einstehen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nˌʃteːən ]

Silbentrennung

einstehen

Definition bzw. Bedeutung

  • (ein Ereignis) (sich) ankündigen; bevorstehen; kurz vor dem Anfang von … stehen, beginnen

  • die Verantwortung für eine Aufgabe übernehmen; in ein Dienstverhältnis oder die Schule eintreten

  • die Verantwortung für etwas übernehmen, die Schuld für etwas anerkennen

  • für eine Sache bürgen, garantieren

  • für jemanden die Rechnung übernehmen, das Geld auslegen

  • jägersprachlich, von Tieren: sich hinlegen

  • keinen Fortschritt mehr zeigen; stillstehen; jede Art von Aktivität/Leben einstellen

  • sich einordnen, sich in eine vorgegebene Ordnung einpassen; ins Glied eintreten

  • sich ins Gleichgewicht bringen; einpendeln

Konjugation

  • Präsens: stehe ein, du stehst ein, er/sie/es steht ein
  • Präteritum: ich stand ein
  • Konjunktiv II: ich stünde ein
  • Imperativ: stehe ein! (Einzahl), steht ein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ein­ge­stan­den
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für ein­ste­hen (Synonyme)

(sich) hinter etwas stellen
(sich für etwas) aussprechen:
einen Satz zu Ende sprechen
etwas nicht für sich behalten, sondern laut sagen
(sich) einsetzen (für):
ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
eintreten für
soutenieren (geh., fig., franz., lat., veraltet)
stehen für
verfechten:
Auffassung, Meinung, Standpunkt und Anderes vehement vertreten; für etwas energisch eintreten
verteidigen:
einen Angriff abwehren
einen Standpunkt begründen, sich oder etwas rechtfertigen
vertreten:
den Fuß verletzen
für eine Auffassung einstehen
(eine) Garantie geben für
(eine) Garantieerklärung (für etwas) abgeben
(eine) Gewähr geben (für)
(für jemanden) die Hand ins Feuer legen (ugs., fig.)
bürgen (für):
für die Glaubwürdigkeit einer Person oder Sache einstehen
(etwas) garantieren:
etwas zusichern
(für jemanden) geradestehen
(ein) Versprechen einlösen
(ein) Versprechen halten
Wort halten (ugs.)
zu seinem Wort stehen

Weitere mögliche Alternativen für ein­ste­hen

anfangen:
intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
auf ihre/seine Kappe nehmen
aufkommen:
entstehen
in Gebrauch kommen oder Mode werden
ausgewogen sein
auslegen:
eine Fläche mehr oder weniger lückenlos mit flächigen Teilen bedecken
einen Geldbetrag aufbringen, der später erstattet wird
auspendeln
ausruhen:
(nach einer Anstrengung) Ruhe gönnen
sich erholen, entspannen
beginnen:
etwas in Gang setzen, etwas starten, etwas anfangen
sich in Bewegung setzen, starten, anfangen
bevorstehen:
unangenehme Gefühle hervorrufen
zeitnah zu erwarten sein
bezahlen:
eine Verbindlichkeit/Schuld begleichen; jemanden das Geld geben, das ihm zusteht
für etwas (zum Beispiel den Kauf einer Sache) Geld ausgeben
bluten für
Bürgschaft leisten
Bürgschaft stellen
büßen:
einem Geschädigten Wiedergutmachung leisten
mit einer Buße belegen
die Folgen tragen
die Verantwortung tragen
die Verantwortung übernehmen
eingestehen:
etwas unter Bedenken zugeben
einordnen:
im Straßenverkehr auf eine bestimmte Fahrbahn fahren
sich in ein System, in eine Ordnung einfügen und sich dort anpassen
einpendeln:
(als Pendler) zu seinem Arbeitsplatz in der Stadt von außerhalb hereinkommen
(nach Ausschlägen) einen Mittelwert einnehmen; langsam einen normalen, stabilen Zustand erreichen
einstellen:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
eintreten:
auf jemanden/etwas eintreten; Hilfsverb „haben:“ mit dem Fuß gegen eine Person oder ein Tier treten
eintreten in …; Hilfsverb „sein:“ einen Raum betreten
Garantie übernehmen
gestehen:
etwas offen zugeben; ein Geständnis ablegen
gewährleisten:
garantieren, versichern, dass etwas sichergestellt ist
haften:
an etwas kleben, an etwas festhängen
die gesetzliche Verantwortlichkeit tragen
hinlegen:
bezahlen
eindrucksvoll, mit Können darbieten
ihr/sein Blut vergießen für
niederlegen:
etwas nach unten legen, etwas auf den Boden legen
etwas schreiben, etwas schriftlich fixieren
sich im Gleichgewicht befinden
sich ins Gleichgewicht bringen
sich opfern
stehen zu
stillstehen:
aufhören, sich zu bewegen oder (von Maschinen) zu arbeiten
beim Stehen aufhören, sich zu bewegen; (fast) regungslos dastehen
übernehmen:
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen
unbeweglich seien
verantworten:
die Konsequenzen tragen (Verantwortung übernehmen)
erklärend rechtfertigen, wieso es zu etwas gekommen ist und die Folgen der Tat tragen
zahlen:
eine Gegenleistung für Erhaltenes abliefern, um einen Ausgleich herzustellen
Geld für eine Ware oder Leistung geben
zur Ruhe finden
zur Ruhe kommen

