ablehnen
Verb (Tunwort)
Aussprache
Silbentrennung
Definition bzw. Bedeutung
Zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen.
Begriffsursprung
in der Bedeutung seit dem 15. Jahrhundert gebräuchlich; daneben bis ins 18. Jahrhundert auch in der Form ableinen.
in der Bedeutung seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich; eigentlich „die Stütze wegnehmen“, „etwas Angelehntes wegnehmen“. Bedeutungswandel zu „abwehren“ vermutlich unter dem Einfluß von lateinisch declinare.
Präfixverb, gebildet aus ab- und lehnen.
Konjugation
- Präsens: lehne ab, du lehnst ab, er/sie/es lehnt ab
- Präteritum: ich lehnte ab
- Konjunktiv II: ich lehnte ab
- Imperativ: lehne ab! (Einzahl), lehnt ab! (Mehrzahl)
- Partizip II: abgelehnt
- Hilfsverb: haben
Anderes Wort für ablehnen (Synonyme)
- (einer Sache) ablehnend gegenüberstehen
- (sich) ablehnend äußern
- (sich) stören an
- (sich) wenig aufgeschlossen zeigen (für) (verhüllend)
- Anstoß nehmen (an) (ugs.)
- gegen etwas sein
- missbilligen:
- etwas nicht gut finden und es meist deutlich machen; ein Verhalten oder eine Entscheidung ablehnen
- nein sagen zu
- nicht für richtig halten
- Stellung beziehen gegen
- verurteilen:
- über jemanden ein gerichtliches Urteil fällen, das zu einer Bestrafung führt
- über jemanden oder etwas eine negative Meinung entwickeln, etwas für inakzeptabel halten
- wenig Verständnis haben (für) (variabel)
- (eine) Absage erteilen
- (einen) abschlägigen Bescheid erteilen (Amtsdeutsch, veraltend)
- (etwas) abschlägig bescheiden (Amtsdeutsch)
- (jemandem) die kalte Schulter zeigen (ugs., fig.)
- (jemandem) die Tür vor der Nase zuschlagen
- (man) beschied ihn kühl, dass (geh., distanzsprachlich, floskelhaft)
- abblitzen lassen (ugs.)
- (jemanden) abweisen:
- eine Bitte, eine Anfrage ablehnen; einer Bitte oder Anfrage nicht nachkommen
- einen Besucher nicht empfangen; jemanden wieder fortschicken
- auflaufen lassen (ugs.)
- einen Korb geben (ugs., fig.)
- in die Wüste schicken (ugs., fig.)
- (jemandem) eine Abfuhr erteilen
- kalt auflaufen lassen (ugs.)
- nicht eingehen auf
- repellieren (geh.)
- verschmähen:
- etwas nicht für wert genug erachten und deshalb nicht haben wollen
- von der Bettkante stoßen (ugs.)
- wegschicken:
- eine Sache/Information (zum Beispiel per Post/Kurier/E-Mail) auf den Weg bringen
- jemanden auffordern, fortzugehen; jemanden nicht sehen und sprechen wollen
- wegweisen
- zur Hölle schicken (ugs.)
- zurückstoßen:
- ein Stück nach hinten fahren, zurücksetzen
- jemanden oder etwas durch einen Stoß/Stöße wieder an eine bestimmte Stelle bewegen
- (jemanden) zurückweisen (Hauptform):
- auf etwas hinten Befindliches deuten
- deutlich zeigen, dass man etwas nicht erfüllen, annehmen oder beantworten will
- (etwas) für unzulässig erklären
- (etwas) nicht anerkennen
- (etwas) nicht zulassen
- (jemandem etwas) abschlagen:
- (als Torwart) den Ball aus der Hand mit dem Fuß ins Spiel bringen
- den Ball zu Beginn einer Spielbahn vom Tee schlagen
- (etwas) abschmettern:
- energisch, entschieden ablehnen
- (jemandem etwas) versagen (geh.):
- jemandem oder sich selbst etwas nicht gönnen/geben
- nicht so funktionieren, wie es geplant war oder üblich ist
- (jemandem etwas) verwehren:
- nicht erlauben, nicht gestatten, verbieten, versperren; jemandem etwas nicht gewähren
- (etwas) verweigern:
- den Wehrdienst nicht leisten
- etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen
- nichts zu tun haben wollen mit
- von sich weisen
- (einer Sache die) Zustimmung versagen (geh.)
