aufkommen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Auf­kom­men (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌkɔmən ]

Silbentrennung

aufkommen

Definition bzw. Bedeutung

  • entstehen

  • in Gebrauch kommen oder Mode werden

  • Kosten tragen

  • nach Sprung oder Flug die Erde wieder berühren

  • sich erheben und sich erholen

Konjugation

  • Präsens: komme auf, du kommst auf, er/sie/es kommt auf
  • Präteritum: ich kam auf
  • Konjunktiv II: ich käme auf
  • Imperativ: komm auf! (Einzahl), kommt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­kom­men
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für auf­kom­men (Synonyme)

(die) Verantwortung übernehmen (für)
(ein) Risiko tragen
auf sich nehmen
übernehmen:
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen
auftreten (Hauptform):
auf einer öffentlichen Veranstaltung erscheinen; die Bühne betreten; ein Konzert geben
durch einen Tritt öffnen
ausbrechen:
auch übertragen: sich aus Mauern, Gittern, Gefängnis, Konventionen oder Ähnlichem befreien
aus dem Magen hochwürgen
einsetzen:
ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
eintreten:
auf jemanden/etwas eintreten; Hilfsverb „haben:“ mit dem Fuß gegen eine Person oder ein Tier treten
eintreten in …; Hilfsverb „sein:“ einen Raum betreten
entstehen:
durch etwas hervorgerufen werden
seine Existenz beginnen
es kommt zu
schlagend werden (österr.)
sich einstellen
sich ereignen
sich ergeben
(sich) bilden:
eines Menschen Wissen, Moral, Denkweise oder handwerkliche Fähigkeiten durch Lehren verbessern
etwas Bestimmtes sein, etwas Bestimmtes darstellen, mit etwas gleichzusetzen sein
(sich) ergeben:
keinen Widerstand mehr leisten
sich zu etwas fügen, sich zutragen, geschehen, sich treffen
erwachsen (aus):
aus dem Kindesalter heraus, über das Jugendalter hinausgewachsen
(die) Zeche zahlen (für)
(eine) Zahlung leisten
(etwas) springen lassen (ugs.)
abdrücken (ugs.):
den Abzug einer Handfeuerwaffe betätigen
den Auslöser einer Fotokamera betätigen
abführen (Steuern):
intransitiv: den Darminhalt entleeren, den Stuhlgang fördern
transitiv: jemanden polizeilich wegbringen, in Gewahrsam nehmen
ablatzen (ugs.)
auf den Tisch (des Hauses) blättern (ugs.)
ausgeben (für):
etwas (offiziell) bekanntgeben
etwas (zum Beispiel Geld) in den Umlauf geben
begleichen (Rechnung):
einer finanziellen Forderung nachkommen, einen geschuldeten Betrag entrichten
berappen (ugs.):
finanziell (eher unwillig) für etwas aufkommen
bestreiten (Geldbetrag):
(eine bestimmte Anzahl an Hennen) befruchten
entschieden erklären, dass etwas nicht zutreffe; etwas nachdrücklich in Abrede stellen
bezahlen (Hauptform):
eine Verbindlichkeit/Schuld begleichen; jemanden das Geld geben, das ihm zusteht
für etwas (zum Beispiel den Kauf einer Sache) Geld ausgeben
blechen (ugs.):
(widerwillig) für etwas mit Geld bezahlen
entrichten:
einen Geldbetrag zahlen
geben (für) (ugs.):
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen
Geld in die Hand nehmen (für) (fachspr., Jargon, journalistisch, politisch)
hinblättern (ugs.)
latzen (ugs.):
Geld für eine Leistung oder Ware geben
lockermachen (Geldbetrag … für) (ugs.)
löhnen (ugs.):
Geld für etwas ausgeben
jemandem Lohn zahlen
prästieren (geh., lat.)
raushauen (ugs.)
rauspfeifen (ugs.)
(Schaden) regulieren:
einen Prozess steuern, ihn unter Kontrolle behalten
etwas nach einem vorgefassten Plan anlegen, organisieren
tief(er) in die Tasche greifen (ugs., fig.)
(die finanziellen Lasten) tragen (geh.):
bei weiblichen Säugetieren: trächtig sein
einen Namen tragen: benannt sein nach etwas/jemandem
verausgaben (für) (fachspr., Amtsdeutsch):
besonders Aktendeutsch: Geld im Tausch gegen Waren oder Leistungen weggeben (also nicht zur Erfüllung vorher bestehender Verpflichtungen)
Buchführung, fachsprachlich: als Ausgabe buchen
zahlen:
eine Gegenleistung für Erhaltenes abliefern, um einen Ausgleich herzustellen
Geld für eine Ware oder Leistung geben
(den) Kopf hinhalten (müssen) (für) (fig.)
(etwas) auf seine Kappe nehmen (ugs., fig.)
(für etwas) (die) Verantwortung übernehmen
(sich) den Schuh anziehen (ugs., fig.)
(sich) schuldig bekennen (scherzhaft-ironisch)
(sich) seiner Verantwortung stellen
(sich) verantwortlich erklären (für)
auf die eigene Kappe nehmen (ugs., fig.)
den Buckel hinhalten (ugs., fig.)
(schwer) im Kommen (sein)
an Popularität gewinnen
in Mode kommen
populär werden
üblich werden
(die) Rechnung präsentiert bekommen
(die) Zeche zahlen (müssen)
(eine Sache) in Ordnung bringen (ugs., fig.)
(es heißt) Zahlemann und Söhne (für jemanden) (ugs., variabel)
zur Kasse gebeten werden
(sich) entwickeln:
aus älteren Lebensformen entstehen
aus etwas entstehen
(sich) Gehör verschaffen (geh.)
geäußert werden
laut werden (Kritik, Zweifel)
genesen:
wieder gesund werden

