Okkupation

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ ɔkupaˈt͡si̯oːn ]

Silbentrennung

Okkupation (Mehrzahl:Okkupationen)

Definition bzw. Bedeutung

Begründung der Gebietshoheit auf bisher herrschaftslosem Gebiet.

Begriffsursprung

Von lateinisch occupatio „Besetzung“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Okkupationdie Okkupationen
Genitivdie Okkupationder Okkupationen
Dativder Okkupationden Okkupationen
Akkusativdie Okkupationdie Okkupationen

Anderes Wort für Ok­ku­pa­ti­on (Synonyme)

Aneignung:
Erwerb von Wissen, Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Ideologien oder Ähnlichem, beispielsweise durch Lernen, Üben oder Angewöhnung
Angliederung:
Einbeziehung, Eingliederung in ein anderes Ganzes
Annektierung:
gewaltsame Aneignung von etwas; Inbesitznahme, beispielsweise eines Gebietes
Annexion:
gewaltsame, widerrechtliche Besetzung, Aneignung, Inbesitznahme eines Staatsgebietes
Besetzung:
die widerrechtliche Inbesitznahme eines Grundstücks, Gebäudes
Gesamtheit der Künstler (Schauspieler, Musiker) eines Werkes
Eindringen:
den Weg durch etwas hindurch nehmende Tätigkeit
Einmarsch:
gemeinsames Einmarschieren mehrerer Personen in ein Gebäude oder Gebiet
gewaltsames Eindringen von militärischen Truppen in ein Gebiet
Einzug:
das Einziehen in ein Haus, ein Gebäude, eine Räumlichkeit
das Erreichen eines Wettbewerbes, oft einer Gruppe oder Mannschaft (bspw. beim Fußball, Marathon oder Radrennen)
Eroberung:
gewaltsame Aneignung fremden Gebietes
Gebietsaneignung
(gewaltsame) Inbesitznahme:
Aneignung einer Sache, eines Gebietes
Invasion:
Eindringen einer biologischen Art in ein Gebiet
Eindringen feindlicher Angreifer in fremdes Territorium

Gegenteil von Ok­ku­pa­ti­on (Antonyme)

Besitzaufgabe
De­re­lik­ti­on:
Rechtswesen: Eigentumsaufgabe; der Eigentümer gibt in der Absicht, auf das Eigentum zu verzichten den Besitz an der Sache (§ 90 BGB) auf, beispielsweise Müll oder Sperrmüll
Eigentumsaufgabe
Rück­zug:
das Sichzurückziehen
das Zurückziehen: Wegnehmen (von etwas zuvor Gewährtem); Beendigung (einer regelmäßigen Leistung; eines Verkaufs); Zurücknehmen (eines Antrags, eines Rechtsmittels etc.)

Beispielsätze

  • Die Dereliktion bildet das Gegenstück zur Okkupation.

  • In den darauf folgenden 50 Jahren der japanischen Okkupation hörten die Einwohner Taiwans niemals mit ihrem Kampf gegen Japan und für die Wiedervereinigung mit dem Vaterland auf.

  • Es gab trotzdem gewisse Voraussetzungen für die rechtmäßige Okkupation von Polargebieten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diverse Games etwa fungierten als rege Scouts der digitalen Okkupation, als eine Art Ausbildungslager.

  • Israels Okkupation kommt zu jeder Sitzung automatisch auf die Agenda der Ratssitzungen.

  • Doch der Stolz über die eigene Freiheitsgeschichte wird von der Angst vor einer neuen Okkupation überlagert.

  • In Fragebögen, die jeder ausfüllen musste, der eine Arbeit aufnehmen oder studieren wollte, gab es die Rubrik Okkupation.

  • Die Tourneen des geistigen Führers der Tibeter, der seit der chinesischen Okkupation kein weltlicher mehr ist, führen ihn um die ganze Welt.

  • Am Abend nahm er am feierlichen Empfang zum Jahrestag der Befreiung des Orts von der faschistischen Okkupation teil.