- (meine) Antwort ist nein
- abschlägig bescheiden (Antrag) (Amtsdeutsch)
- abwinken (fig., mediensprachlich):
- durch Handzeichen oder Kopfbewegung etwas zurückweisen oder seine Ablehnung kundtun
- ausschlagen (Angebot):
- anzeigen, dass etwas nicht mehr im Gleichgewicht oder im Ruhezustand ist
- aus dem Gleichgewicht oder aus der Ruhe geraten
- negativ reagieren
- nicht eingehen (auf etwas)
- nicht zur Verfügung stehen (für) (geh.)
- nichts wissen wollen (von)
- (sich) weigern (zu):
- ablehnen, etwas zu tun
- jemandem etwas versagen, nicht zugestehen, nicht geben wollen
- (einer Sache) ablehnend gegenüberstehen (geh.)
- (einer Sache) nichts abgewinnen können
- (etwas) nicht mögen (Hauptform)
- (etwas) schlecht finden
- nicht gut finden
- wenig Sympathien zeigen (für)
- (einer Sache) die Zustimmung verweigern
- dagegen sein (ugs.)
- (sich) entscheiden (gegen):
- ein Urteil, den Ausgang einer Sache bestimmen
- eine Auswahl treffen, sich bestimmen
- gegen etwas sein (ugs.)
- mit Nein stimmen
- seine Stimme abgeben (gegen)
- stimmen (gegen) (Hauptform):
- an einer Wahl oder einer Abstimmung aktiv teilnehmen (sie beeinflussen)
- die Tonlage (Stimmlage) eines Instrumentes verändern
- votieren (gegen):
- seine Meinung äußern, meist während einer Diskussion
- sich für/gegen jemanden oder etwas entscheiden, seine Stimme für/gegen jemanden oder etwas abgeben
- abgelehnt werden
- auf Ablehnung stoßen
- nicht gut ankommen (bei)
- wenig Anklang finden
Sinnverwandte Wörter
- absagen:
- etwas Angekündigtes widerrufen, eine Veranstaltung oder sonstiges nicht stattfinden lassen
- bestreiten:
- (eine bestimmte Anzahl an Hennen) befruchten
- entschieden erklären, dass etwas nicht zutreffe; etwas nachdrücklich in Abrede stellen
- negieren:
- abstreiten, leugnen, eine Sache als nicht existent betrachten oder behaupten
- einer Sache ablehnend gegenüberstehen
- verwerfen:
- (nach reiflicher Überlegung) etwas aufgeben, nicht weiter verfolgen, weil es als nicht mehr annehmbar, brauchbar, durchführbar, geeignet, tauglich, realisierbar oder dergleichen befunden wird
- ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt
Gegenteil von ablehnen (Antonyme)
- befürworten:
- etwas unterstützen, sein Wort für etwas einsetzen
- genehmigen:
- insbesondere von behördlicher Seite erlauben, gestatten, akzeptieren, bewilligen
- nachträglich seine Zustimmung erteilen
- zustimmen:
- erklären, dass man mit einer schriftlich oder mündlich gemachten Aussage in Übereinstimmung steht, dass man den Inhalt anerkennt
Beispielsätze
Er lehnte den Vorschlag schlichtweg ab.
Das war ein Angebot, das Tom nicht ablehnen konnte.
Unser Antrag wurde abgelehnt.
Sie haben mein Angebot für das Haus abgelehnt.
Er hat entschieden abgelehnt.
Man sollte seinen Beruf nie nur danach wählen, dass auch Freunde ihn ausüben, noch sollte man einen Beruf ablehnen, nur weil es der des Todfeinds ist.
Antrag abgelehnt!
Die Marien- und Heiligenverehrung der katholischen Kirche wird von anderen christlichen Kirchen abgelehnt.
Ich habe Tom ein gutes Angebot gemacht, aber er hat es abgelehnt.
