Schriftsprache

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃʁɪftˌʃpʁaːxə]

Silbentrennung

Schriftsprache (Mehrzahl:Schriftsprachen)

Definition bzw. Bedeutung

  • allgemein: standardisierte Sprache als Gegenbegriff zu Dialekt, Umgangssprache

  • Linguistik: geschriebene Sprache, die sich im Gegensatz zur gesprochenen Sprache oft durch besondere Merkmale wie komplexere Syntax auszeichnet.

  • Linguistik: Sprache, für die es ein Schriftsystem gibt und in der schriftliche Texte vorliegen

  • Linguistik: Text in geschriebener Form mit besonderen stilistischen Merkmalen

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Schrift und Sprache.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Schriftsprachedie Schriftsprachen
Genitivdie Schriftspracheder Schriftsprachen
Dativder Schriftspracheden Schriftsprachen
Akkusativdie Schriftsprachedie Schriftsprachen

Anderes Wort für Schrift­spra­che (Synonyme)

Bühnensprache:
Bühnenaussprache, besonders auf Deutlichkeit angelegte Form der Aussprache
geschriebene Sprache:
Linguistik: Bezeichnung für die Sprache in der besonderen Form, in der sie beim Schreiben verwendet wird
Hochsprache:
Informatik: compilierbare Programmiersprache, die nicht speziell für eine Hardware konzipiert ist
Linguistik: verbindliche Form der geschriebenen und gesprochenen Sprache, die auch als Maßstab für den Schulunterricht gilt
hohe Sprache
Literatursprache:
Sprache der schönen Literatur (Belletristik)
Sprache, die auch schriftlich verwendet wird
Standardsprache:
verbindliche, überregionale Form der geschriebenen und gesprochenen Sprache, die auch als Maßstab für den Schulunterricht gilt

Sinnverwandte Wörter

Ein­heits­spra­che:
Sprachform, die ein einheitliches Kommunikationssystem neben und/oder über den Dialekten und sonstigen Sprachvarietäten darstellt
Ge­mein­spra­che:
Linguistik: diejenige Sprachform, die im gesamten Gebiet einer Sprachgemeinschaft gültig ist
Ide­al­spra­che:
Linguistik: Sprache, die von Unregelmäßigkeiten und Widersprüchlichkeiten frei ist
Schreib­spra­che:
Linguistik: Vor allem Bezeichnung für die regional unterschiedlichen Schriftsprachen in den älteren Sprachentwicklungsstufen; bisweilen aber auch synonym mit Schriftsprache verwendet.

Gegenteil von Schrift­spra­che (Antonyme)

Di­a­lekt:
die ursprüngliche, landschaftlich verschiedene Redeweise einer Region im Gegensatz zur dort geltenden Schrift- und Umgangssprache (Hochsprache)
ge­spro­che­ne Spra­che:
Linguistik: Bezeichnung für die Sprache in der besonderen Form, in der sie beim Sprechen verwendet wird
Jar­gon:
Art und Weise des Sich-Ausdrückens bestimmter sozialer, beruflicher oder ähnlicher Gesellschaftskreise innerhalb einer Sprache
heller Zirkon
Mund­art:
deutsche Entsprechung für dialectus bzw. Dialekt; regional begrenzte Varietät einer Sprache
schriftlose Sprache
Um­gangs­spra­che:
Linguistik: Bezeichnung für Sprachstile, die im eher privaten, informellen Sprachgebrauch verwendet werden und sich dabei von der Standardsprache unterscheiden
Linguistik: Form der Sprache (Sprachvarietät), die zwischen Standardsprache und Dialekt angesiedelt ist

Beispielsätze

  • In der gesprochenen Sprache herrscht eine Tendenz zur Verwendung kürzerer Sätze und Wörter als in der Schriftsprache.

  • Viele heutigen Schriftsprachen wurden durch kulturelle Anstrengungen, z.B. von Missionaren, erst zu solchen gemacht.

  • Für Publikationen sollte man sich schon in aller Regel der Schriftsprache bedienen.

  • Dein Vortragsentwurf wäre mir zu sehr Schriftsprache.

  • Umgangssprache ist lebensnäher als Schriftsprache.

  • In den Nachrichten wird Schriftsprache verwendet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Hochdeutsch war immer eine Schriftsprache, während die Mundart gesprochen wurde, wie der Name schon sagt.

  • Der Ausdruck «Zigeuner» gehört unterdessen nicht mehr zur Schriftsprache oder zum allgemeinen Sprachgebrauch.

  • Studien besagen, dass die Kinder sich die Schriftsprache selbst erarbeiten können.

  • Die Diskussion um Schweizer Mundart und Schriftsprache erinnert mich zuweilen daran.

  • Und was ist mit den Emoticons, die angeblich in der Schriftsprache Einzug halten?

  • Im kaiserlichen China war die Schriftsprache ein Privileg der Elite.

  • Von der Redaktion wird allenfalls leicht gekürzt und Sprechsprache behutsam in Schriftsprache gewandelt, wo es nötig ist.

