Silbe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈzɪlbə ]

Silbentrennung

Einzahl:Silbe
Mehrzahl:Silben

Definition bzw. Bedeutung

Einheit der gesprochenen Sprache, die aus mindestens einem Vokal oder Sonant besteht und die entweder Teil eines Wortes ist oder selbst ein Wort bildet.

Begriffsursprung

Das Wort geht über mittelhochdeutsch „silbe, sillabe“, althocheutsch „sillaba“, lateinisch syllaba auf altgriechisch συλλαβή „Silbe“ zurück. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Silbedie Silben
Genitivdie Silbeder Silben
Dativder Silbeden Silben
Akkusativdie Silbedie Silben

Anderes Wort für Sil­be (Synonyme)

Wortteil:
(beliebig definierter) Bestandteil eines Wortes

Gegenteil von Sil­be (Antonyme)

Morph:
kleinste bedeutungstragende Einheit in der Parole, segmentiert, aber noch nicht klassifiziert
Mor­phem:
das kleinste bedeutungstragende Element (Zeichen) einer Sprache (langue), auch als kleinste semantisch interpretierbare Konstituente eines Wortes bezeichnet
in der französischen Linguistik auch nur im Sinne von grammatisches Morphem (als eine Teilklasse der Moneme)

Beispielsätze

  • Silben sind rein phonetische Einheiten und tragen als solche keine Bedeutung; man darf Silben daher nicht mit Morphemen verwechseln.

  • Silben bestehen mindestens aus einem Vokal oder Sonant und können zusätzlich auch Konsonanten enthalten.

  • Das Wort "Häufigkeitswörterbuch" lässt sich folgendermaßen in (Sprech-)Silben zerlegen: "Häu-fig-keits-wör-ter-buch".

  • Der Teil einer Silbe nach dem Anlaut heißt „Reim“.

  • Tom knallte die Silben raus, als ob er mit einem Schießgummi schösse.

  • Das Wort „злой“ ist das einzige russische Eigenschaftswort mit nur einer Silbe.

  • Diese Silbe hat einen koronalen Anlaut.

  • Versuch dir einen Satz mit fünfzehn Silben auszudenken.

  • Wenn du dich nicht ohne ein weitere Silbe von hinnen machst, schlage ich dich tot!

  • Was eine einzige Silbe alles bewirken kann!

  • Glück hat eine Silbe.

  • Im Nahuatl fällt der Tonhöhenakzent in der Regel auf die vorletzte Silbe des Wortes.

  • „злой“ ist das einzige russische Adjektiv mit nur einer Silbe.

  • Dieses Wort hat drei Silben.

  • Im Esperanto wird immer die vorletzte Silbe betont.

  • Im Deutschen spielt die Betonung der einzelnen Silben in mehrsilbigen Wörtern eine entscheidende Rolle.

  • Glaube ihr nicht eine Silbe!

  • Das Wort Brasilia hat vier Silben und acht Buchstaben.

  • Tom erwähnte mit keiner Silbe, dass Maria hier wäre.

  • Einen Augenblick später wiederholte des Waldes Widerhall die letzten beiden Silben des Wortes.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Patienten verdrehen Buchstaben und Silben oder sprechen abehackt und stockend.

  • Betroffene nutzen dann oft nur sich wiederholende Silben wie etwa "dadada" zur Kommunikation.

  • Bei Wikipedia findet sich keine Silbe dazu.

  • Das sogenannte Mundbild, also der Ausdruck des unteren Gesichtsbereiches beim Aussprechen von Worten und Silben, gehört zur Gebärdensprache.

  • Doch Yu geht mit keiner Silbe auf die Probleme ein, die das US-Embargo dem zweitgrößten Smartphone-Hersteller derzeit bereitet.

  • Auf die Opfer gewalttätiger Angriffe ging Trump mit keiner Silbe ein.

  • Also hat man kurzerhand den Anfangsbuchstaben und die letze Silbe von Griensteidl gestrichen.

  • Der Junge hat drei Silben im Vornamen.

  • Doch auf den Pressekonferenzen vor der Messer wurde das Thema mit keiner Silbe erwähnt.

  • Auch bezogen auf das Gesamtjahr könnte Ströer positiv überraschen, glaubt Silbe.

  • Buschmanns Studienkollege Klaus Brackmann brachte die erste Silbe in den Firmennamen Brabus ein, stieg aber schnell aus dem Unternehmen aus.

  • Aiman al-Sawahiri geht auf diese Proteste mit keiner Silbe ein.

  • Bei RTL sind sie nach dem Rennen mit keiner Silbe darauf eingegangen.

  • Auch gegenüber Ina Braams war von Seiten der Post mit keiner Silbe die Protestaktion erwähnt worden.

  • Das sind gleich ausgesprochene Silben, deren Bedeutung sich durch die Betonung jedoch ändert.

