gucken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡʊkn̩ ]

Silbentrennung

gucken

Definition bzw. Bedeutung

  • ein bestimmtes Gesicht machen

  • seine Augen auf etwas richten

  • sich etwas ansehen, zum Beispiel eine Fernsehsendung

Alternative Schreibweise

Konjugation

  • Präsens: gucke, du guckst, er/sie/es guckt
  • Präteritum: ich guck­te
  • Konjunktiv II: ich guck­te
  • Imperativ: guck! (Einzahl), guckt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­guckt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für gu­cken (Synonyme)

(sich) angucken (ugs.)
(sich) anschauen:
als Zuschauer etwas sehen
den Blick bewusst auf etwas oder jemanden richten
(sich) ansehen (Film) (Hauptform):
(nicht mehr) weiterhin ertragen können
den Blick bewusst auf etwas oder jemanden richten
(sich) reinziehen (ugs., salopp):
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: auf irgendeine Weise sinnlich erfahren bzw. ausprobieren (z.B. schmecken, fühlen)
(sich etwas reinziehen) umgangssprachlich: essen (oder auch trinken)
(einen Film / eine Sendung) sehen:
aktiv und passiv wahrnehmen über das Sinnesorgan Auge
erkennen
(einen) verstohlenen Blick werfen (auf)
aus den Augenwinkeln beobachten
ausspähen:
jemanden oder etwas beobachten, um Information zu gewinnen
suchend schauen, ob man etwas Erwartetes sehen kann
(jemanden) belauern:
aufmerksam und angespannt beobachten, was ein Lebewesen tut
ein Auge riskieren
einen Blick riskieren
heimlich beobachten
lauern:
im Hintergrund beobachten, ausspähen
im Hinterhalt warten
lauernd mit Blicken verfolgen
linsen (ugs., regional):
möglichst unauffällig hinsehen
lucki-lucki machen (ugs., veraltet)
lünkern (ugs., ruhrdt.)
lugen:
schauen, starren; zu sehen sein
(heimlich) spähen:
Ausschau halten; mit seinem Blick etwas suchen oder ein Gebiet sichern
(als Voyeur) spannen:
ein Zugtier vor dem Gerät oder Fahrzeug, das es ziehen soll, angurten
etwas anziehen und somit zum Auslösen bereit machen
spannern (ugs.)
spionieren:
einer Agententätigkeit nachgehen
versuchen etwas herauszufinden, ohne dass dies von Betroffenen bemerkt wird
äugen (fachspr., Jägersprache):
über Tiere und Personen: blicken, suchend schauen
blicken:
kapieren, etwas verstehen
seinen Blick auf jemanden/etwas wenden und es bewusst wahrnehmen
glotzen (ugs., abwertend):
etwas (uninteressiert) im Fernsehen verfolgen
starr blicken, geistesabwesend mit weit offenen Augen vor sich hinsehen
kieken (ugs., berlinerisch):
norddeutsch, umgangssprachlich: gucken, schauen, sehen
schauen (süddt.):
als Ausruf der Verwunderung, als Ausdruck der Beschwichtigung
auf etwas aufpassen, achtgeben, sich um jemanden kümmern
dreinblicken:
einen bestimmten Gesichtsausdruck zeigen, eine bestimmte Miene machen
dreinschauen

Gegenteil von gu­cken (Antonyme)

füh­len:
gefühlsmäßig: sich selbst in einem bestimmten Zustand wahrnehmen
körperlich: per Tastsinn bzw. allgemein über die Haut wahrnehmen oder erkunden
hor­chen:
auf jemanden/etwas hören
heimlich bei etwas zuhören
rie­chen:
den Geruch von etwas mit der Nase wahrnehmen
Duftstoffe in die Umgebungsluft abgeben
schme­cken:
den Geschmackssinn anwenden, etwas mit dem Geschmackssinn prüfen, wahrnehmen
einen bestimmten Geschmackseindruck empfinden

Redensarten & Redewendungen

  • dumm aus der Wäsche gucken
  • guckst du
  • siehst du
  • in die Röhre gucken
  • mit dem Ofenrohr ins Gebirge gucken

Beispielsätze

  • Warum guckst du heute so traurig?

  • In der Zeitung guck ich immer am liebsten nach Bildern von Stars und Sternchen.

  • Du sollst ihr nicht unter den Rock gucken!

  • Guck nicht so blöd!

  • Guck mal, was ich hier habe!

  • Ich kann nicht so gut gucken wie ihr.

  • Ah, guckt mal, wie die kleinen Entchen ihrer Mutter folgen!

  • Der Höhepunkt des Luxus ist es, nicht nach dem Preis zu gucken.

  • Er guckte mich an, als würde ich vom Mond kommen.

  • Ich bin so müde, dass ich nicht mehr geradeaus gucken kann.

  • Ich gucke nicht gerne Fernsehen.

  • Ich guckte Fernsehen.

  • Nicht durchs Schlüsselloch gucken!

  • Sein halber Arsch guckt raus.