  • Um die Studie geht es auch in dem Buch "Cobra II: Die Insiderstory der Invasion und Okkupation des Irak", das in Kürze erscheinen soll.

  • Sie erklären den Zuschauern und Zuhörern nicht, was während des ersten Jahres der sowjetischen Okkupation in Lettland geschehen war.

  • Aber gegen Okkupation doch eher akzeptabel, wandten die Araber ein und meinten den Irak und Israel.

  • Davor lag eine sechs Jahre lange Leidenszeit der Okkupation.

  • Während der Okkupation ging er in die USA und drehte dort zwei Filme.

  • Eine gewagte These: Ohne ausländische Aggression, Okkupation und Unterdrückung wäre China möglicherweise noch ein Kaiserreich.

  • Assad nannte das Vorgehen der USA in Irak eine "eindeutige Okkupation".

  • Die Okkupation sei "das Krebsgeschwür der israelischen Gesellschaft".

  • Israel ist eine Demokratie für die Juden, aber eine Diktatur für die Palästinenser, Okkupation verträgt sich nicht mit Demokratie.

  • "Ich glaube fest, die überwiegende Mehrheit der Iraker wird von Befreiung und nicht von Okkupation sprechen", sagt Perle.

  • Warum sollen wir die Okkupation beenden, wenn sie nicht aufhören zu kämpfen, fragen die Israelis.

  • Die Besetzer aller anderen Höfe forderte Msika auf, die Okkupation zu beenden.

  • Die Okkupation ist der Schuldige.

  • Doch vor der deutschen Okkupation war das Leben noch in Ordnung.

Wortbildungen

  • okkupatorisch

Untergeordnete Begriffe

  • occupatio bellica
  • occupatio pacifica

Übersetzungen

  • Englisch: occupation
  • Esperanto: okupacio
  • Französisch: occupation (weiblich)
  • Georgisch: ოკუპაცია (ok'up'atsia)
  • Italienisch: occupazione (weiblich)
  • Katalanisch: ocupació (weiblich)
  • Litauisch: okupacija (weiblich)
  • Mazedonisch: окупација (okupacija) (weiblich)
  • Niedersorbisch: okupacija (weiblich)
  • Obersorbisch: okupacija (weiblich)
  • Polnisch: okupacja (weiblich)
  • Portugiesisch: ocupação (weiblich)
  • Russisch: оккупация (weiblich)
  • Schwedisch: ockupation
  • Serbisch: окупација (okupacija) (weiblich)
  • Serbokroatisch: окупација (okupacija) (weiblich)
  • Slowakisch: okupácia (weiblich)
  • Slowenisch: okupacija (weiblich)
  • Spanisch: ocupación (weiblich)
  • Tschechisch: okupace (weiblich)
  • Ukrainisch: окупація (okupacija) (weiblich)
  • Weißrussisch: акупацыя (weiblich)

Was reimt sich auf Ok­ku­pa­ti­on?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Ok­ku­pa­ti­on be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × K, 2 × O, 1 × A, 1 × I, 1 × N, 1 × P, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × O, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten K, U, A und I mög­lich. Im Plu­ral Ok­ku­pa­ti­o­nen zu­dem nach dem ers­ten O.

Das Alphagramm von Ok­ku­pa­ti­on lautet: AIKKNOOPTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Köln
  3. Köln
  4. Unna
  5. Pots­dam
  6. Aachen
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Offen­bach
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Kauf­mann
  3. Kauf­mann
  4. Ulrich
  5. Paula
  6. Anton
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Otto
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Kilo
  3. Kilo
  4. Uni­form
  5. Papa
  6. Alfa
  7. Tango
  8. India
  9. Oscar
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort Ok­ku­pa­ti­on (Sin­gu­lar) bzw. 23 Punkte für Ok­ku­pa­ti­o­nen (Plural).

Okkupation

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ok­ku­pa­ti­on kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­sat­zung:
Besetzung oder Okkupation eines fremden Gebietes

Buchtitel

  • Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation Philipp Ammon | ISBN: 978-3-46504-407-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Okkupation. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Okkupation. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  27. Berliner Zeitung 1995