anmutig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanmuːtɪç ]

Silbentrennung

anmutig

Definition bzw. Bedeutung

reizend, mit Anmut

Begriffsursprung

  • Von spätmittelhochdeutsch anemüetic „Verlangen, Lust hervorrufend“ Das Adjektiv ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.

  • Wortbildungsanalyse: Ableitung eines Adjektivs zu Anmut mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ig.

Steigerung (Komparation)

  1. anmutig (Positiv)
  2. anmutiger (Komparativ)
  3. am anmutigsten (Superlativ)

Anderes Wort für an­mu­tig (Synonyme)

anziehend:
beginnen zu steigen (beispielsweise Aktienkurse, Preise)
die Wirkung einer Kraft, die auf Massen wirkt (beispielsweise durch Gravitation), betreffend
apart:
aufgrund einer Eigenart, eines besonderen Reizes auffallend
einzeln, gesondert
attraktiv:
von Gegenständen, Sachverhalten: mit ansprechenden Bedingungen ausgestattet
von Personen: ansprechend in Aussehen und Verhalten
bestrickend:
für sich einnehmend, betörend
bezaubernd:
so, dass es sehr gefällt oder als sehr angenehm empfunden wird
charmant:
von freundlichem und einnehmendem Wesen
edel:
Gegenstand: von hochwertiger Qualität
Person: von besonderer Einstellung, Leistung, Qualität oder auch Stellung
elegant:
auf eine feine und meist kultivierte Art und Weise
auf gewandte, geschickte Weise zustandegekommen
entzückend:
niedlich, süß
sehr gut aussehend, sexy
gazellenhaft (selten)
geschmeidig:
fähig, sich anzupassen
flink und geschickt beweglich
grazil:
zart gebaut, zierlich
graziös:
voll Anmut, mit Anmut, voll Grazie, mit Grazie
hinreißend:
in Bezug auf persönliche Eigenschaften, wie Aussehen, Charakter, Wesen: begeisternd
so, dass etwas extrem gut ist oder man etwas exzellent kann
lieblich:
angenehm
charmant, bezaubernd, liebenswert
reizend:
einen Reiz auslösend
nett, süß, angenehm, anziehend, anmutig, hübsch
umwerfend:
jemanden (in positiver Weise) aus der Fassung bringend, beeindruckend
voller Anmut
zart:
als angenehm wahrnehmbar
weich (von Speisen)
zierlich:
graziös, feingliedrig, zart gebaut, auf ansprechende Weise fein und klein

Gegenteil von an­mu­tig (Antonyme)

ab­sto­ßend:
Abscheu, Widerwillen oder Ekel erregend
für Flüssigkeiten undurchlässig, eine Kraft in entgegengesetzte Richtungen ausübend
gars­tig:
adjektivischer Gebrauch: sehr unfreundlich
adverbialer Gebrauch: sehr
häss­lich:
auf das Wetter bezogen: kalt oder regnerisch
auf Worte und Verhalten bezogen: mit Absicht verletzend und gemein

Beispielsätze

  • Anmutig glitt die junge Schlittschuhläuferin über das Eis.

  • Die Königin ist jung gestorben und blieb so in den Herzen als entzückende, anmutige Frau in Erinnerung.

  • Ich sah mir sie an, wie anmutig sie bügelte.

  • Erkenntnisgewinn ist eine anmutige Bewegung des Geistes.

  • Das Mädchen war anmutig.

  • Maria ist eine anmutige junge Frau.

  • Sie tanzte so überaus anmutig, dass alle sie immer mehr bewunderten.

  • Seehunde sind schwerfällig und unbeholfen auf dem Land, aber sehr anmutig im Wasser.

  • Sie war ein wohlerzogenes und anmutiges Mädchen an der Schwelle des Erwachsenwerdens.

  • Verlassen stehe ich alleine an der Ecke der dunklen Gasse und schaue dir nach, wie du dich anmutig in deinen weißen Schuhen entfernst.

  • Die Hoffnung, so trügerisch sie auch ist, dient doch wenigstens dazu, uns auf anmutigem Pfad ans Ende des Lebens zu führen.

  • Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins.

