lasch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ laʃ ]

Silbentrennung

lasch

Definition bzw. Bedeutung

  • landschaftlich: fade, ungewürzt, schal

  • ohne Spannkraft; schlaff, matt, energielos

  • übertragen: unklare, unpräzise und schwammige Ansichten

Begriffsursprung

Aus dem Niederdeutschen vom mittelniederdeutschen Adjektiv lasch „schlaff, schlapp“; verwandt mit dem Verb lassen

Steigerung (Komparation)

  1. lasch (Positiv)
  2. lascher (Komparativ)
  3. am laschesten (Superlativ)

Anderes Wort für lasch (Synonyme)

(so aufregend) wie eingeschlafene Füße (ugs.)
lahm (fig.):
langsam seiend oder sich nur behäbig bewegend, nicht schnell vorwärts gehend
Medizin, von einem Körperteil oder Organsystem: gelähmt und daher unbeweglich
langweilig (Hauptform):
eintönig, uninteressant
sich über eine lange Zeitspanne erstreckend
ohne Pep
uninteressant:
nicht interessant
nicht lohnend; unattraktiv
wenig aufregend
(es .. einfach) nicht mehr gehen (ugs.)
abgeschlafft
alle (ugs.):
mitteldeutsch und norddeutsch, leer, nicht mehr vorrätig
ausgelutscht (ugs.):
(durch Saugen/Lutschen) verbraucht; ohne Geschmack
körperlich erschöpft; keine Energie mehr habend
ausgepowert (ugs.)
daneben (ugs.):
als Konjunktion verwendet: neben dem eben genannten auch noch
neben etwas oder jemandem
down (ugs., veraltend):
deprimiert bis depressiv
duhne (ugs., rheinisch)
fix und foxi (ugs., scherzhaft, veraltet)
geschafft (ugs.):
nach einer Anstrengung erschöpft, kraftlos
groggy (ugs.):
nur prädikativ, Boxen: schwer angeschlagen, nicht mehr zum Kämpfen fähig
nur prädikativ, umgangssprachlich: schwer angeschlagen, erschöpft, müde, abgekämpft
in den Seilen hängen (ugs.)
kaputt (ugs.):
Ehe, zwischenmenschliche Beziehung: völlig zerrüttet, zerstört
in einem schadhaften oder funktionslosen Zustand
keine Energie mehr haben
kraftlos:
ohne Kraft, mit nur sehr wenig Kraft
lurig (ugs., rheinisch)
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
nüntig (ugs., schweiz., selten, vorarlbergerisch)
ohne Saft und Kraft (ugs.)
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
saft- und kraftlos
schlaff:
ohne Festigkeit, ohne Spannung
schlapp:
keine Energie habend, erschöpft
locker ohne Spannung herabhängend
abgestanden
fad:
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
labberig (ugs., regional)
muffig:
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
schal (Bier, Limonade):
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
vermufft
wie Laternenpfahl ganz unten (ugs.)
flau:
schwach, matt
schlabberig (Händedruck) (ugs., fig.)
unentschieden:
einen Gleichstand, also gleiche Anzahl an Punkten, Treffern, Körben etc. (es gibt keinen Sieger und Verlierer), habend
sich nicht entscheiden könnend; in der Schwebe
dünn:
kraftlos, leise
viel Wasser oder Flüssigkeit enthaltend; wenig gehaltvoll an Nährstoffen
labbrig (ugs.)
lau (geh.):
von einer mittleren Temperatur zwischen kühl und warm
wässrig:
übertragen: ohne oder mit wenig Geschmack; nicht aromatisch
viel Wasser enthaltend; mit einem hohen Wasseranteil
locker:
durchlässig, nicht dicht
lässig, unkompliziert
mild(e):
geringere Geräuschintensität stimmhafter Phoneme im Vergleich zu stimmlosen
nicht stark im Geschmack
nachgiebig:
Charakter: einen Standpunkt nicht konsequent verfolgend
Material: leicht verformbar
sanft:
bei Stoffen: weich, flexibel
sehr ruhig; ohne Kraftaufwand; zart
schwach:
in niedriger Konzentration
mangelhafte Leistung beschreibt ein Substantiv

Beispielsätze

  • Der Eintopf war dermaßen lasch, dass man glaubte eine Suppe aus 100 % Wasser zu essen.

