aufheben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌheːbn̩ ]

Silbentrennung

aufheben

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Verbot oder eine Beschränkung abschaffen

  • etwas behalten bzw. nicht wegwerfen

  • etwas nehmen, aufnehmen (was auf dem Boden liegt)

Begriffsursprung

Partikelverb aus der Präposition auf und dem Verb heben.

Konjugation

  • Präsens: hebe auf, du hebst auf, er/sie/es hebt auf
  • Präteritum: ich hob auf
  • Konjunktiv II: ich höbe auf
  • Imperativ: heb auf! (Einzahl), hebt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­ho­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­he­ben (Synonyme)

anheben:
(mit etwas) beginnen
auf eine höhere Stufe bringen
aufnehmen:
absorbieren
ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
emporheben:
in die Höhe/eine höher gelegene Position heben; oft übertragen im Sinne von: auszeichnen, wertschätzen
heben:
auf größere Höhe bringen
etwas halten, etwas festhalten
hieven:
eine Last hochziehen, mit einer Winde nach oben befördern
etwas Schweres heben und an eine Stelle befördern
hochheben:
etwas von unten nach oben bewegen (meistens mit der Hand)
hochziehen:
etwas (auch mittels einer Vorrichtung, eines Seils) nach oben in die Höhe bewegen
geräuschvoll Luft oder Schleim einatmen
stemmen:
etwas Schweres in die Höhe heben
gegen etwas drücken
wuchten:
eine schwere Last heben und bewegen
mit Wucht (Schwung) bewegen, schlagen
abbedingen (fachspr., juristisch):
durch einen Vertrag eine gesetzliche Bestimmung ausschließen
abschaffen:
etwas entfernen, außer Kraft setzen, beseitigen
annullieren:
etwas auflösen, für ungültig erklären
aufkündigen:
eine persönliche Beziehung, Freundschaft förmlich beenden
einen Vertrag/eine Vertragsbeziehung beenden
auflösen:
das Ergebnis eines Rätsels oder Problems geben; die Antwort aufzeigen
eine Ansammlung zerstreuen
außer Kraft setzen
für aufgehoben erklären
für nichtig erklären
für null und nichtig erklären
für ungültig erklären
kippen (journal.):
etwas durch Schrägstellen aus einem Gefäß schütten
etwas schräg stellen, in Schräglage bringen
kündigen:
das eigene Arbeitsverhältnis einseitig beenden
etwas/jemandem etwas kündigen: einen Vertrag/eine Vertragsbeziehung einseitig beenden
stornieren:
einen Vertrag, eine Zahlung rückgängig machen
zurückziehen:
(Truppen) wieder zum Ausgangsort verlegen
den Kontakt zu anderen Menschen abbrechen oder sich von anderen Menschen entfernen, um ungestört allein zu sein
asservieren (geh.):
in Verwahrung nehmen
aufbewahren:
etwas an einem geeigneten Ort (zur späteren Verwendung) verwahren
behalten:
eine Eigenschaft bewahren
etwas nicht vergessen
bewahren:
etwas Positives auch in einer schwierigen Situation beibehalten
jemanden vor etwas bewahren: vor einer Gefahr schützen
erhalten:
etwas bekommen, empfangen
etwas bewahren
in Verwahrung nehmen
konservieren:
eine Aufnahme auf einem Tonträger festhalten
insbesondere Lebensmittel mit chemischen oder technischen Mitteln haltbar machen
lagern:
intransitiv: sich an einem Ort niederlassen, um beispielsweise eine Rast einzulegen fehlen
transitiv: etwas für eine spätere Verwendung an einen vorgesehen Ort ablegen
nicht wegschmeißen (ugs.)
nicht wegwerfen (ugs.)
verwahren:
mit Akkusativ-Objekt: (etwas für jemanden) vorübergehend in den eigenen sicheren Besitz übernehmen (nicht als Eigentum)
reflexiv, sich verwahren gegen: (einer Behauptung) widersprechen, (eine Behauptung) für unwahr erklären
abbauen:
(vor allem auch übertragen) verringern, beseitigen; mindern von Hindernissen, die Prozesse behindern
bauliche und andere (auch zeitweilig errichteten) technische oder künstliche Anlagen, Einrichtungen, Aufbauten und Ähnliches beseitigen, zurückbauen
abolieren (lat., veraltet):
die Wirkung von etwas aufheben
jemandem eine Strafe vor dem Urteilsspruch erlassen
aus der Welt schaffen (ugs.)
beseitigen:
etwas beiseite schaffen; etwas entfernen
jemanden töten
rückgängig machen
ungeschehen machen
nicht liegenlassen
abpfeifen (Sport) (fachspr.):
durch einen Pfiff beenden
durch einen Pfiff unterbrechen
(förmlich) beenden:
mit etwas aufhören, etwas zum Abschluss bringen, eine Tätigkeit einstellen
auffangen (verlorene Masche):
die (negativen) Auswirkungen von etwas abmildern, verringern
ein über Funk laufendes Gespräch zufällig einschalten
wieder aufnehmen

Redensarten & Redewendungen

  • die Tafel aufheben
  • aufgeschoben ist nicht aufgehoben
  • bei jemandem gut aufgehoben sein
  • bei jemandem schlecht aufgehoben sein

Beispielsätze

  • Ich konnte das Geldstück nicht aufheben, weil ich solche Rückenschmerzen hatte.

  • Diesen Beleg würde ich mir aus Garantiegründen lieber aufheben.

  • Das Rauchverbot in Kneipen wurde vorübergehend aufgehoben.

  • Die Ausgangssperre wurde aufgehoben!

  • Ich habe einen Geldbeutel von der Straße aufgehoben.