Gegenteil von auf­kom­men (Antonyme)

ab­he­ben:
auf etwas zielen, etwas meinen
den Telefonhörer abheben; ein Telefongespräch entgegennehmen
ab­pral­len:
bei einer Person keine Wirkung zeigen
von einer Oberfläche zurückgeworfen werden
auf­hö­ren:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
au­ßer:
mit Dativ oder Akkusativ, bei „Land“ mit Genitiv, räumlich und übertragen: außerhalb von etwas, nicht in etwas, nicht innerhalb etwas
mit Dativ: abgesehen von, ausgenommen von
Ge­brauch:
Verwendung, Anwendung, Einsatz
zumeist im Plural stehend: Gepflogenheit; etwas, das man aus Tradition macht
lan­den:
aus der Luft wieder auf die Erde gelangen (meist mit einem Flugzeug)
Menschen oder Material an Land bringen
Mo­de:
allgemein: Brauch, Gewohnheit, Sitte
allgemein: Lebensstil, der von einem Großteil der Mitmenschen in einem eng abgegrenzten Zeitraum als vorbildlich, schick oder „in“ empfunden wird und einem ständigen Wandlungsprozess unterliegt
un­ter­ge­hen:
aussterben, einer Katastrophe zum Opfer fallen
im Wasser versinken, ertrinken, in einem See/Meer verschwinden
ver­schwin­den:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen
ver­zie­hen:
aus der Form geraten
bewirken, dass etwas aus der Form kommt

Beispielsätze

  • Auf den Boden hatte man für den Stunt mehrere Schaumstoffmatratzen gelegt, so dass er nach dem Fall von der Leiter relativ sanft aufkam.

  • Mit den Selfies ist eine neue Mode aufgekommen.

  • Das Bezahlfernsehen ist aufgekommen.

  • Oj, oj, da hinten kommt ein Gewitter auf!

  • Es ist aufgekommen, sich mit Küssen zu begrüßen.

  • Ein unangenehmes Gefühl kam ganz plötzlich in ihm auf, was, wenn sie ihn betrog?

  • Wir wissen nicht, ob er noch mal aufkommt.

  • Das lässt die Frage aufkommen, ob hier alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

  • Letztlich sind dann die Großeltern für den Unterhalt der Kleinen aufgekommen.

  • Kämest du eventuell für den Schaden auf?

  • Um kein Chaos aufkommen zu lassen, ergreifen alle Staaten, die USA an der Spitze, antizyklische Maßnahmen, indem sie massiv die Marktliquidität erhöhen.

  • Altern ist eine schlechte Gewohnheit, die ein beschäftigter Mann gar nicht erst aufkommen lässt.

  • Mit Geld kann man nicht für verlorenes Glück aufkommen.