  • Der Unteroffizier war in seiner Haltung und in der Disziplin gegenüber seinen Untergebenen zu lasch eingestellt.

  • Sein Händedruck und sein Gang waren so lasch, dass man glaubte, er würde jeden Moment zusammenklappen.

  • Die sind zu lasch.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Flachschuss gerät jedoch zu lasch und stellt Mike Maignan nicht vor Probleme.

  • Statt auf ein paar lasch geschwenkte Union-Jack-Fähnchen der Königsfamilie blickt Alicia Keys jetzt auf eine wogende Masse winkender Arme.

  • Auf jeden Fall gab es etwas auf die Ohren, als die Zweikämpfe zu lasch und die Aktionen zu labberig wurden.

  • Der linke Parteiflügel kritisiert den Senatskompromiss, der nun parlamentarische Kontrolle über die Zahlungen vorsieht, als zu lasch.

  • Auch weil die Kontrollen an Flughäfen viel zu lasch sind.

  • Anderson bringt den Ball nur lasch übers Netz.

  • Die Parteispitze muss sich den Vorwurf anhören, zu lasch in Sachen G20-Kritik zu sein.

  • Den Faschisten er noch zu lasch.

  • FOCUS Leserdebatte: Agiert unsere Justiz zu lasch? 16.08.

  • Quatsch, viel zu lasch, viel zu leicht zu umgehen.

  • Aber die Auslegung war doch sehr lasch, das nehme ich zur Kenntnis und werde die Schlüsse daraus ziehen.

  • Der Verband der Piloten bemängelt die Sicherheitskontrollen für die Besatzung als zu lasch.

  • Damals galten die Kriterien als zu lasch.

  • Ihm war vorgeworfen worden, zu spät und zu lasch reagiert zu haben.

  • Nach bundesweiten Protesten hatte Wulff seinen als zu lasch kritisierten Sonderweg beim Rauchverbot in der Gastronomie aufgegeben.

  • Kein Wunder, denn die Kontrollen und Sanktionen waren lasch.

  • Auch sind ihnen die Kontrollen zu lasch, denen sich manche Betriebe angeblich immer noch erfolgreich entziehen.

  • Geht die Justiz mit Gewalttätern zu lasch um?

  • Die hiesige ist Christiane Wolf, 32 immer zu lasch.

  • Außerdem empfänden die Hamburger Bürger, dass Gerichte zu lasch mit Kriminellen umgingen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf lasch?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm lasch be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × H, 1 × L & 1 × S

  • Vokale: 1 × A
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × S

Das Alphagramm von lasch lautet: ACHLS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Aachen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Anton
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Alfa
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

lasch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort lasch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

läpsch:
lasch und unambitioniert
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: lasch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: lasch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9987305. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. zdf.de, 18.04.2023
  3. tagesspiegel.de, 22.06.2022
  4. weser-kurier.de, 14.01.2021
  5. neues-deutschland.de, 25.03.2020
  6. zeit.de, 28.09.2019
  7. focus.de, 11.07.2018
  8. bo.de, 11.07.2017
  9. finanznachrichten.de, 31.07.2016
  10. focus.de, 13.02.2015
  11. spiegel.de, 23.03.2014
  12. wnoz.de, 14.08.2013
  13. spiegel.de, 24.09.2012
  14. tagesschau.sf.tv, 08.07.2011
  15. idowa.de, 26.11.2010
  16. neuepresse.de, 20.06.2007
  17. handelsblatt.com, 26.05.2006
  18. fr-aktuell.de, 12.04.2005
  19. archiv.tagesspiegel.de, 16.02.2004
  20. archiv.tagesspiegel.de, 09.06.2003
  21. welt.de, 08.04.2002
  22. DIE WELT 2001
  23. Die Zeit (02/2001)
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Welt 1999
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 26.10.1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. TAZ 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995