andeuten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌdɔɪ̯tn̩ ]

Silbentrennung

andeuten

Definition bzw. Bedeutung

  • durch einen Hinweis zu verstehen geben, ohne es direkt auszusprechen

  • unvollständig darstellen, aber das Ganze erkennen lassen; nicht vollständig ausführen

Konjugation

  • Präsens: deute an, du deutest an, er/sie/es deutet an
  • Präteritum: ich deu­te­te an
  • Konjunktiv II: ich deu­te­te an
  • Imperativ: deute an! (Einzahl), deutet an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­deu­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­deu­ten (Synonyme)

(die) Erwartung äußern (dass)
(einen) Wink geben
anklingen lassen
anzeigen:
transitiv
transitiv: Auskunft über den Stand von etwas geben
(jemandem etwas) bedeuten (dass / zu + Inf.) (geh.):
etwas ankündigen
etwas heißen, etwas bezeichnen
durchblicken lassen
durchklingen lassen
einen zarten Hinweis geben (ironisierend)
einfließen lassen
erkennen lassen
insinuieren:
bildungssprachlich: unterstellen, andeuten
mit dem Zaunpfahl winken (ugs., fig.)
signalisieren:
ausschildern
ein Signal senden, andeuten, auf etwas hinweisen
zu erkennen geben
zu verstehen geben
(auch) Thema sein
(auch) zu sprechen kommen auf
(Thema) kurz anfangen
anreißen:
(ein Streichholz oder dergleichen) zum Brennen bringen
ein Thema ansprechen
(kurz) ansprechen:
anfangen mit jemandem zu sprechen; mit jemandem ein Gespräch beginnen
auf etwas ansprechen: auf etwas reagieren
antönen (schweiz., österr.)
(Thema) berühren:
etwas berühren: einen bestimmten Inhalt ansprechen, zum Beispiel ein Thema
jemanden / etwas berühren: mit dem Äußeren seines Körpers mit einer Sache oder einer Person in Kontakt kommen
erwähnen:
etwas nebenbei und beiläufig aussprechen/anführen, zur Sprache bringen
nebenbei behandeln
(Thema) streifen:
Hilfsverb haben: jemanden oder etwas leicht berühren
Hilfsverb sein: sich fortbewegen, ohne eine klare Richtung auf ein Ziel zu folgen
angeben:
Mitteilung machen: hinweisen, mitteilen, behaupten
sich wichtiger erscheinen lassen als man ist; prahlen
entwerfen:
etwas in seinen Grundzügen entwickeln
skizzieren:
eine mittels groben Strichen knapp gehaltene, bildliche Darstellung - die als Studie oder Vorzeichnung dienen kann - anfertigen
einen unausgefeilten, ungenauen Grundriss, Riss oder Schema zeichnerisch anlegen
Überblick geben
umreißen:
etwas oder jemanden mit Kraftanstrengung zu Fall bringen
anregen:
dem Wunsch, dass etwas Bestimmtes geschieht, Ausdruck geben
ein Geschehen fördern
antragen:
jemandem einen Dienst, eine Position oder Vergünstigung anbieten
(sich für etwas) aussprechen:
einen Satz zu Ende sprechen
etwas nicht für sich behalten, sondern laut sagen
empfehlen:
anzuraten, geraten, nutzbringend, nützlich, von Vorteil sein
einen guten Eindruck hinterlassen
näherbringen:
bei jemandem Verständnis für oder Interesse an etwas wecken
nahelegen:
etwas nahelegen: als wahrscheinlich erscheinen lassen
jemandem etwas nahelegen: jemandem etwas (höflich aber bestimmt) empfehlen, anraten
vorschlagen:
einen Vorschlag machen; eine Empfehlung machen, die abgelehnt werden kann
(die) Zeichen stehen auf (…) (geh., variabel)
(etwas) ist im Busch (ugs., fig.)
abzusehen sein
(sich) anbahnen:
dafür sorgen, dass etwas geschieht
etwas deutet sich an
(sich) ankündigen:
darüber informieren, was sein wird
erkennen lassen, was kommt
aussehen nach
drohen:
(fast) nur in der dritten Person verwendet: jemandem als Übel bevorstehen
in Gefahr sein, etwas Unerwünschtes zu erleiden
erwarten lassen
es mehren sich die Zeichen (dass) (geh.)
herannahen:
intransitiv; gehoben: (zeitlich) immer näher kommen
intransitiv; gehoben: sich nähern
heranrücken
heranziehen:
etwas (ein Objekt) / jemand zieht zum Ort des Sprechers; etwas (ein Subjekt) kommt näher oder zieht an einen Ort
etwas als Material, Beweis, Vorlage oder ähnlich verwenden oder berücksichtigen
heraufdämmern (geh.)
heraufziehen:
am Himmel sich nähern, näherkommen
auftauchen, erscheinen; häufig zusammen mit dem Verb sehen gebraucht: jemand sieht etwas heraufziehen
im Anmarsch sein (fig.)
im Anzug sein
im Verzug sein
in der Luft liegen
ins Haus stehen
knistern im Gebälk (es)
näher rücken
nahen:
sich zu einer Sache bewegen
zeitlich an die Gegenwart heranrücken
seine Schatten vorauswerfen
zu erwarten stehen
(auf jemanden) zukommen:
(zeitnah) zu erwarten sein
jemandem gebühren, zustehen, zuteilwerden (lassen)
(eine) Andeutung machen
Andeutungen machen
anspielen auf
erahnen lassen
hindeuten auf
nicht klar benennen
nicht klar umreißen
umrisshaft zu erkennen geben

