Obszönität

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɔpst͡søniˈtɛːt]

Silbentrennung

Obsnität (Mehrzahl:Obsniten)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Belegt seit dem 18. Jahrhundert; zugrunde liegt lateinisch obscēnitās, auch obscaenitās „Unanständigkeit, Schamlosigkeit“; vergleiche auch obszön.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Obszönitätdie Obszönitäten
Genitivdie Obszönitätder Obszönitäten
Dativder Obszönitätden Obszönitäten
Akkusativdie Obszönitätdie Obszönitäten

Anderes Wort für Ob­s­zö­ni­tät (Synonyme)

Anstößigkeit:
Eigenschaft, auf Missbilligung/Widerwillen zu stoßen
Anzüglichkeit:
Äußerung/Verhalten anrüchiger/anstößiger Art
Ferkelei:
salopp: etwas, das als schmutzig oder unanständig betrachtet wird (besonders mit sexuellem Bezug)
Frivolität:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße unüberlegtes, leichtfertiges (frivoles) Verhalten zeigt
Handlungsweise, die moralisch bedenkliches, schlüpfriges (frivoles) Verhalten zeigt
Pikanterie:
Reiz im Sinne von: anregend und/oder erregend
Sauerei:
grobe Verunreinigung, schmutziger Zustand von Gegenständen oder Lebewesen
moralisch verwerfliche Handlung, unerträglicher Zustand
Schamlosigkeit:
unanständiges Reden oder Handeln
Schlüpfrigkeit
Schweinerei:
grobe Verunreinigung, schmutziger Zustand von Gegenständen oder Lebewesen
moralisch verwerfliche Handlung, unerträglicher Zustand
Schweinkram
sexuelle Anspielung
Unanständigkeit:
etwas gegen die guten Sitten Verstoßendes
Zote:
derber, obszöner Witz, der als gegen den guten Geschmack verstoßend empfunden wird
Zweideutigkeit:
Zustand, der zwei Deutungen bzw. zwei Arten der Interpretation zulässt

Beispielsätze

  • Es kursieren Zahlen an der Grenze zur Obszönität: Der 21-Jährige soll in Manchester bis zu 35 Millionen Euro verdienen – pro Jahr.

  • Ein starker Abend über die Obszönitäten unserer Gegenwart - in den Medien ebenso wie in Kirche und Politik.

  • Wer die Obszönitäten eines Böhmermann verteidigt, dürfte eigentlich nichts gegen sexistische Werbung unternehmen dürfen …

  • Sie sei nicht der Meinung, dass es sich bei ihrer Kunst um eine "Obszönität" handle.

  • Mit Charme, Witz und wohl dosierten Obszönitäten machte er 65.000 Fans in der Wiener Krieau glücklich.

  • Im Juni 1963 wurde er sogar festgenommen, aber zu einer Verurteilung wegen „Obszönität“ kam es nicht.

  • Denn diese Autorin hat ihr Werk den dunklen Kräften überantwortet: Hass, Obszönität, Groteske, Monotonie, Tod.

  • Jetzt weiß ich, dass eine solche Obszönität zumindest dem Novalis fremd war.

  • Allein die Obszönität seiner Klage sichert dem britischen Geschichtsfälscher David Irving einen festen Platz in der Rechtsgeschichte.

  • Der ganze Prunk, an dem sich das staatliche Fernsehen berauscht, diese unglaubliche Obszönität vor dem Hintergrund eines Trümmerfeldes!

  • Meist sind es Obszönitäten und Pöbeleien, wegen denen empörte Kunden sich an die Netzbetreiber wenden.

  • Die kürzlich freigelegten Schriftzüge werden weniger die Gemüter erhitzen als die Obszönitäten und Latrinenparolen im Reichstag.

  • Am Anfang haben sie in diesen Szenen fast alle nur das Gewalttätige sehen wollen, die Kumulation von Horror, Blut, Obszönität und Terror.

  • Jenny Jürgens (31) ergreift die Flucht: "Berger flüsterte mir Obszönitäten ins Ohr, peinlich!"

  • Perversion, Gewalt und Obszönitäten: z. B. in "Erfolgsproduktionen" wie "Ficken und Shoppen" oder "Gesäubert".

  • Wer wollte bestreiten, daß Prolo-Schmutz, Obszönität und das Gefühl der Sinnlosigkeit nicht eben abgenommen haben in diesen Jahren!

  • Am obersten Gerichtshof von Kerala wird eine Anzeige verhandelt, nach der Roy der Obszönität bezichtigt wird.

  • Das ganze Sparpaket sei eine "Obszönität", mit der den Schwachen genommen und den Starken gegeben werde.

  • Über der Theke in der heißen und sehr feuchten Bar mahnt ein Schild: "No Obscene Language" - keine Obszönitäten.

  • Ich sah vor kurzem die Wiener Inszenierung, die von der Hamburger an Obszönität offenbar noch übertroffen wird.

  • Er und seine Mannen müssen häufig ausrücken, "um Obszönitäten - ganz gleich, welcher Art - unkenntlich zu machen".

  • Kein Wunder, daß man Egon Schiele für diese seine "Obszönitäten" büßen ließ und ihn wegen "Pornographie" in die Kerker sperrte.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ob­s­zö­ni­tät?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Ob­s­zö­ni­tät be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × Ä, 1 × B, 1 × I, 1 × N, 1 × O, 1 × Ö, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × I, 1 × O, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × N, 1 × S, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ä, 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem B, S, Ö und I mög­lich. Im Plu­ral Ob­s­zö­ni­tä­ten zu­dem nach dem Ä.

Das Alphagramm von Ob­s­zö­ni­tät lautet: ÄBINOÖSTTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Ber­lin
  3. Salz­wedel
  4. Zwickau
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Nürn­berg
  7. Ingel­heim
  8. Tü­bin­gen
  9. Umlaut-Aachen
  10. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Berta
  3. Samuel
  4. Zacharias
  5. Öko­nom
  6. Nord­pol
  7. Ida
  8. Theo­dor
  9. Ärger
  10. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Bravo
  3. Sierra
  4. Zulu
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. India
  9. Tango
  10. Alfa
  11. Echo
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 27 Punkte für das Wort Ob­s­zö­ni­tät (Sin­gu­lar) bzw. 29 Punkte für Ob­s­zö­ni­tä­ten (Plural).

Obszönität

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ob­s­zö­ni­tät kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Obszönität. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Obszönität. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. Wahrig: Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der deutschen Sprachlehre.
  3. welt.de, 23.04.2022
  4. neues-deutschland.de, 30.07.2017
  5. bernerzeitung.ch, 15.04.2016
  6. sz.de, 18.07.2014
  7. diepresse.com, 19.07.2013
  8. tt.com, 04.04.2011
  9. fr-aktuell.de, 08.10.2004
  10. Die Zeit (16/2001)
  11. Berliner Zeitung 2000
  12. Die Zeit (31/2000)
  13. DIE WELT 2000
  14. Welt 1999
  15. Die Zeit (30/1999)
  16. BILD 1998
  17. Junge Freiheit 1998
  18. Berliner Zeitung 1997
  19. Welt 1996
  20. Die Zeit 1996
  21. Süddeutsche Zeitung 1995
  22. Berliner Zeitung 1995