  • Sie ist anmutig und intelligent.

  • Sie nickte anmutig und stand auf.

  • Der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer schuf einige der anmutigsten und aufregendsten Bauwerke des zwanzigsten Jahrhunderts.

  • Wenn auch alles andere als anmutig, so ist sie doch von einer unsäglichen Liebenswürdigkeit.

  • Eislaufen kann anmutig und schön sein.

  • Laura tanzte anmutig.

  • Lola tanzte anmutig.

  • Rola tanzte anmutig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Heraus kommen anmutige Figuren, die das Publikum immer wieder ins Staunen versetzen.

  • Denn so anmutig die Programmpunkte auch aussahen, so herausfordernd waren sie bisweilen aus sportlicher Sicht.

  • Die Bewegung ist so anmutig und manieriert, als wären diese Handschuhe aus Seide.

  • Das Fahrgeschäft kann auf 3 spektakuläre Höhenstufen eingestellt werden, während es anmutig auf- und abfährt.

  • Gegenüber „Entertainment Tonight“ erzählte Stamos: „Meine Frau war währenddessen so wunderschön und anmutig, so wie sie es immer ist.

  • Doch handelt es sich hierbei stets um erstrebenswerte, anmutige Geschöpfe.

  • Wenig ist auf Reisen zwar anmutiger als einsame, wilde Natur.

  • Diese Stimme, die selbst in ihren lautesten Momenten anmutig und zerbrechlich und in ruhigen Augenblicken wütend und sarkastisch klingt.

  • Wie eh und je tanzen die Fontänen vor dem «Bellagio» in anmutiger Choreografie.

  • Barbara Schmid bringt als Bella nicht nur eine schlanke Erscheinung und anmutige Weiblichkeit, sondern auch eine hübsche Sopranstimme mit.

  • Die Bilder, die morgen Abend zum Verkauf stehen, zeigen ungewöhnlich schöne und anmutige Porträts des im Juni 2009 gestorbenen King-of-Pop.

  • Ästhetisch und anmutig, aber für den Alltag wohl weniger tauglich.

  • Der Film "Woman in Art" versammelt und morpht anmutige Frauen aus bekannten Bildern.

  • Versonnen sitzt sie am Fenster einer gemütlich eingerichteten Stube und bewegt anmutig die Feder über das weiße Papier.

  • Ich fühle mich sofort sehr wohl darin, er wirkt orientalisch und anmutig.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm an­mu­tig be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × G, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × M, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N und U mög­lich.

Das Alphagramm von an­mu­tig lautet: AGIMNTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Mün­chen
  4. Unna
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Martha
  4. Ulrich
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Mike
  4. Uni­form
  5. Tango
  6. India
  7. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

anmutig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort an­mu­tig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

gra­zi­o­so:
Musik: mit Anmut, mit Grazie, anmutig, zierlich
min­nig:
besonders liebenswürdig und anmutig
schmieg­sam:
oft über einen Körper: beweglich und anmutig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anmutig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anmutig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11702287, 10847207, 10538298, 9831651, 7414048, 7027292, 5989979, 3404336, 2834280, 2562543, 2424110, 2195812, 2163342, 2061175, 1528285, 1472570, 1347423, 1347418 & 1347409. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  3. westfalen-blatt.de, 30.10.2023
  4. verlagshaus-jaumann.de, 28.06.2022
  5. faz.net, 04.04.2021
  6. 4players.de, 16.04.2019
  7. loomee-tv.de, 21.04.2018
  8. zeit.de, 14.02.2017
  9. bild.de, 20.08.2016
  10. laut.de, 11.10.2013
  11. nzz.ch, 13.07.2012
  12. schwaebische.de, 29.12.2011
  13. welt.de, 12.12.2010
  14. feeds.rp-online.de, 23.01.2009
  15. welt.de, 17.07.2008
  16. taz.de, 03.10.2007
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  18. spiegel.de, 11.08.2005
  19. abendblatt.de, 05.08.2004
  20. spiegel.de, 12.09.2003
  21. welt.de, 01.09.2002
  22. Die Welt 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. DIE WELT 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. Welt 1998
  27. BILD 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995