Ich liebte dich mehr als das Leben, aber du hast mich abgelehnt.
Er hat meine Freundschaftseinladung abgelehnt.
Er hat meine Bitte abgelehnt.
Warum haben Sie seine Anfrage auf eine Gehalterhöhung abgelehnt?
Die Bank hat Toms Kreditantrag abgelehnt.
Tom konnte ablehnen.
Ich würde an deiner Stelle ablehnen.
Er hat Tom ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte.
Er hat Tom ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte, gemacht.
Tom hat die Idee abgelehnt.
Ich muss deine Bitte ablehnen.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
wenn eine Person einmal Geld angenommen hat, kann sie es beim nächsten Mal nicht mehr ablehnen.
Bei der "Presse" kann die Redaktion laut Statut Kandidatinnen und Kandidaten für die Chefredaktion mit Zweidrittelmehrheit ablehnen.
Da die Spezialbetriebe weiterhin gesucht sind, muss Hartmut Köhler inzwischen sogar Aufträge ablehnen.
ABER, man sollte im Laufe des Tages nicht mit Menschen zusammenkommen, die solch "DUMMES ZEUG" ablehnen, das gibt Ärger.
Angesichts guter Umfragewerte würden die Grünen eine Teilnahme an der Koalition aber ablehnen.
Als wir dies im Parlament beschlossen hatten, war für mich klar: Wir können die Lex USA ablehnen.
Aber klar ist auch, dass eine Bundesregierung unter ihrer Führung ein gemeinsames Eurozonen-Budget ablehnen würde.
Ano selbst hat aber niemandem etwas davon gesagt, dass sie das Gesetz im Parlament letztlich ablehnen werde.
Aber wenn man mit mir reden sollte, würde ich sehr respektvoll dankend ablehnen.
Das SNB-Aufsichtsorgan, der Bankrat, macht der Regierung dann einen Vorschlag, den sie annehmen oder ablehnen kann.
Ich habe intensive Gespräche mit SPD-Finanzministern von Bundesländern geführt, die das Abkommen heute ablehnen.
An eine weltweite Einführung ist jedoch nicht zu denken, da die USA eine solche Besteuerung des Finanzsektors ablehnen.
Etwa fünf Prozent gaben an, die Vergleiche ablehnen zu wollen.
Die Rückkehr des Champions Nach den Worten von Manager Willi Weber konnte Schumacher ein Comeback nicht ablehnen.
Sicherlich wird sie von vielen Menschen gewählt, aber die Linke hat weiter extreme Flügel, die die demokratische Grundordnung ablehnen.
Man kann Fran ç ois Ozons "Angel" mögen und genau so überzeugt auch ablehnen.
Bayern, Baden-Württemberg und Hessen wollen die Reform ablehnen, falls sie zu höheren Finanzlasten führe.
Allerdings will die Union das Gesetz in der Länderkammer ablehnen.
Interessant, daß so viele jüngere Menschen die Landebahnerweiterung ablehnen.
Die PDS will ein Ergebnis des Vermittlungsausschusses ablehnen.
Ottmar Schreiner: Es ist längst Gesetzeslage, dass Arbeitslose, die zumutbare Arbeit ablehnen, mit Sanktionen rechnen müssen.
Anschließend würden die Mitglieder der Richterdienstkammer, die sich nicht als befangen ablehnen, eine Entscheidung treffen.
Doch die Forste haben vor allem die Umwelt im Blick, wenn sie diesen Anspruch ablehnen.
Hundert Unionsabgeordnete, sagt der CDU-Parlamentarier und strikte Abtreibungsgegner Hubert Hüppe, werden diesen Entwurf ablehnen.