  • Toms Text ließ Zweifel aufkommen, ob Deutsch wirklich seine Muttersprache sei.

  • Tom musste für den Schaden aufkommen.

  • Wer wird dafür aufkommen?

  • Wer wird für all das aufkommen?

  • Diese Frage ist häufig aufgekommen.

  • Heute sind im Unterricht einige interessante Fragen aufgekommen.

  • Nur gemeinsam können wir gegen unseren Feind aufkommen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber bevor jetzt wilde Gerüchte aufkommen, wollen wir klarstellen: Nicht alles ist Lug und Trug in Frankfurt.

  • Aber der arme Mieter sucht sich die günstigste Wohnung aus und möchte dann nicht für die Heizkosten aufkommen?

  • Ab in die Ferien – und vorher noch in Tim Mälzers neuem Restaurant am Frankfurter Flughafen das richtige Urlaubsfeeling aufkommen lassen!

  • Aber keine Angst, solltet ihr sterben werdet ihr einfach wiederbelebt - für die Kosten müsst ihr allerdings selbst aufkommen.

  • Allerdings müsste Metro dann auch für entstehende Verluste aufkommen.

  • Anschließend steigt das Kribbeln und die Finalstimmung dürfte aufkommen.

  • Aber bevor Missverständnisse aufkommen: Unsere Wahrnehmung ist eine andere.

  • Aber Sie können es sich ja bestimmt vorstellen, dass entsprechende Gedanken aufkommen.

  • Aber dies hat nichts mit dem Frankenproblem zu tun. Auch die Diskussion über ein allfälliges Konjunkturprogramm dürfte wieder aufkommen.

  • Aber damit hier keine falschen Diskussionen aufkommen: Windows ist von der Version 2000 bis 7 auch um mehr als 100% im Umfang gewachsen.

  • Auch die Unsicherheit um den Start einer Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe durch die US-Notenbank lässt keine Kaufstimmung aufkommen.

  • Die Gerüchte waren schon am Wochenende aufgekommen und hatten die RIM-Aktie am Wochenanfang um acht Prozent nach oben katapultiert.

  • Allerdings lassen die kräftigen Beats des Stücks keinen Zweifel daran aufkommen, dass das Stück sich in der Gegenwart ganz wohl fühlt.

  • Die ist zwischenzeitlich verloren gegangen und in den letzten Jahren wieder aufgekommen.

  • Aber wer muss denn für die Vollkasko-Versprechen aufkommen?

Häufige Wortkombinationen

  • ein Gewitter kommt auf, Gerüchte kommen auf, Freude kommt auf, Zweifel kommt auf
  • für den Unterhalt, für einen Schaden aufkommen
  • sanft aufkommen

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­kom­men be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × M, 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × K, 1 × N, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × F, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von auf­kom­men lautet: AEFKMMNOU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Köln
  5. Offen­bach
  6. Mün­chen
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Kauf­mann
  5. Otto
  6. Martha
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Kilo
  5. Oscar
  6. Mike
  7. Mike
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

aufkommen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­kom­men kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

All­tags­pro­b­lem:
Problem von der Art, wie es jeden Tag aufkommen kann
auf­sprin­gen:
über etwas Elastisches, wie zum Beispiel einen Ball: auf dem Boden aufkommen und wieder abheben
Be­fehls­ton:
entschiedene Äußerung, die keinen Zweifel aufkommen lässt, dass sie als Befehl gemeint ist
he­r­auf­krie­chen:
aufkommen, hervorkommen
Sei­ten­sprung:
eine Bewegung (ein Sprung), bei der die Füße/Hufe den Boden verlassen und seitlich versetzt wieder aufkommen
su­s­pekt:
so geartet, dass Zweifel an der Echtheit, Nützlichkeit oder Qualität aufkommen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufkommen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufkommen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9706493, 4876498, 4460302, 3350964, 3189396, 3189385, 3186387, 2535470, 2405713 & 2405699. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  8. solothurnerzeitung.ch, 20.11.2016
  9. nzz.ch, 21.01.2015
  10. feedsportal.com, 26.05.2014
  11. nachrichten.finanztreff.de, 24.09.2013
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  16. finanzen.net, 05.06.2008
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  22. heute.t-online.de, 15.11.2002
  23. bz, 25.04.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995