Reden gegen das Terrorregime des Nationalsozialismus auf.

  • Ich habe eine Reife, bin stark und mannhaft genug, um das leck geschlagene Borussia-Schiff wieder auf Kurs zu bringen.

  • Aber so ist es eben: Auch vor Thronen muß man mannhaft sein.

  • Er betreibt mannhaft die Selbstverwesung und referiert grotesk-verzweifelt deren Fortschritte.

  • Statt mannhaft unsere Ehre zu verteidigen, geben sie den Verrätern auch noch recht.

  • Durchaus mannhaft führen sich aber auch trotzige Heavy-Metal-Zirkel auf.

Häufige Wortkombinationen

  • mannhaft eingestehen, ertragen, handeln, kämpfen, sein
  • mannhafte Antwort, Einstellung, Entschlossenheit, Gestalt, Rede, Tapferkeit, Tat
  • mannhafter Entschluss, Gegner, Kämpfer, Mann, Ritter, Sohn
  • mannhaftes Auftreten, Christentum, Eintreten, Schweigen, Volk

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • manly
    • manful
    • doughty
    • valiant
    • stout
    • resolute
  • Französisch:
    • viril
    • courageux
    • courageuse
    • vaillant
    • décidé
    • décidée
    • énergique
    • résolu
    • résolue
  • Italienisch:
    • maschio
    • virile
    • audace
    • coraggioso
    • valoroso
    • deciso
    • energico
    • fermo
    • risoluto
  • Katalanisch:
    • homenívol
    • viril
    • baronívol
    • coratjós
    • valent
  • Mazedonisch: машко
  • Neugriechisch: παλικαρίσιος (palikarísios)
  • Niederländisch:
    • manmoedig
    • mannelijk
    • krjgshaftig
    • vastbesloten
    • resoluut
  • Polnisch:
    • mężny
    • odważny
    • zdecydowany
  • Portugiesisch:
    • varonil
    • viril
  • Russisch:
    • мужской
    • мужественный
    • отважный
    • доблестный
    • решительный
  • Schwedisch:
    • manlig
    • manhaftig
  • Serbisch:
    • мушко (muško)
    • мужеван (muževan)
    • мушкарчина (muškarčina)
    • храбар (hrabar)
    • јуначки (junački)
  • Slowakisch:
    • mužne
    • odvážne
    • odvážny
    • odhodlaný
    • rozhodnutý
  • Spanisch:
    • macho
    • varonil
    • viril
    • valiente
    • decidido
  • Tschechisch:
    • mužný
    • odvážný
    • zmužilý
    • statečný
    • rezolutní

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv mann­haft be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × N, 1 × F, 1 × H, 1 × M & 1 × T

  • Vokale: 2 × A
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von mann­haft lautet: AAFHMNNT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Nürn­berg
  5. Ham­burg
  6. Aachen
  7. Frank­furt
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Nord­pol
  5. Hein­reich
  6. Anton
  7. Fried­rich
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Novem­ber
  5. Hotel
  6. Alfa
  7. Fox­trot
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

mannhaft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort mann­haft kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Mann­haf­tig­keit:
Art, Wesen, sich mannhaft zu fühlen/verhalten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: mannhaft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: mannhaft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. focus.de, 08.05.2018
  4. sputniknews.com, 17.04.2016
  5. feeds.stuttgarter-zeitung.de, 25.09.2014
  6. morgenweb.de, 28.06.2010
  7. heise.de, 25.08.2009
  8. DIE WELT 2000
  9. Junge Freiheit 1999
  10. Rhein-Neckar Zeitung, 08.11.1998
  11. Rheinischer Merkur 1997
  12. Berliner Zeitung 1997
  13. Stuttgarter Zeitung 1996
  14. Süddeutsche Zeitung 1995