Sinnverwandte Wörter

auf­bau­en:
eine bauliche Anlage errichten
eine Institution, Organisation oder Ähnliches gründen und entwickeln
hin­wei­sen:
andeuten; auf etwas hindeuten; Indiz sein für etwas
anzeigen; kenntlich machen
las­sen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
über­mit­teln:
dafür sorgen, dass eine Nachricht, ein Gruß oder etwas Anderes den Empfänger erreicht
ver­mu­ten:
etwas für glaubhaft oder wahrscheinlich halten

Beispielsätze

  • Willst du damit andeuten, dass du nicht mitkommen willst?

  • Der Lehrer deutete an, dass in der nächsten Klausur keine Frage zur Stochastik vorkäme.

  • Nur mit wenigen Strichen deutet der Porträtist die Schulterpartie der Frau an.

  • Ich will nur das Wichtigste andeuten.

  • Ich habe niemals angedeutet, dass ich vorhabe zu heiraten.

  • Tom hat angedeutet, dass er geneigt ist, den Vorfall zu vergessen, wenn du dich angemessen bei ihm entschuldigst.

  • Willst du damit andeuten, dass es sich um einen Konstruktionsfehler handelt?

  • Ich habe niemals behauptet oder auch nur angedeutet, dass es Tom war, der Marias Halskette gestohlen hat.

  • Möchten Sie andeuten, dass ich nicht die Wahrheit sage?

  • Möchtest du andeuten, dass ich nicht die Wahrheit sage?

  • Ich habe nie Heiratsabsichten angedeutet.

  • Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies.

  • Bisher hast du nie so etwas angedeutet.

  • Mein Vater hat angedeutet, dass unsere Sommerreise schon arrangiert war.

  • Was willst du damit andeuten?

  • Sie hat angedeutet, dass sie vielleicht im Ausland studieren wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber so ist es nicht, sagt der globale Denker Parag Khanna, der Machtverschiebungen, die sich heute andeuten, vor Jahren prognostizierte.

  • Bereits beim Interview im Dezember hatte der Vorsitzende angedeutet, dass sich ein potenzieller Kandidat die Bewerbung gut überlegen müsse.

  • Aber es wurde auch angedeutet, dass ihre Unterhaltung „nur professionell“ sein könnte.

  • Auch eine Entlassung der jeweiligen Arbeiter sei möglich, habe Lukaschenko angedeutet.

  • Als Neville angedeutet habe, dass die politischen Parteien verantwortlich seien, habe er eingreifen müssen.

