Kopflosigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkɔp͡floːzɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Kopflosigkeit (Mehrzahl:Kopflosigkeiten)

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße unkontrolliertes Verhalten frei von Planen und Verantwortungsübernahme zeigt (durch mangelndes Interesse, aber auch durch Panik verursacht).

Begriffsursprung

Ableitung (Suffigierung) vom Adjektiv kopflos mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -igkeit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kopflosigkeitdie Kopflosigkeiten
Genitivdie Kopflosigkeitder Kopflosigkeiten
Dativder Kopflosigkeitden Kopflosigkeiten
Akkusativdie Kopflosigkeitdie Kopflosigkeiten

Sinnverwandte Wörter

Acht­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße nachlässiges, unbedachtes (achtloses) Verhalten zeigt
Be­den­ken­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße Verhalten frei von Bedenken und Rücksicht zeigt
Fahr­läs­sig­keit:
Handlung, die fahrlässig ist
Ge­dan­ken­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ein Verhalten frei von Rücksichten und Verantwortungsübernahme zeigt, das zudem frei von Gedanken an negative Konsequenzen ist
Gleich­gül­tig­keit:
Mangel an jeglichem Interesse an etwas
Hirn­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise/Aussage, die in deutlichem Maße ein Verhalten frei von Nachdenken und Verantwortungsübernahme und Bedenken von Konsequenzen zeigt
Im­pul­si­vi­tät:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ungebremstes, spontanes (impulsives) Verhalten zeigt
Ir­ra­ti­o­na­li­tät:
irrationaler Zustand; Mangel/Fehlen von Rationalität
Leicht­fer­tig­keit:
Neigung zu unüberlegtem, riskanten Verhalten
Leicht­sin­nig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mit Risiken verbunden ist und von wenig Verantwortungsübernahme zeugt
Nach­läs­sig­keit:
kritisierbares Handeln, das darin besteht, dass etwas nicht in der an sich erforderlichen Weise getan wird
Pflicht­ver­ges­sen­heit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mangelndes Pflichtbewusstsein zeigt, zugewiesene Aufgaben werden nicht oder nicht richtig erfüllt
Rück­sichts­lo­sig­keit:
Eigenschaft, keine Rücksicht zu nehmen
respektlose Handlung oder Äußerung
Sorg­lo­sig­keit:
Einstellung/Gefühl, sich keine Sorgen machen zu müssen
Spon­ta­ne­i­tät:
mit Plural: freiwillige, aus eigenem Willen und Antrieb, nicht von außen bestimmte Handlung
Plural selten, Charaktereigenschaft: positive Unkompliziertheit, Agieren ohne präzise Planung, emotionales Handeln, aber eventuell auch Unzuverlässigkeit, Unvorhersehbarkeit
Un­auf­merk­sam­keit:
mangelnde Sorgfalt bei der gezielten Wahrnehmung der Umwelt
Unbedachtheit
Unbedachtsamkeit
Un­be­küm­mert­heit:
psychischer Zustand, nicht beschwert/bekümmert zu sein
Unbesonnenheit
Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit:
Eigenschaft, verantwortungslos zu handeln
Zer­streut­heit:
Eigenschaft/Verfassung, unkonzentriert/zerstreut zu sein

Gegenteil von Kopf­lo­sig­keit (Antonyme)

Acht­sam­keit:
innere Einstellung und Bereitschaft, das wahrzunehmen, was einem begegnet
Auf­merk­sam­keit:
kein Plural: gezielte Wahrnehmung der Umwelt
kleines Geschenk, das jemandem bei einem Zusammentreffen übergeben wird
Kon­zen­t­ra­ti­on:
der Gehalt einer Lösung an gelösten Stoffen
die Zusammenballung von Kräften
Sorg­falt:
gewissenhaftes, wohldurchdachtes Vorgehen

Beispielsätze

  • In ihrer Kopflosigkeit rannte sie ohne Schuhe auf die Straße.

  • Muss ich mir weiter solche Kopflosigkeiten bieten lassen? Können Sie nicht mal vorher nachdenken?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Von «Willkür» und «Kopflosigkeit» war die Rede.

  • Doch so ärgerlich diese doppelte Körper- und Kopflosigkeit auch war, schlechtreden mochte der Trainer das Spiel deshalb nicht.

  • Nicht die im Staate, nicht die über die Armee, doch über die Gefühle, über das Handeln, die Köpfe und die Kopflosigkeit der Menschen.

  • Die Schule dort sei zu lange ohne Führung gewesen, da sei die Kopflosigkeit des Kollegiums kein Wunder, meint Laakmann.

  • "Eine Kopflosigkeit", nannte Fuchs seinen Blackout.

  • Die ersten, zum Großteil hoch emotionalen Reaktionen verraten sogar Kopflosigkeit.

  • Und nun die gerade abgelaufene Saison, eine Saison der Irrtümer, der Verirrungen, der Kopflosigkeiten.

  • Mit Gysi ohne politisches Amt kann bei ihm wieder mehr Lust auf Politik entstehen, doch mit Kopflosigkeit der PDS hat das nichts zu tun.

  • Doch dann machte sie in ihrer Kopflosigkeit das Klügste, was sie in diesem Moment tun konnte: Sie schrie, so laut sie konnte: "Hau ab!"

  • Doch im Grunde ist Tysons Kopflosigkeit ein Drama: Das Drama eines starken tumben Kindes.

  • Doch wo der KSC vor kurzem noch in Kopflosigkeit verfallen wäre, bleibt er nun seiner spielerischen Linie treu.

  • Dabei kann die Messe alles andere als Kopflosigkeit vertragen.

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Kopf­lo­sig­keit be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × K, 2 × O, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × L, 1 × P, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × I, 2 × O, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × K, 1 × F, 1 × G, 1 × L, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F, zwei­ten O und G mög­lich. Im Plu­ral Kopf­lo­sig­kei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Kopf­lo­sig­keit lautet: EFGIIKKLOOPST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Pots­dam
  4. Frank­furt
  5. Leip­zig
  6. Offen­bach
  7. Salz­wedel
  8. Ingel­heim
  9. Gos­lar
  10. Köln
  11. Essen
  12. Ingel­heim
  13. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Paula
  4. Fried­rich
  5. Lud­wig
  6. Otto
  7. Samuel
  8. Ida
  9. Gus­tav
  10. Kauf­mann
  11. Emil
  12. Ida
  13. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Papa
  4. Fox­trot
  5. Lima
  6. Oscar
  7. Sierra
  8. India
  9. Golf
  10. Kilo
  11. Echo
  12. India
  13. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 29 Punkte für das Wort Kopf­lo­sig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 31 Punkte für Kopf­lo­sig­kei­ten (Plural).

Kopflosigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kopf­lo­sig­keit kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Die Entdeckung der Kopflosigkeit Douglas Harding | ISBN: 978-3-93024-368-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kopflosigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. mannheimer-morgen.de, 23.03.2021
  2. morgenpost.de, 27.10.2019
  3. berlinonline.de, 13.04.2006
  4. spiegel.de, 12.04.2006
  5. welt.de, 21.05.2004
  6. archiv.tagesspiegel.de, 27.04.2004
  7. archiv.tagesspiegel.de, 27.05.2003
  8. DIE WELT 2001
  9. Berliner Zeitung 1997
  10. TAZ 1996
  11. Süddeutsche Zeitung 1995