Häufige Wortkombinationen

  • betonte, unbetonte Silbe
  • kurze, lange, offene, geschlossene Silbe

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Sil­be?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Sil­be be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × I, 1 × L & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich. Im Plu­ral Sil­ben an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Sil­be lautet: BEILS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Ingel­heim
  3. Leip­zig
  4. Ber­lin
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ida
  3. Lud­wig
  4. Berta
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. India
  3. Lima
  4. Bravo
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Sil­be (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Sil­ben (Plural).

Silbe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sil­be ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ak­zent:
Betonung eines Satzes, Wortes, einer Silbe oder eines Lauts
Be­to­nungs­zei­chen:
Kennzeichnung der lautlichen Hervorhebung einer Silbe
End­rand:
Linguistik, Phonetik: Konsonantengruppe, die am Ende einer Silbe steht
Län­ge:
lange Silbe eines Wortes im Vers
Me­lis­ma:
melodische (virtuose) Verzierung des Gesanges (in hohen Lagen) durch Triller, Läufe, Sprünge und dergleichen, wobei eine Silbe auf mehrere Noten aufgeteilt wird
Sil­ben­wort:
Linguistik: Kurzwort, das aus Silben oder Silbenteilen des Wortes besteht, aus dem es durch Kürzung hervorgegangen ist
Sil­ben­zei­chen:
Linguistik: Schriftzeichen, das eine Silbe darstellt
Wort­ak­zent:
Linguistik: Hervorhebung einer Silbe im Wort durch Betonung (Dauer, Lautstärke oder Tonhöhe)
Wort­sil­be:
Silbe als Teil eines Wortes
Wort­tren­nung:
Linguistik: Aufspaltung, Trennung eines Wortes in Silben zum Zwecke der Verteilung auf eine weitere Zeile

Buchtitel

  • 12 dünne Silbenstifte für das Schreiben in Silben, 12 Teile KORES Deutschland GmbH | ISBN: 978-3-61914-257-6
  • Abenteuergeschichten – Silbe für Silbe lesen lernen – Leserabe ab 1. Klasse – Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren Julia Boehme, Martin Klein | ISBN: 978-3-47346-191-2
  • Duden Leseprofi – Silbe für Silbe: Geschichten zum Lachen und Spaßhaben, 1. Klasse Susanna Moll, Hanneliese Schulze | ISBN: 978-3-73733-629-1
  • Krimigeschichten – Silbe für Silbe lesen lernen – Leserabe ab 2. Klasse – Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren Fabian Lenk | ISBN: 978-3-47346-192-9
  • Lesen mit Rico Schnabel, Heft 2: Von der Silbe zum Wort Stefanie Drecktrah, Mareike Hahn | ISBN: 978-3-61912-052-9
  • Leseprofi – Silbe für Silbe: Geschichten für Abenteurer, 1. Klasse Hanneliese Schulze, Nina Petrick | ISBN: 978-3-73733-277-4
  • Mein Lern-Memo mit Rabe Linus – Silben VE 3 Dorothee Raab | ISBN: 978-3-41177-057-1
  • Nase vorn! – Deutsch 2. Schuljahr – Silben schwingen Annemarie Rendtorff-Roßnagel | ISBN: 978-3-06084-126-4
  • Ponygeschichten – Silbe für Silbe lesen lernen – Leserabe ab 1. Klasse – Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren Judith Allert, Doris Arend | ISBN: 978-3-47346-189-9
  • Schulgeschichten – Silbe für Silbe lesen lernen – Leserabe ab 1. Klasse – Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren Katja Königsberg | ISBN: 978-3-47346-190-5
  • Silben begreifen mit der Erzählschiene Gabi Scherzer | ISBN: 978-3-76982-530-5

Häufige Rechtschreibfehler

  • Sylbe (veraltet)
  • Sylben (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Silbe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Silbe. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12266219, 12096301, 11899860, 10172318, 10113024, 9150199, 6600505, 5018399, 3985752, 3803179, 3511984, 3455405, 3057809, 2815653, 2797946, 2757895 & 2734746. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. come-on.de, 30.01.2023
  3. derstandard.at, 31.03.2022
  4. queer.de, 05.04.2021
  5. weser-kurier.de, 29.04.2020
  6. heise.de, 07.09.2019
  7. morgenpost.de, 11.02.2018
  8. derstandard.at, 02.09.2017
  9. sport1.de, 28.07.2016
  10. heise.de, 03.09.2015
  11. nachrichten.finanztreff.de, 16.08.2014
  12. handelsblatt.com, 08.10.2013
  13. spiegel.de, 18.05.2012
  14. tip-f1.de, 24.05.2011
  15. jeversches-wochenblatt.de, 05.03.2009
  16. pc-magazin.de, 19.01.2008
  17. ksta.de, 21.03.2007
  18. fr-aktuell.de, 14.01.2006
  19. kn-online.de, 11.07.2005
  20. abendblatt.de, 10.08.2004
  21. berlinonline.de, 01.02.2003
  22. welt.de, 01.06.2002
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 25.10.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. BILD 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Welt 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995