Pragmatik

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [pʁaˈɡmaːtɪk]

Silbentrennung

Pragmatik (Mehrzahl:Pragmatiken)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Im 19. Jahrhundert nach altgriechisch L=E „Kunst, richtig zu handeln“

  • Linguistik/Semiotik: im 20. Jahrhundert von englisch pragmatics „Pragmatik“ entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Pragmatikdie Pragmatiken
Genitivdie Pragmatikder Pragmatiken
Dativder Pragmatikden Pragmatiken
Akkusativdie Pragmatikdie Pragmatiken

Anderes Wort für Prag­ma­tik (Synonyme)

Pragmalinguistik:
Disziplin, deren Gegenstand die Sprachverwendung ist. Sie betrachtet Sprechen/ Schreiben als Handlung.
Pragmatismus:
eine philosophische Schule, die Denken und Handeln nur vom Standpunkt des praktischen Nutzens aus betrachtet und für die Wahrheit das ist, was nützlich ist
Einstellung, bei der das Handeln nicht an festen Prinzipien ausgerichtet ist, sondern sich an den Gegebenheiten orientiert
Sachbezogenheit

Sinnverwandte Wörter

Hand­lungs­wei­se:
Art und Weise, wie man etwas tut
Pra­xis:
(Berufs-)Erfahrung, die durch gewonnen oder errungen wird/wurde
eingeführte Vorgehensweise; Art und Weise, wie etwas Bestimmtes getan wird, wie mit einer Sache umgegangen wird

Gegenteil von Prag­ma­tik (Antonyme)

Se­man­tik:
Disziplin der die Lehre von der Bedeutung von einfachen und komplexen sprachlichen Zeichen, also Morphemen, Wörtern, Sätzen und so weiter
Teilbereich der Semiotik (neben Pragmatik und Syntax)
Syn­tax:
regelhafte Verbindung sprachlicher Einheiten in einer Äußerung
Teilgebiet der Sprachwissenschaft, genauer: Teilgebiet der Grammatik
The­o­rie:
Gedankenmodell zum Erklären von Erscheinungen oder zur Konstruktion neuer Welten
Gesamtheit eines gedanklich konstruierten Bildes, im Gegensatz zur Praxis

Beispielsätze

  • Da hat es leider an Pragmatik und Durchsetzungswillen gefehlt oder einfach an der Fähigkeit, taktisch klug zu agieren.

  • Dazu braucht es nicht unbedingt die reine Perfektion, sondern die absolute Pragmatik.

  • Pragmatik und Kompromissbereitschaft über Jahrzehnte gingen vor allem auf Kosten von Frauen.

  • Misses Murphys Theorie zeugt von einer Vorliebe für Pragmatik.

  • Wer die gegenwärtige Lage mit diesen historischen Ereignissen vergleicht, lässt wenig Raum für Pragmatik.

  • Noch folgt die Partei dem Modell Joschka Fischer, einer biegsamen Pragmatik machtopportunen Durchwurschtelns.

  • Die PDS habe eine Chance, wenn sie sich von einer nach rechts rückenden SPD "deutlich links" unterscheide "plus Pragmatik".

  • Ferner resultiert sie nicht - wie etwa Verkehrsregeln - aus Pragmatik und Konvention.

  • Die Analyse der unterrichtlichen Kommunikationsprozesse wird als Teil der linguistischen Pragmatik verstanden.

  • Aber just das erzwänge dann doch, nach der Pragmatik unseres politischen Systems, die große Koalition.

Häufige Wortkombinationen

  • linguistische Pragmatik

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Dienstpragmatik
  • Sprachpragmatik
  • Textpragmatik
  • Transzendentalpragmatik

Übersetzungen

  • Albanisch: pragmatikë (weiblich)
  • Englisch: pragmatics
  • Esperanto: pragmatiko
  • Katalanisch: pragmàtica (weiblich)
  • Mazedonisch: прагматика (pragmatika) (weiblich)
  • Niedersorbisch: pragmatika (weiblich)
  • Obersorbisch: pragmatika (weiblich)
  • Schwedisch: pragmatik
  • Serbisch: прагматика (pragmatika) (weiblich)
  • Serbokroatisch: прагматика (pragmatika) (weiblich)
  • Slowakisch: pragmatika (weiblich)
  • Slowenisch: pragmatika (weiblich)
  • Ukrainisch: прагматика (weiblich)
  • Weißrussisch: прагматыка (weiblich)

Was reimt sich auf Prag­ma­tik?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Prag­ma­tik be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × G, 1 × I, 1 × K, 1 × M, 1 × P, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × K, 1 × M, 1 × P, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem G und zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Prag­ma­ti­ken zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Prag­ma­tik lautet: AAGIKMPRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Gos­lar
  5. Mün­chen
  6. Aachen
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Anton
  4. Gus­tav
  5. Martha
  6. Anton
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Golf
  5. Mike
  6. Alfa
  7. Tango
  8. India
  9. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Prag­ma­tik (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Prag­ma­ti­ken (Plural).

Pragmatik

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Prag­ma­tik kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ich-Jetzt-Hier-Ori­go:
Linguistik, speziell Pragmatik: Begriff, der ursprünglich aus der Sprachtheorie Karl Bühlers stammt und den Orientierungspunkt für die sprachlichen Ausdrücke darstellt, die situationsbezogen sind (Deixis, Deiktika). Ein deiktischer Ausdruck wie "ich" bezieht sich immer auf denjenigen, der redet; er bezieht sich also auf unterschiedliche Personen, je nach dem, wer gerade spricht. Genau so verhalten sich die Adverbien "jetzt" und "hier" immer auf die Situation bezogen; sie bezeichnen bei einer Äußerung einen ganz bestimmten Ort und Zeitpunkt, nämlich immer genau den der Rede. Andere deiktische Ausdrücke wie "gestern" und "morgen" sind immer bezogen auf die Sprechsituation zu verstehen.
Imp­li­ka­tur:
Linguistik, Pragmatik: implizit Mitgesagtes; indirekte Folgerung, die sich aus einer Äußerung ergibt
Kon­ver­sa­ti­ons­ma­xi­me:
Linguistik, Pragmatik: Anleitung, Prinzip für eine erfolgreiche Kommunikation
Ko­ope­ra­ti­ons­prin­zip:
Linguistik, Pragmatik: Regel, die laut der Theorie der konversationellen Implikatur die Grundlage jeder sprachlichen Kommunikation bildet
prag­ma­tisch:
Linguistik, Semiotik: auf die Disziplin der Pragmatik bezogen
Se­man­tik:
Teilbereich der Semiotik (neben Pragmatik und Syntax)
Sprach­ebe­ne:
die verschiedenen grammatischen Teilbereiche Phonetik, Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik und Textlinguistik
Sprech­akt­the­o­rie:
Linguistik: der Teilbereich der linguistischen Pragmatik, der sich mit Sprechakten befasst.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Pragmatik. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Pragmatik. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  3. zeit.de, 10.02.2020
  4. aargauerzeitung.ch, 09.08.2019
  5. derstandard.at, 01.02.2017
  6. spiegel.de, 09.05.2006
  7. berlinonline.de, 20.12.2003
  8. Die Welt 2001
  9. Junge Welt 2000
  10. Welt 1999
  11. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  12. Rheinischer Merkur 1997