Zweideutigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈt͡svaɪ̯ˌdɔɪ̯tɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Zweideutigkeit (Mehrzahl:Zweideutigkeiten)

Definition bzw. Bedeutung

Zustand, der zwei Deutungen bzw. zwei Arten der Interpretation zulässt.

Begriffsursprung

Ableitung von zweideutig mit dem Ableitungsmorphem -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Zweideutigkeitdie Zweideutigkeiten
Genitivdie Zweideutigkeitder Zweideutigkeiten
Dativder Zweideutigkeitden Zweideutigkeiten
Akkusativdie Zweideutigkeitdie Zweideutigkeiten

Anderes Wort für Zwei­deu­tig­keit (Synonyme)

Ambiguität:
Mehrdeutigkeit eines Sachverhalts, einer Lehre oder von sprachlichen Ausdrücken
Mehrdeutigkeit von Wörtern oder Sätzen
Amphibolie (geh.):
Mehrdeutigkeit eines Ausdrucks oder einer Aussage auf Grund ihres grammatischen Aufbaus
Doppeldeutigkeit:
Zustand, der zwei Deutungen bzw. zwei Arten der Interpretation zulässt
Homonymie (fachspr.):
gleiche Wortform bei Wörtern, die verschiedene Bedeutungen haben
Janusköpfigkeit
Mehrdeutigkeit:
allgemein: Möglichkeit unterschiedlicher Interpretation eines Gegebenen, eines Sachverhalts, einer Lehre oder von sprachlichen Ausdrücken
Linguistik: unterschiedliche Interpretationsmöglichkeit speziell von Wörtern oder Sätzen
Vieldeutigkeit
Anstößigkeit:
Eigenschaft, auf Missbilligung/Widerwillen zu stoßen
Anzüglichkeit:
Äußerung/Verhalten anrüchiger/anstößiger Art
Frivolität:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße unüberlegtes, leichtfertiges (frivoles) Verhalten zeigt
Handlungsweise, die moralisch bedenkliches, schlüpfriges (frivoles) Verhalten zeigt
Obszönität:
nur Singular: obszönes Verhalten, das Schamgefühl verletzende Art, Beschaffenheit
obszöne, das Schamgefühl verletzende Äußerung, Handlung, Darstellung oder Ähnliches
Pikanterie:
Reiz im Sinne von: anregend und/oder erregend
Schamlosigkeit:
unanständiges Reden oder Handeln
Schlüpfrigkeit
sexuelle Anspielung
Allusion (geh., lat.)
Andeutung:
ein indirekter, undeutlicher, relativ vager Hinweis auf etwas
nicht ausgeprägte Darstellung
Anspielung:
ein beiläufiger, subtiler Verweis
Fingerzeig:
hilfreicher Hinweis
(versteckter) Hinweis:
die Handlung, jemanden auf etwas aufmerksam zu machen
etwas, das jemanden auf etwas aufmerksam macht
Wink (ugs.):
ein Zeichen mit Auge, Kopf, Hand oder Finger gegeben
eine Art versteckter oder aber auch sehr offensichtlicher Hinweis
Zwischenton:
etwas veränderter Farbton
indirekte, differenzierte Aussage

Gegenteil von Zwei­deu­tig­keit (Antonyme)

Ein­deu­tig­keit:
allgemein: Eigenschaft von etwas, nur eine Interpretation zuzulassen
Linguistik: genau eine Interpretationsmöglichkeit, speziell von Wörtern oder Sätzen

Beispielsätze

  • Die Doppeldeutigkeit seiner Aussage fiel ihm erst im Nachhinein auf.

  • Toms Rede war voller Zweideutigkeiten, wovon die meisten den Horizont der Zuhörerschaft überstiegen.

  • Maria erklärte Tom, dass der Witz auf einer Zweideutigkeit beruhte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ist ihm die Zweideutigkeit des Begriffs bewusst?

  • Seitdem kann Israel kaum mehr an seiner Politik der Zweideutigkeit festhalten.

  • Es nennt das die Politik der "atomaren Zweideutigkeit".

  • Fini wurde ein Meister der Zweideutigkeit.

  • Der "Welttag des Buches" hat seine Zweideutigkeit vom Valentinstag geerbt.

  • Im Verständnis dessen, was an jenem Tage geschah, herrscht ungeachtet aller eindeutigen Bekenntnisse die Zweideutigkeit.

  • Immer mehr Verantwortung entsteht; immer mehr moralische Zweideutigkeit muss verkraftet werden.

  • Israels bekanntester Vatikan-Experte und Ex-Diplomat, Jizchak Minerbi, sieht aber "eine neue Zweideutigkeit".

  • Aber nahezu jeder Witz ist dem nicht ebenbürtig, sondern in seiner gewollten Zweideutigkeit pubertär.

  • Das neue Werk "Ecstasy" fällt so gesehen schon mit dem Titel ins Haus und macht spätestens im Nachsatz jeder Zweideutigkeit ein Ende.

  • Bundeskanzler Kohl spricht sich ohne jede Zweideutigkeit für ein föderales Europa aus.

  • Die öffentlichen Äusserungen von Rosemarie Will zeichnen sich durch ein hohes Maß von Zweideutigkeit aus.

  • Zweideutigkeit zum Zwecke der Rückversicherung war gefragt.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bokmål: tvetydighet (männlich)
  • Englisch: ambiguity
  • Französisch: ambigüité (weiblich)
  • Luxemburgisch: Zweedeitegkeet (weiblich)

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Zwei­deu­tig­keit be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × I, 2 × T, 1 × D, 1 × G, 1 × K, 1 × U, 1 × W & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E, 3 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × D, 1 × G, 1 × K, 1 × W, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I, U und G mög­lich. Im Plu­ral Zwei­deu­tig­kei­ten zu­dem nach dem drit­ten I.

Das Alphagramm von Zwei­deu­tig­keit lautet: DEEEGIIIKTTUWZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Wupper­tal
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Unna
  8. Tü­bin­gen
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar
  11. Köln
  12. Essen
  13. Ingel­heim
  14. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Wil­helm
  3. Emil
  4. Ida
  5. Dora
  6. Emil
  7. Ulrich
  8. Theo­dor
  9. Ida
  10. Gus­tav
  11. Kauf­mann
  12. Emil
  13. Ida
  14. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Whis­key
  3. Echo
  4. India
  5. Delta
  6. Echo
  7. Uni­form
  8. Tango
  9. India
  10. Golf
  11. Kilo
  12. Echo
  13. India
  14. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort Zwei­deu­tig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 24 Punkte für Zwei­deu­tig­kei­ten (Plural).

Zweideutigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Zwei­deu­tig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Zweideutigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Zweideutigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4302464 & 3368141. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. news.de, 03.08.2010
  2. n-tv.de, 04.10.2004
  3. berlinonline.de, 10.07.2004
  4. Die Zeit (06/2002)
  5. sueddeutsche.de, 23.04.2002
  6. sz, 27.10.2001
  7. FREITAG 2000
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  9. Berliner Zeitung 1999
  10. Berliner Zeitung 1998
  11. Berliner Zeitung 1996
  12. Welt 1996