Staffage

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ʃtaˈfaːʒə]

Silbentrennung

Staffage (Mehrzahl:Staffagen)

Definition bzw. Bedeutung

  • als Blickfang malerisch in die Landschaft gesetztes kleines Bauwerk

  • Beiwerk oder Nebensächliches

  • Elemente, die neben der reinen Darstellung des Architekturkörpers hinzugesetzt werden, um beispielsweise als Vergleichsmaßstab zu dienen oder die Szene zu beleben

  • Menschen oder Tiere als nebensächliche, belebende Elemente eines Landschafts- oder Architekturgemäldes, die helfen, Größenverhältnisse und Raumtiefe zu verdeutlichen

Begriffsursprung

Ableitung vom Stamm des Verbs staffieren „ausstatten“ mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -age, belegt seit dem 18. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Staffagedie Staffagen
Genitivdie Staffageder Staffagen
Dativder Staffageden Staffagen
Akkusativdie Staffagedie Staffagen

Anderes Wort für Staf­fa­ge (Synonyme)

Fassade:
Entwurfsmuster, das eine häufig benötigte Untermenge an Funktionalität eines Subsystems umfasst
sichtbare, äußere Seite, das Äußere
Luftblase:
ein Sack in einem Fahrzeug, der sich bei einem Aufprall automatisch mit Gas füllt, um somit die Insassen vor Verletzungen zu schützen
etwas, das haltlos ist; etwas (Idee, Plan oder dergleichen), dem es an Substanz mangelt und das der Realität nicht standhält
Lug und Trug (geh.)
(nur) Mache

Beispielsätze

  • Diese EU dient nur noch den Großmachtplänen Frankreichs, Deutschland ist der Zahlmeister und die anderen Mitgliedsstaaten nur Staffage.

  • Die Fans in den Stadien interessieren nur am Rand, sie sind Staffage.

  • Doch sie wirken nur als Staffage auf die Bühne gestellt.

  • Und Frauen tauchen nur als Staffage auf.

  • Menschen bleiben über weite Strecken Staffage in der grossartigen Naturkulisse, die sich ständig verändert.

  • Nicht nur bei Dürer sind die Hunde mehr als Staffage.

  • Alles andere ist ja hier eh Staffage.

  • Der neue König sei nicht nur Staffage, sondern habe im Staat immer noch eine gewisse Bedeutung, gibt Zwanenburg zu bedenken.

  • Sie gingen doch nicht als Staffage in die rechtsbürgerliche Arena, befand Levrat.

  • Sonst entsteht schnell der Eindruck, dass diese sich nicht ohne tierische Staffage in Pose setzen können.

  • Wenn er gewollt hätte, wäre er wie der schillernde Star und wir wie bloße Staffage rübergekommen.

  • Dagegen wirken Joops marmorne Engel mit Flügelstümpfen und klassisch schönen Gesichtszügen wie Staffage, wie reine Dekoration.

  • Bei der Inszenierung setzt das Ensemble auf Funktionalität; kein Requisit oder Kostüm darf allein als Staffage dienen.

  • Es wird deutlich werden, dass Tiere bei ihm weder pittoreske Staffage, noch Besitztum oder Spielzeug der Menschen sind.

  • Um ihn her werden alle Figuren zu eitel Staffage, Peer ist auf dieser Lebensreise sehr auf sich gestellt.

  • Egal, wie sehr sich Sean Attebury als Tony und Katja Reichert als Maria stimmlich ins Zeug legen, sie sind doch eher Staffage.

  • Sinnlos werden die Volkschöre bewegt, der überladene Prozessionszug bleibt ebenfalls Staffage.

  • Auch die Schauspieler werden so zur Staffage degradiert.

  • Die reale Mühsal bleibt im Fernsehfilm eher Staffage.

  • Studenten nebst weiterem Universitätsinventar dienen lediglich als Staffage genretypischer Szenarien: Party, Seminar, Konferenz.

  • Doch das ist nur Staffage.

  • Letztere drei Bewerber waren nur Staffage.

  • Der Rest der Parteien bleibt Staffage.

  • So sind Pannen und Überraschungen fast ausgeschlossen, die Kandidaten nur noch Staffage.

  • Das muß man den historics lassen: Ihr Interesse am Mittelalter erschöpft sich längst nicht in Spiel und Staffage.

  • Die Cowboys sind Schauspieler: Staffage für zahlungswillige Touristen.

  • Die Nebenfiguren, gespielt von Verena Peter, Michael Kausch und Michael Schindlbeck (alternierend Heribert Sasse) bleiben nur Staffage.

  • Nach den Olympiasiegern kommt nur noch freundliche Staffage, mit der sich kein Sendeplatz halten läßt.

Was reimt sich auf Staf­fa­ge?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Staf­fa­ge be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × F, 1 × E, 1 × G, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × G, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten F und zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Staf­fa­gen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Staf­fa­ge lautet: AAEFFGST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Aachen
  4. Frank­furt
  5. Frank­furt
  6. Aachen
  7. Gos­lar
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Anton
  4. Fried­rich
  5. Fried­rich
  6. Anton
  7. Gus­tav
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Alfa
  4. Fox­trot
  5. Fox­trot
  6. Alfa
  7. Golf
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Staf­fa­ge (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Staf­fa­gen (Plural).

Staffage

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Staf­fa­ge kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Staffage. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Staffage. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. focus.de, 26.08.2019
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  16. Die Zeit (17/2004)
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  18. sueddeutsche.de, 18.02.2003
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  22. DIE WELT 2000
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. BILD 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
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  27. Berliner Zeitung 1995