Bedeutungswandel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈdɔɪ̯tʊŋsˌvandl̩ ]

Silbentrennung

Bedeutungswandel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Linguistik: Veränderung der Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks mit der Zeit; der Begriff wird vorwiegend auf die Veränderungen bei Wörtern angewendet.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Bedeutung, Fugenelement -s und Wandel.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Bedeutungswandeldie Bedeutungswandel
Genitivdes Bedeutungswandelsder Bedeutungswandel
Dativdem Bedeutungswandelden Bedeutungswandeln
Akkusativden Bedeutungswandeldie Bedeutungswandel

Gegenteil von Be­deu­tungs­wan­del (Antonyme)

Laut­wan­del:
Linguistik: Veränderung von Lauten einer Sprache im Lauf der Zeit

Beispielsätze

  • Wörter unterliegen im Lauf der Zeit Bedeutungswandeln; das Wort Weib z.B. hat - außer in biblischen Zusammenhängen - in der Konkurrenz mit dem Wort Frau eine starke Bedeutungsverschlechterung erfahren, da es heute fast nur noch negativ verstanden wird.

  • Viele Wörter, die sich bei Shakespeare finden, haben einen Bedeutungswandel erfahren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Blumen pflücken und gleichzeitig das Mittagessen ernten: Wildpflanzen haben in den letzten Jahren einen Bedeutungswandel durchgemacht.

  • Ein Bedeutungswandel kam erst viel später aus dem linken Lager.

  • Wortmoden lassen sich ebenso mühelos eruieren wie der Bedeutungswandel einzelner Begriffe.

  • Die Mitte der Spreeinsel hat im Rahmen der Hauptstadtplanung einen bemerkenswerten Bedeutungswandel erfahren.

  • Ist es zu einem Bedeutungswandel von Theater gekommen?

  • Der Bedeutungswandel der Farbe Grün im Kriegsfall ist eklatant.

  • Dennoch bleiben Mißverständnisse zwischen Ost und West nicht aus, etwa wenn Begriffe einen Bedeutungswandel erfahren haben.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • change in meaning
    • semantic shift
  • Französisch:
    • déviation sémantique (weiblich)
    • glissement de sens (männlich)
  • Italienisch: slittamento di significato (männlich)
  • Neugriechisch: σημασιολογικής μεταβολής (simasiologikís metabolís)
  • Niederländisch:
    • betekenisverschuiving (weiblich)
    • betekenisverandering (weiblich)
    • betekenisovergang (männlich)
  • Polnisch:
    • zmiana znaczenia
    • zmiana znaczeniowa
  • Russisch: изменение значения (sächlich)
  • Schwedisch:
    • semantisk förändring
    • betydelseförändring
  • Spanisch:
    • traslación de significado (weiblich)
    • cambio semántico (männlich)
  • Türkisch: anlam değişimi
  • Ungarisch: jelentésváltozás

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Be­deu­tungs­wan­del be­steht aus 16 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × D, 2 × N, 2 × U, 1 × A, 1 × B, 1 × G, 1 × L, 1 × S, 1 × T & 1 × W

  • Vokale: 3 × E, 2 × U, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × D, 2 × N, 1 × B, 1 × G, 1 × L, 1 × S, 1 × T, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, ers­ten U, S und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von Be­deu­tungs­wan­del lautet: ABDDEEEGLNNSTUUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Unna
  6. Tü­bin­gen
  7. Unna
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar
  10. Salz­wedel
  11. Wupper­tal
  12. Aachen
  13. Nürn­berg
  14. Düssel­dorf
  15. Essen
  16. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Dora
  4. Emil
  5. Ulrich
  6. Theo­dor
  7. Ulrich
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav
  10. Samuel
  11. Wil­helm
  12. Anton
  13. Nord­pol
  14. Dora
  15. Emil
  16. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Delta
  4. Echo
  5. Uni­form
  6. Tango
  7. Uni­form
  8. Novem­ber
  9. Golf
  10. Sierra
  11. Whis­key
  12. Alfa
  13. Novem­ber
  14. Delta
  15. Echo
  16. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  13. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

Bedeutungswandel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Be­deu­tungs­wan­del kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

De­mo­ti­vie­rung:
Prozess und Ergebnis von Bedeutungswandel, die dazu führen, dass die Bedeutung eines Wortes nicht mehr aus der Bedeutung seiner Bestandteile (Konstituenten) erschlossen werden kann.
Idi­o­ma­ti­sie­rung:
Linguistik: Prozess und Ergebnis von Bedeutungswandel, die dazu führen, dass die Bedeutung eines Wortes nicht mehr aus der Bedeutung seiner Bestandteile (Konstituenten) erschlossen werden kann
me­li­o­ra­tiv:
Linguistik, von Wörtern: einen positiven Bedeutungswandel erfahrend oder eine positive Bedeutung habend
Ru­the­ni­en:
unterschiedliche Regionen Osteuropas, häufigem Bedeutungswandel unterzogen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bedeutungswandel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6146217. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nachrichten.at, 22.06.2022
  2. zeit.de, 08.04.2016
  3. sueddeutsche.de, 11.02.2004
  4. Berliner Zeitung 2000
  5. Berliner Zeitung 1998
  6. Welt 1995