Häufige Wortkombinationen
- einen Auftrag, ein Angebot, eine Einladung, ein Geschenk, eine Position, eine Stellung, die Verantwortung, einen Vorschlag ablehnen
Wortbildungen
- abgelehnt
- Ablehnen
- ablehnend
- Ablehnung
Übersetzungen
- Baskisch: ezeztatu
- Bulgarisch: отказвам (otkazvam)
- Chinesisch:
- 拒绝 (jùjué)
- 拒絕 (jùjué)
- Dimli: red kerden
- Englisch:
- decline
- refuse
- Französisch:
- refuser
- décliner
- rejeter
- Galicisch:
- rechazar
- rexeitar
- Isländisch: neita
- Italienisch:
- respingere
- declinare
- ricusare
- rifiutare
- rigettare
- riconoscere
- disapprovare
- biasimare
- Japanisch: 断る
- Katalanisch:
- rebutjar
- refusar
- denegar
- acceptar
- Klingonisch: lajQo’
- Neugriechisch:
- αρνούμαι (arnoúme)
- απορρίπτω (aporrípto)
- Niederländisch:
- weigeren
- afwijzen
- verwerpen
- Polnisch:
- odmawiać
- odrzucać
- załatwiać odmownie
- dezaprobować
- Portugiesisch:
- recusar
- rejeitar
- declinar
- negar
- Rumänisch:
- refuza
- respinge
- Russisch:
- отклонить
- отказаться
- Schwedisch:
- avböja
- avstå ifrån
- ta avstånd ifrån
- ogilla
- refusera
- Slowakisch:
- odmietnuť
- odmietať
- Spanisch:
- denegar
- rechazar
- rehusar
- negar
- Tschechisch:
- odmítat
- odmítnout
- Türkisch:
- kabul etmemek
- reddetmek
- Ungarisch:
- megtagad
- elutasít
- visszautasít
Wortaufbau
Das dreisilbige Verb ablehnen besteht aus acht Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × H & 1 × L
- Vokale: 2 × E, 1 × A
- Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × H, 1 × L
Eine Worttrennung ist nach dem B und H möglich.
Das Alphagramm von ablehnen lautet: ABEEHLNN
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
- Aachen
- Berlin
- Leipzig
- Essen
- Hamburg
- Nürnberg
- Essen
- Nürnberg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Anton
- Berta
- Ludwig
- Emil
- Heinreich
- Nordpol
- Emil
- Nordpol
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Alfa
- Bravo
- Lima
- Echo
- Hotel
- November
- Echo
- November
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
- ▄ ▄▄▄▄
- ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
- ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
- ▄
- ▄ ▄ ▄ ▄
- ▄▄▄▄ ▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄
Scrabble
Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Tuwort ablehnen entspricht dem Sprachniveau A2 (Sprachniveaustufen nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen ) und kam im letzten Jahr regelmäßig in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist jedoch rückläufig. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Vorkommnisse im Sprachwörterbuch
- aussprechen:
- sich für/gegen etwas aussprechen: etwas befürworten, etwas zustimmen / etwas ablehnen
- sich für/gegen jemanden aussprechen: eine Personalie befürworten/ablehnen
- bearbeiten:
- geistig: eine Sache prüfend befinden und zum Beispiel gutheißen oder ablehnen
- missfallen:
- nicht gefallen, einen schlechten Eindruck machen, abgelehnt werden
- Rechtsextremismus:
- Sammelbezeichnung für politische Handlungsweisen und Ideologien, welche den demokratischen Verfassungsstaat ablehnen und durch eine, in der eigenen Terminologie so genannte „Volksgemeinschaft“ ersetzen wollen, die auf das eigene Volk, eine Nation oder Rasse bezogen ist
- Ritualmord:
- Tötung eines Menschen im Rahmen eines Rituals oder aus kultischen Gründen in Verhältnissen, in denen Menschenopfer aus religiösen Gründen abgelehnt werden
- scheißen:
- umgangssprachlich, derb; auf jemanden oder etwas scheißen: jemanden/etwas egal finden, ablehnen oder darauf verzichten
- verfluchen:
- jemanden oder etwas verdammen, voller Wut ablehnen
- verneinen:
- etwas ablehnen, die Zustimmung zu etwas verweigern
- verwerfen:
- ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt
- vorschlagen:
- einen Vorschlag machen; eine Empfehlung machen, die abgelehnt werden kann
Buchtitel
- Bericht abgelehnt – was nun?
Film- & Serientitel
- Plötzlich Papa – Einspruch abgelehnt! (TV-Serie, 2008)