  • Aldo Kalulu (22), der französische Flügelflitzer, hat sein Potenzial schon mal angedeutet.

  • Am Ende fehlten sechs Minuten, allerdings hatte sich der Gegentreffer zuvor bereits angedeutet.

  • Anschließend soll er eine Plastikflasche hervorgeholt, diese hochgehalten und zwei Schläge angedeutet haben.

  • Al Elfter in Gröden hat er sein Potenzial angedeutet.

  • Auch Daimler hat angedeutet, durch seinen Einstieg bei MV Agusta weitere Kunden gewinnen zu wollen.

  • Bereits in der Vorwoche hat Matt Kuchar seine glänzende Form mit Platz zwei in Fort Worth angedeutet.

  • Apple hatte zuletzt angedeutet, dass es sein Angebot an Filmen und Fernsehserien bald deutlich erweitern will.

  • Seit Monaten hatte er auch immer wieder angedeutet, mit den alten Kollegen von Take That zu arbeiten.

  • Der Machtwechsel hatte sich bereits in Umfragen angedeutet.

  • Der eine oder andere hat seine Qualität schon angedeutet.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­deu­ten be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × D, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und U mög­lich.

Das Alphagramm von an­deu­ten lautet: ADEENNTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Unna
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Dora
  4. Emil
  5. Ulrich
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Delta
  4. Echo
  5. Uni­form
  6. Tango
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

andeuten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­deu­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­spie­len:
(verdeckt) auf etwas hinweisen; etwas (indirekt) andeuten
durch­schim­mern:
mit wenigen Worten, eher unklar, andeuten
hin­wei­sen:
andeuten; auf etwas hindeuten; Indiz sein für etwas
In­do­eu­ro­pä­isch:
gleichbedeutend mit Indogermanisch, orientiert am Sprachgebrauch unserer Nachbarsprachen; Bezeichnung für eine große Gruppe historisch verwandter Sprachen, also für eine Sprachfamilie, deren damals bekannte Erstreckung durch die Benennung angedeutet wird: von Indien im Osten bis zu den germanischen Sprachen im Westen. Die östlichste Sprache dieser Sprachfamilie, das Tocharische, wurde erst später entdeckt.
In­do­ger­ma­nisch:
eine Sprachfamilie, deren Ausbreitung in frühgeschichtlicher Zeit durch die Bezeichnung angedeutet wird: Der Sprachraum reichte von den germanischen Sprachen im Westen bis nach Indien im Osten. (Das Tocharische, das noch weiter östlich, auf dem Gebiet der heutigen VR China, gesprochen wurde, entdeckte man erst nach Prägung des Begriffs.)
Luft­kuss:
Kuss, der (meist über eine Entfernung) nur angedeutet wird, entweder nur durch Spitzen der Lippen oder mit einer unterstützenden Gestik der Hand/Hände; die Lippen berühren sich dabei nie
prä­fi­gu­rie­ren:
die Bedeutung/Form, die etwas in der Zukunft hat, bereits andeuten oder vorwegnehmen und mitbestimmen
spre­chen:
etwas nonverbal andeuten; indirekt erkennbar machen, zum Ausdruck bringen
sug­ge­rie­ren:
transitiv, jemandem etwas suggerieren: etwas unterschwellig andeuten; jemanden dazu bringen oder den Versuch dazu machen, dass er etwas bemerkt, zur Kenntnis nimmt oder für wahr hält, ohne es dazu offen anzusprechen
Ton­ge­schlecht:
Musik: Einteilung von Tonarten, Tonleitern und Akkorden in die beiden Kategorien Dur und Moll. Die Bezeichnung „-geschlecht“ soll dabei die Dualität von Dur und Moll in Analogie zu den Geschlechtern weiblich und männlich andeuten.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: andeuten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: andeuten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8811512, 7584322, 5442142, 4878199, 3147432, 1842107, 1842106, 1743755, 1642195, 1628999, 729806, 559925 & 446399. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  22. Junge Welt 2000
  23. Welt 1997
  24. Stuttgarter Zeitung 1996
  25. Stuttgarter Zeitung 1995