  • Wie werden eigentlich englische Wörter in deutscher Schriftsprache behandelt; kann man sie deklinieren und konjugieren wie deutsche Wörter?

  • Wir haben es hier mit einem Lieblingsphänomen der deutschen Schriftsprache zu tun: dem unvorhandenen Plural.

  • Er spricht langsam, Schriftsprache ohne die im Umgang üblichen hingeworfenen Formulierung.

  • Gleichzeitig habe die Reform zu einer "Spaltung der Schriftsprache" geführt.

  • Vorbei die Zeiten, in denen das Internet als Bollwerk einer hochdeutschen Schriftsprache galt.

  • Da die Schriftsprache ein Abbild der gesprochenen Sprache ist, sei für Gehörlose der Spracherwerb immens schwer.

  • Ihre Schriftsprache überzeugte aber immerhin das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

  • Zum Beispiel könnte man den Computer als geeignetes Medium beim Lernen der Schriftsprache einsetzen.

  • Die Reform verfolgt dabei das Ziel, fonetisch nahe liegende Schreibweisen in die Schriftsprache einzuführen (platzieren statt plazieren).

  • Dabei hinkt die deutsche Schriftsprache ohnehin schon um Generationen hinter der gesprochenen Sprache der Internetsurfer und Technokids her.

  • Von Anfang an war die Idee da, diese Gedichte in Schriftsprache 'umzudeutschen'.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: hochdeutsche Schriftsprache

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Schrift­spra­che be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × H, 2 × R, 2 × S, 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × P & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 2 × R, 2 × S, 1 × F, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T und A mög­lich. Im Plu­ral Schrift­spra­chen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schrift­spra­che lautet: ACCEFHHIPRRSST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Ros­tock
  5. Ingel­heim
  6. Frank­furt
  7. Tü­bin­gen
  8. Salz­wedel
  9. Pots­dam
  10. Ros­tock
  11. Aachen
  12. Chem­nitz
  13. Ham­burg
  14. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Richard
  5. Ida
  6. Fried­rich
  7. Theo­dor
  8. Samuel
  9. Paula
  10. Richard
  11. Anton
  12. Cäsar
  13. Hein­reich
  14. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Romeo
  5. India
  6. Fox­trot
  7. Tango
  8. Sierra
  9. Papa
  10. Romeo
  11. Alfa
  12. Char­lie
  13. Hotel
  14. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort Schrift­spra­che (Sin­gu­lar) bzw. 29 Punkte für Schrift­spra­chen (Plural).

Schriftsprache

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schrift­spra­che kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ak­ten­spra­che:
betont neutrale und nüchterne Schriftsprache
Al­pha­bet:
geordnete Menge der in einer Schriftsprache verwendeten Buchstaben
alt­bul­ga­risch:
die älteste slawische Schriftsprache betreffend, in ihr verfasst
chi­ne­sisch:
nicht steigerbar: zur Schriftsprache Chinesisch oder einer der in China gesprochenen Sprachen gehörig
Kanz­lei­spra­che:
Linguistik: Schriftsprache der Kanzleien in frühneuhochdeutscher Zeit
Ka­wi:
auf dem Altjavanischen basierende Schriftsprache auf Java, Bali und Lombok
Le­gas­the­nie:
Entwicklungsverzögerung im Lesen oder Schreiben, massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache
Mit­tel­grie­chisch:
fachsprachlich (Linguistik): als Volks- und Schriftsprache nicht klassisch orientierter Autoren aus verschiedenen altgriechischen Dialekten und dem Neutestamentlichen Griechisch hervorgegangene Sprachform der griechischen Sprache, die zwischen dem 3. und 15. Jahrhundert unserer Zeitrechnung auftrat
Schreib­spra­che:
Linguistik: Vor allem Bezeichnung für die regional unterschiedlichen Schriftsprachen in den älteren Sprachentwicklungsstufen; bisweilen aber auch synonym mit Schriftsprache verwendet.
schrift­sprach­lich:
die Schriftsprache betreffend, zur Schriftsprache gehörend

Buchtitel

  • Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart Hans Wehr, Lorenz Kropfitsch | ISBN: 978-3-44711-495-0
  • Störungen der Schriftsprache Sylvia Costard | ISBN: 978-3-13139-642-6
  • Übungen zum Wortschatz der deutschen Schriftsprache. Ursula Turtur | ISBN: 978-3-92298-961-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schriftsprache. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schriftsprache. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10039716 & 4899298. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nordbayern.de, 24.05.2021
  2. nzz.ch, 04.12.2019
  3. feedsportal.com, 16.11.2013
  4. bernerzeitung.ch, 03.10.2011
  5. tagesanzeiger.ch, 16.03.2010
  6. fr-online.de, 03.04.2007
  7. welt.de, 15.10.2006
  8. spiegel.de, 22.04.2004
  9. spiegel.de, 18.09.2003
  10. berlinonline.de, 14.09.2003
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  12. berlinonline.de, 05.06.2002
  13. sueddeutsche.de, 06.07.2002
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Tagesspiegel 1999
  16. Süddeutsche Zeitung 1996
  17. Süddeutsche Zeitung 1995