  • Warum zur Hölle guckst du mich an?

  • Tom hat die Nachrichten geguckt.

  • Ich gucke gerne Westernfilme.

  • Die Leute gucken schon!

  • Heute gucke ich mir die alten Familienfotos an.

  • Statt Dokumentarsendungen gucke ich lieber Actionfilme.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber man muss auch gucken, ob der Aufwand den Ertrag rechtfertigt.

  • Ansonsten muss immer geguckt werden, wo man es noch dazwischen knödelt; da fällt die Mittagspause auch schnell mal aus.

  • Aber gucken Sie sich doch an, wer bei diesen Demonstrationen mitmacht, Leute von der Antifa!

  • Abends um acht, wenn die anderen Bürger die Tagesschau gucken, fallen im Stadtbad Neukölln die letzten Hüllen.

  • Am 30. März hatte ich im Rahmen meiner Analyse "Goldminenaktien (HUI) - Wer jetzt nicht dabei ist, wird blöd aus der Wäsche gucken!"

  • Als ob ich mal gesagt hab: Ich werd jetzt mal schwanger und dann mal gucken was passiert, hihi.

  • Aber dann müssten sie wohl 50% des Spiels zusätzlich synchronisieren, so viel Videos wie man da immer gucken "darf".

  • Aber dass jeder Halbgescheite dem Nachbarm mit Google Earth und Ähnlichem in den Swimmingpool gucken kann, kümmert anscheinend niemanden.

  • Auspacken lassen auf jeden Fall (am besten gleich draußen), aber vorher noch gucken, ob die Verpackung nicht etwa ramponiert ist.

  • "Da ist mehr zu gucken", sagt er und zwinkert.

  • Wickert fiel aus allen Wolken - zumindest habe er so geguckt, erzählen Klingelhöfer und Möller mit einem Lachen.

  • Am Mittwoch werde er gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter gucken, welche Vorschläge auf dem Tisch liegen.

  • Wer die Wirklichkeit sehen möchte, soll aus dem Fenster gucken.

  • Wegen des verschulten Systems in Amerika gucken dir die Professoren allerdings sehr auf die Finger.

  • Die Zeiten, in denen wir betreten auf vornehmlich weiße Turnschuhspitzen gucken mussten, sind vorbei.

Häufige Wortkombinationen

  • Fernsehen gucken, einen Film gucken

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf gu­cken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm gu­cken be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × G, 1 × K, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × G, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von gu­cken lautet: CEGKNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Unna
  3. Chem­nitz
  4. Köln
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Ulrich
  3. Cäsar
  4. Kauf­mann
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Uni­form
  3. Char­lie
  4. Kilo
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

gucken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort gu­cken ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

hin­schau­en:
auf etwas gucken, dort hinsehen
lun­schen:
heimlich, verstohlen nach etwas gucken
lu­schern:
neugierig und heimlich gucken (spionieren)
schie­len:
unauffällig auf etwas gucken
schmu­len:
heimlich, unauffällig gucken

Buchtitel

  • Das Thema "Tod" in der Grundschule. Die Bedeutung des Todes in "Nie mehr Wolken gucken mit Opa" Isabelle Pietsch | ISBN: 978-3-34637-505-6
  • Hanne. Die Leute gucken schon Felicitas Fuchs | ISBN: 978-3-45342-620-7
  • Leon und Jelena – Damit niemand guckt Rüdiger Hansen, Raingard Knauer | ISBN: 978-3-86793-968-3
  • Und plötzlich guckst du bis zum lieben Gott Markus Lanz | ISBN: 978-3-44215-547-7
  • Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein F.K. Waechter | ISBN: 978-3-25702-118-9

Film- & Serientitel

  • Jugend, Sex und Internet: Wenn Teenager Pornos gucken (Doku, 2021)
  • Markus Maria Profitlich will Fußball gucken (Fernsehfilm, 2004)
  • Was guckst du?! (TV-Serie, 2001)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: gucken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: gucken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12030326, 11983834, 11027400, 10755934, 10502240, 10124860, 10101420, 10048026, 9667066, 9153740, 8328750, 8220706, 7725736, 7361680 & 7361560. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. derwesten.de, 13.02.2023
  2. op-online.de, 20.07.2022
  3. focus.de, 20.09.2019
  4. taz.de, 09.03.2017
  5. goldseiten.de, 11.04.2016
  6. blogigo.de, 09.01.2015
  7. spiegel.de, 13.06.2014
  8. feedsportal.com, 05.04.2011
  9. blogigo.de, 06.07.2010
  10. derwesten.de, 17.07.2009
  11. wlz-fz.de, 19.07.2007
  12. an-online.de, 01.02.2006
  13. berlinonline.de, 21.09.2005
  14. archiv.tagesspiegel.de, 09.02.2004
  15. sueddeutsche.de, 06.07.2002
  16. bz, 07.04.2001
  17. Berliner Zeitung 2000
  18. Berliner Zeitung 1997
  19. Berliner Zeitung 1996
  20. Stuttgarter Zeitung 1995