Gegenteil von ein­ste­hen (Antonyme)

ab­leh­nen:
zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen
auf­hö­ren:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
auf­ste­hen:
einen Aufstand machen
offen (also unverschlossen und zugänglich) stehen
aus­ste­hen:
erwartet werden, aber noch fehlen
etwas ertragen, durchhalten
aus­tre­ten:
auf die Toilette gehen, bzw. müssen
eine Organisation wie einen Verein, eine Partei verlassen
be­we­gen:
Änderungen zeigen, sich ereignen
die eigene Lage oder Stellung im Raum verändern; von einem Ort zum anderen kommen
en­den:
aufhören, am Ende sein, zu Ende kommen
Linguistik: am Ende einer Spracheinheit vorkommen
keine Ruhe finden
leug­nen:
etwas abstreiten, das über einen geäußert wurde
etwas in Abrede stellen, das nach einer von demjenigen, der von „leugnen“ spricht, vorausgesetzten Lehre, Weltanschauung oder ähnlichen Überzeugung oder nach allgemeiner Anschauung existiert
pen­deln:
hin- und herschwingen wie ein Pendel
ständig die gleiche Strecke in wechselnder Richtung fahren
schwin­gen:
etwas hin und her oder kreisend bewegen
etwas mit Schwung zu einem bestimmten Ziel befördern
un­aus­ge­wo­gen:
im Ungleichgewicht befindlich; an Ausgeglichenheit zwischen zwei oder mehr Dingen, Aspekten mangelnd
un­ru­hig:
Bewegung und Verhalten: sich unregelmäßig, aber stetig bewegend
Sinnesstimmung: nervös, nicht gelassen
ver­wei­gern:
den Wehrdienst nicht leisten
etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen
wan­ken:
hin und her neigen, in der Gefahr zu kippen
in eine bestimmte Richtung sich unsicher hin und her bewegen

Beispielsätze

  • Das Rotwild stand am Waldrand des Reviers ein.

  • Im Jahr 1950 bin ich in die Schule eingestanden.

  • Über den Tag hinweg ist die Einkaufsstraße voller Leben, in der Nacht steht es ein.

  • Ich stehe dafür ein, dass der Kredit nicht faul ist.

  • Er hatte sich einfach vorgedrängelt und war in die lange Schlange eingestanden.

  • Die alte Balkenwaage war endlich eingestanden.

  • Es war Silvester und das neue Jahr würde bald einstehen.

  • Das Mädchen stand dafür ein, dass sie die Fensterscheibe mit dem Stein zerstört hatte.

  • Er stand für die Rechnung seines Bruders ein.

  • Ich habe mein Wort gegeben, und dafür will ich auch einstehen.

  • Tom und Maria haben ihre Schuld eingestanden.

  • Ich habe meine Niederlage eingestanden.

  • Ihr habt eure Niederlage eingestanden.

  • Sie haben Ihre Niederlage eingestanden.

  • Sie haben ihre Niederlage eingestanden.

  • Wir haben unsere Niederlage eingestanden.

  • Wir müssen für Minderheitenrechte einstehen.

  • Der Dieb hat seine Schuld widerstrebend eingestanden.

  • Schließlich haben wir nichts eingestanden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Gemeinsam müssen wir für das Leben einstehen – vom Beginn an.

  • Nun wollen die Parteien gemeinsam für die Vorlage einstehen.

  • Ich wollte weiter für gewisse Sachen einstehen, aber kreativer arbeiten.

  • Auch dieser Artikel kann Seitenhiebe gegen Menschen, die für ihre Rechte einstehen wollen, nicht sein lassen!

  • Für Ideen wie Menschenrechte und Freiheit einstehen, gelingt den USA offenbar bis heute besser als Europa.

  • Danach hieß Kapitalpartei sein, für die „Globalisierung“ einstehen.

  • Die GKV Versicherten müssen dafür mit Ihren Beiträgen einstehen.

  • Das haben die Briten mit gerissen und dann darf die EU dafür einstehen?

  • Angehörige müssen nicht unbegrenzt für hohe Pflegekosten einstehen Leserfavoriten Meine Finanzen Hilfe, ein Mietnomade!

  • Kann er den Beweis nicht erbringen, muss er für die Mängel einstehen.

  • Dass bis dahin Bilder mit den Chefärzten, die alle für die AG einstehen, im Spital hingen, bestreitet Furrer nicht.

  • Als Politiker darf man nicht fühlen, sondern muss dafür einstehen, was man für richtig hält.

  • Aber jede Position ist zu halten, wenn tapfere Männer dafür einstehen.

  • Zudem würden damit die einen Euro-Länder für die Schulden der anderen einstehen.

  • Allerdings müssten hier die Steuerzahler für mögliche Risiken einstehen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ein­ste­hen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × H, 1 × I, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × H, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ein­ste­hen lautet: EEEHINNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Echo
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

einstehen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ein­ste­hen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­kos­ten:
für Ausgaben (Kosten) einstehen
ka­vie­ren:
für die Glaubwürdigkeit einer Person einstehen, die Rückzahlung einer Schuld gewährleisten
mit­ver­ant­wor­ten:
auch einen Teil der Verantwortung tragen, auch gemeinsam mit anderen für Folgen einstehen
rech­ten:
sich (verbal) mit jemandem über oder um etwas streiten (um sein Recht zu behaupten); für sein Recht einstehen, sein Recht von jemandem fordern
ver­gü­ten:
für eine Ausgabe/Auslage oder einen Schaden einstehen und dafür eine Ausgleichszahlung vornehmen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: einstehen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: einstehen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10752340, 7535822, 5244985, 5244981, 5244979, 5244978, 5244976, 4453636, 1545052 & 739447. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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