Schelte

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃɛltə]

Silbentrennung

Schelte (Mehrzahl:Schelten)

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch schelte, althochdeutsch skelta, belegt seit dem 9. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Scheltedie Schelten
Genitivdie Schelteder Schelten
Dativder Schelteden Schelten
Akkusativdie Scheltedie Schelten

Anderes Wort für Schel­te (Synonyme)

Abkanzelung
Abmahnung (juristisch):
die formale Aufforderung einer Person an eine andere Person, ein bestimmtes Verhalten künftig zu unterlassen
Abreibung (ugs.):
Handlung, etwas abzureiben
Verabreichung von Prügel/Schlägen
Adhortation (fachspr., veraltet)
Anpfiff (ugs.):
Sport: Zeichen für den Beginn eines Spiels
umgangssprachlich: scharfer Tadel, herbe Zurechtweisung
Anschiss (ugs., salopp):
tadelnde und zurechtweisende Worte, meist von einer höherstehenden Person
Denkzettel (ugs.):
Gedächtnisstütze, Merkhilfe
übertragen: eindringlicher Hinweis in Form einer Bestrafung oder Ermahnung
(ein) Donnerwetter (ugs.):
Gewitter
heftige Schelte, deutliche Zurechtweisung
Einlauf (ugs., fig., salopp):
Medizin: Methode, bei der eine Flüssigkeit über den After in den Darm eingeleitet wird, um den Enddarm von Kot zu säubern
Medizin: zu benutzte Flüssigkeit
Ermahnung:
Handlung, mit der jemand zu etwas veranlasst oder von etwas abgehalten werden soll
Kritik:
ausschließlich negative Beurteilung
fachmännische, objektive Beurteilung eines Produktes bzw. Werkes
Lektion:
Abschnitt in einem Lehrprogramm/Lehrwerk
eindringliche, wirksame Belehrung (oft im Sinne von „Tadel“)
Maßregelung:
Handlung, jemanden bezogen auf ein Fehlverhalten zurechtzuweisen und/oder zu bestrafen
Moralpredigt:
intensive Aufforderung zu sittlichem Verhalten
Opprobration (geh., lat., veraltet)
Ordnungsruf (politisch)
Rüffel:
oft deftige, aber ansonsten folgenlose Äußerung des Missfallens über das Tun eines (scheinbar) Niedrigergestellten
Rüge (Hauptform):
Ermahnung ohne negative Konsequenzen durch eine vorgesetzte Person oder Institution
Schimpfe (ugs.):
umgangssprachlich: Schelte
Standpauke (ugs.):
Rede, mit der jemand heftig gerügt wird
Strafpredigt (ugs.):
eine Rede oder Ansprache, bei der jemand heftig kritisiert wird
Tadel:
Erziehungsmaßnahme mit verhaltenskorrigierender Funktion
Verweis:
Disziplinarmaßnahme, die jemandem ein Fehlverhalten vor Augen führt; tadelnde Ansprache
Disziplinarmaßnahme, die jemanden von etwas ausschließt; von einem Ort verbannt
Zigarre (ugs., fig.):
Tabak, der in ein Tabakblatt eingerollt ist und geraucht wird
Zurechtweisung; Tadel
Zurechtweisung

Gegenteil von Schel­te (Antonyme)

Lob:
Anerkennung von Leistungen oder Verhaltensweisen durch sprachliche oder körpersprachliche Ausdrucksmittel

Beispielsätze

  • Er bekam Schelte vom Vater.

  • Schelten bringt mehr ein an dem Verständigen denn hundert Schläge an dem Narren.

  • Xiaoming hielt die Schelte seiner Mutter nicht länger aus und fing an zu heulen.

  • Die Schelte der Frau klang in meinen Ohren.

  • Schelten ist da übel, wo man helfen soll.

  • Schelte und lobe nicht zu geschwinde.

  • Schelte, dass du noch zu loben Platz hast.

  • Schelte keinen und lobe die Geschickten.

  • Schelten und Schlagen hat kein Recht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • «Ich möchte einfach, dass wir daraus lernen», begründete er seine öffentliche Schelte.

  • Söder ließ auch mit einer indirekten Schelte für die bisherige CSU-Klimapolitik aufhorchen.

  • Von der Schelte des EuGH-Urteils spannte Orban den Bogen zum Wirken der EU und ihrer Institutionen im allgemeinen.

  • Campinos politisches Wirken währt jedoch schon länger und umfaßt viel mehr als die Schelte an den zwei bösen Buben.

  • Informieren Sie sich, bevor Sie Schelte verteilen.

  • Nun rotiert Tuchel anständig, um die Belastungen zu verteilen und erhält dafür eine Schelte.

  • Auch er hat schon zuviel gesagt und von Merkel Schelte bekommen.

  • Bei dieser Schließung geht es allein um die Gewinnmaximierung der Anteilseigner“, begründet Weidig die Schelte gegen die Firmenbesitzer.