  • Soll ich sie für Sie aufheben?

  • Wenn du zurückgehst, wird die von dir vorgenommene Auswahl aufgehoben.

  • Müll so entsorgen, wie es sich gehört, und herumliegende Abfälle aufheben.

  • Du kannst es dir aufheben für ein anderes Mal.

  • Tom hat das Huhn aufgehoben, um zu zählen, wie viele Eier darunter waren.

  • Ich kann nicht nachvollziehen, dass sich Leute die Freude für morgen aufheben.

  • Tom und Maria haben ihre Verlobung aufgehoben.

  • Die Äpfel fielen auf die Erde, gerade so, als wollten sie von der vorbeigehenden Liebenden aufgehoben werden.

  • Die Äpfel fielen auf die Erde, gerade so, als wollten sie von dem vorbeigehenden Liebenden aufgehoben werden.

  • Die Einsparung bei den Reisekosten wird durch die Zollgebühren wieder aufgehoben.

  • Es ist dort viel besser aufgehoben.

  • Verschüttetes Wasser kann man nicht wieder aufheben.

  • Toms Talent wäre anderwärts besser aufgehoben.

  • Sein Talent wäre anderwärts besser aufgehoben.

  • Ich habe ihn gerade aufgehoben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle Straßensperren im Ort würden aufgehoben, jedoch bleibe der Tatort weiträumig abgesperrt.

  • Am Mittwoch soll die Sperrung aufgehoben werden.

  • Aber allein der Umstand, dass sie Regeln aufheben dürfen, zwingt Politik und Gesellschaft zu politischen Entscheidungen.

  • Aber, liebe Schalke-Fans, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

  • Alle Quittungen hierfür sollten als Nachweis aufgehoben werden.

  • Ab 2022 werden dann sämtliche Beteiligungseinschränkungen aufgehoben.

  • Als allerletzte Partie hat sich das Duo das Spitzenspiel zwischen RB Leipzig und den FC Bayern München aufgehoben.

  • Aber wahrscheinlich haben wir uns die für die Rückrunde aufgehoben.

  • 1985 wurde das alte Bahnhofgebäude abgebrochen und das mechanische Stellwerk aufgehoben.

  • Aber die Kommission will diese Mittel für echte Krisen aufheben, nicht nur, wenn die Farmer einfach etwas Geld verlieren.

  • Der Katastrophenalarm an der Elbe wird am Montagmittag aufgehoben.

  • Zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr wurden die Sperren kurzfristig wieder aufgehoben.

  • Am 1. Juni soll der Ausnahmezustand in dem Königreich am Arabischen Golf aufgehoben werden.

  • Das Gelände bleibt im Besitz des Bundes, die Luftraumbeschränkung für den zivilen Flugverkehr soll aufgehoben werden.

  • Denn auch wenn er unter den Seehunden immer einige Lieblinge gehabt hat, wusste er, dass sie in der Natur am besten aufgehoben sind.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­he­ben be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × F, 1 × H, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × F, 1 × H, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von auf­he­ben lautet: ABEEFHNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Ham­burg
  5. Essen
  6. Ber­lin
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Hein­reich
  5. Emil
  6. Berta
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Hotel
  5. Echo
  6. Bravo
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

aufheben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­he­ben kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­sam­meln:
mehrere Gegenstände vom Boden aufheben
aus­rü­cken:
die Übertragung des Antriebs durch Verschieben aufheben bzw. auskuppeln
ent­sper­ren:
eine Sperre im Sinne eines Verbotes aufheben
ge­bor­gen:
gut aufgehoben, sicher, beschützt
Ge­gen­stoff:
Substanz (Stoff), die die Wirkung einer anderen Substanz aufheben kann, oder den genau gegenteiligen Effekt im Körper hat
neu­t­ra­li­sie­ren:
eine Wirkung von etwas durch etwas anderes aufheben
Schach­matt:
Stellung im Schach, bei der ein Spieler verloren hat, weil sein König direkt angegriffen wird und dieser Angriff durch keinen zulässigen Zug aufgehoben werden kann
sis­tie­ren:
besonders in der Rechtswissenschaft: Verfahren aufheben, einstellen
sus­pen­die­ren:
etwas zeitweilig aufheben
zu­sam­men­klau­ben:
(etwas) nach und nach einzeln an sich nehmen, aufheben und bei sich, an einem Ort sammeln

Buchtitel

  • Gut aufgehoben in der Kita: Arbeitsbögen zur Sicherung der pädagogischen Qualität [10 Bögen] Hans-Joachim Laewen, Beate Andres | ISBN: 978-3-45139-760-8
  • Verwundet bin ich und aufgehoben Pierre Stutz | ISBN: 978-3-32810-133-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufheben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufheben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12125530, 11275746, 10962420, 10705718, 10463268, 10141418, 10048756, 8937958, 8803688, 8305236, 8305232, 8052131, 7792070, 7743675, 7285778, 7285777 & 6915892. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bz-berlin.de, 12.11.2023
  2. rp-online.de, 22.11.2022
  3. kurier.at, 22.05.2021
  4. derwesten.de, 26.07.2020
  5. haz.de, 30.07.2019
  6. welt.de, 22.11.2018
  7. borlife.de, 20.08.2017
  8. focus.de, 22.12.2016
  9. bernerzeitung.ch, 28.08.2015
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  11. abendblatt.de, 17.06.2013
  12. salzburg.orf.at, 11.01.2012
  13. tip-f1.de, 28.05.2011
  14. n-tv.de, 21.04.2010
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  21. Die Zeit (32/2003)
  22. sueddeutsche.de, 15.04.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995