  • Die Schelte der Ratingagentur Moody's für zahlreiche europäische Staaten schien die Stimmung der Anleger nicht zu tangieren.

  • Apple hat sich die massive Schelte von einem der bekanntesten US-Architektur-Kritiker eingeholt.

  • Abgewendet wurde es von mutigen Personen, und nicht, weil das System funktionierte.» Die heftige Schelte kam offenbar an.

  • Chef Völler fand diese pauschale Schelte nicht nur überzogen, sondern nutzte sie auch, Adler die Flügel etwas zu stutzen.

  • Denn nach dem Lob folgt oft die Schelte - zumindest in politischen Reden.

  • Ottmar Hitzfeld wird von den Bayern jetzt wieder als Erfolgstrainer gelobt und dazu gibt es noch Schelte für die Medien.

  • "Kaiserliche" Schelte für Ballack nach Pokalsieg Schon am 03.

  • Schelte dagegen für die Medien.

  • Die Schelte kommt nun aus allen Ecken: Regierung, Medien und aus der Bevölkerung.

  • Anlass für die brisante Schelte des Koalitionspartners ist der Umgang des Senators mit den GAL-Abgeordneten im Innenausschuss.

  • Wenn Hübner heute an die Schelte zurück denkt, wird ihm "noch immer ganz anders".

  • Dann verpasste der Bundestrainer gleich noch der gesamten pfeifenden Gilde seine Schelte.

  • Solche Schelte ist keineswegs böse gemeint.

  • Allerdings bekam er für kaum eine andere Entscheidung so viel öffentliche Schelte.

  • Auch Jürgen Gerlach, Coach von Meister TV Lützellinden, verzichtete auf Schelte, obwohl es sicher im Detail viel zu sagen gäbe.

  • Schelte beziehen Immobilienfonds auch wegen ihrer Informationspolitik.

  • Auch die Medien bekamen Schelte: "Gute Dinge lese ich kaum in der Zeitung, aber negative."

  • Aber öffentliche Schelte unter angeheirateten Verwandten dürfte Seltensheitwert bekommen.

  • Schelte gab es auch für die Besetzung der Aufsichtsräte deutscher Unternehmen.

  • Doch trotz oft heftiger Kritik nach innen verteidigte der gebürtige Oberschlesier "seine" Leute immer vor Schelte von außen.

Übergeordnete Begriffe

  • Zurechtweisung

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • scolding
    • chiding
    • wigging
    • rebuke
    • dressing-down
    • talking-to
    • reproval
    • reproof
  • Esperanto: skoldo
  • Französisch:
    • remontrance (weiblich)
    • réprimande (weiblich)
  • Italienisch:
    • sgridata (weiblich)
    • strapazzata (weiblich)
    • strigliata (weiblich)
    • ramanzina (weiblich)
    • rampogna (weiblich)
    • lavata di capo (weiblich)
    • rimprovero (männlich)
    • rimbrotto (männlich)
    • rabbuffo (männlich)
    • cicchetto (männlich)
  • Japanisch: 小言
  • Russisch:
    • нагоняй
    • взбучка
  • Schwedisch:
    • utskällning
    • banna
    • ovett (sächlich)
  • Spanisch: reprimenda (weiblich)

Was reimt sich auf Schel­te?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Schel­te be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich. Im Plu­ral Schel­ten an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schel­te lautet: CEEHLST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Essen
  5. Leip­zig
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Emil
  5. Lud­wig
  6. Theo­dor
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Echo
  5. Lima
  6. Tango
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Schel­te (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Schel­ten (Plural).

Schelte

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schel­te kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kla­ge:
sprachlich gefasste Äußerung unlustvoller Gefühle von Enttäuschung, Unzufriedenheit, Ärger oder Ressentiment, mit Implikationen von Kritik oder Schelte
Neck­wort:
Wort, das eine besonders milde, freundliche Form der Schelte darstellt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schelte. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schelte. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11094894, 9403217, 4715076, 3104650, 2378628, 2199872, 2199870 & 2197222. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  2. braunschweiger-zeitung.de, 13.09.2022
  3. hersfelder-zeitung.de, 19.07.2021
  4. bnn.de, 22.05.2020
  5. jungefreiheit.de, 21.05.2018
  6. focus.de, 13.10.2017
  7. moviepilot.de, 11.04.2016
  8. focus.de, 18.11.2015
  9. sol.de, 03.03.2013
  10. handelsblatt.com, 14.02.2012
  11. chip.de, 13.09.2011
  12. nzz.ch, 06.01.2010
  13. n24.de, 04.03.2009
  14. sueddeutsche.de, 18.07.2008
  15. tagesspiegel.de, 20.12.2007
  16. szon.de, 01.05.2006
  17. aachener-zeitung.de, 15.11.2005
  18. tagesschau.de, 07.05.2004
  19. welt.de, 03.04.2003
  20. sueddeutsche.de, 13.07.2002
  21. bz, 26.11.2001
  22. bz, 10.10.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995