Kasus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkaːzʊs ]

Silbentrennung

Kasus (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von lateinisch casus „Fall“, abgeleitet vom Verb cadere „fallen“ von lateinisch casus (siehe oben), Bedeutungslehnwort von altgriechisch ptōsis „Kasus, Fall“, abgeleitet vom Verb piptein „fallen“

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kasusdie Kasus
Genitivdes Kasusder Kasus
Dativdem Kasusden Kasus
Akkusativden Kasusdie Kasus

Anderes Wort für Ka­sus (Synonyme)

4 Fälle (ugs.)
Beugungsfall (fachspr.)
Fall:
das Eintreten eines Zustandes
deutsche Bezeichnung für lateinisch casus
vier Fälle (ugs.)

Gegenteil von Ka­sus (Antonyme)

Ge­nus:
Biologie: Gattung (Hierarchische Klassifizierungsstufe von Lebewesen in der biologischen Taxonomie, unterhalb der Familia (dt.: Familie) und oberhalb der Species (Art))
Sprachwissenschaft: grammatische Kategorie von Substantiven, Adjektiven, Artikeln, Pronomen (also von Nomen im traditionellen weiteren Sinn)
Nu­me­rus:
die Zahl oder die Anzahl beschriebener Begriffe (zum Beispiel Mehrzahl), die Substantive, die zugehörigen Artikel, Pronomina und Adjektive und auch die Verben in ihrer jeweiligen Flexion zum Ausdruck bringen können
eine römische Hilfstruppe

Beispielsätze

  • Die Kasus bestimmen die Funktion der Satzglieder (Wortgruppen) im Satz.

  • Präpositionen regieren verschiedene Kasus.

  • Russische Adjektive richten sich in Genus, Numerus und Kasus nach dem Substantiv oder Pronomen, auf das sie sich beziehen.

  • Im Lateinischen gibt es die sechs Kasus Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ und Vokativ.

  • Der Kasus macht mich lachen.

  • Tsesisch hat einhundertsechsundzwanzig Kasus.

  • Diese Regel gilt für alle Kasus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Kasus Orbán ist zu einer Sollbruchstelle für die Mitte-rechts-Allianz geworden.

  • Sintflutartige Regenfälle decken Häuserdächer ab, wobei Menschen sterben und die Exekutive einen Haken an den Kasus klebt.

  • Der Kasus (Fall) des abhängigen Wortes hängt also von dem Wort ab, das es aufgerufen hat.

  • Der Kasus Kreiter liefert die idealen Bilder: Affen, die mit großen Augen in die Kamera schauen.

  • Das Kanzleramt wickelte den Kasus ab.

  • Selbstverständlich wurde auf der Stelle ein Aushilfslinguist angeheuert, der den Kasus unter die Lupe nahm.

  • Der Kasus ist durchaus vertrackter: Im Kern ist Computer-Bild Fleisch vom Fleisch der Fachverlage.

  • Es war ein besonders aparter Kasus aus den unerschöpflichen Annalen der mittelalterlichen Heiratspolitik.

  • Manche Debatte um den Kasus endet mit dem Diktum, Ausländer könnten tschechische Komponisten sowieso nie gültig interpretieren.

  • Und einen solchen Kasus zu exemplifizieren und den Gazetten schmackhaft zu machen, das lassen sich die Behörden in Paris einiges kosten.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf Ka­sus?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Ka­sus be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × A, 1 × K & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich.

Das Alphagramm von Ka­sus lautet: AKSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Salz­wedel
  4. Unna
  5. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Samuel
  4. Ulrich
  5. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Sierra
  4. Uni­form
  5. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

Kasus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ka­sus kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­es­siv:
Linguistik: Kasus in den finno-ugrischen Sprachen, der das Nichtvorhandensein/Fehlen von etwas ausdrückt
Ab­la­tiv:
Kasus, der meist eine Trennung oder Entfernung ausdrückt, aber je nach Sprache auch andere Funktionen übernehmen kann
Wort, das in diesem Kasus steht
Ab­so­lu­tiv:
Kasus in Ergativsprachen, der das Subjekt intransitiver Verben sowie das Objekt transitiver Verben markiert
Verbalsubstantiv in manchen indogermanischen Sprachen, das in einem erstarrten Kasus steht und die Handlung des Subjekts bezeichnet
Ad­es­siv:
Linguistik: Kasus, insbesondere in den finnisch-ugrischen Sprachen, der die örtliche Nähe ausdrückt
Ak­ku­da­tiv:
formgleicher Kasus für direkte und indirekte Objekte
Al­la­tiv:
Kasus, der das Ziel angibt
Ela­tiv:
unter anderem in den finnisch-ugrischen Sprachen ein Kasus der Richtung von innen nach außen
Es­siv:
Kasus der finnisch-ugrischen Sprachen, der einen Zustand ausdrückt
Ko­mi­ta­tiv:
Kasus zum Ausdruck der Begleitung ("mit X", "in Begleitung von X")
Lo­ka­tiv:
Linguistik, speziell Kasusgrammatik: derjenige Tiefenkasus (semantische Rolle), der eine Ortsangabe enthält
Linguistik: Kasus, der den Ort angibt, an dem sich etwas befindet (= Lokalkasus)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kasus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kasus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2700091, 2697026, 2266608, 1452784 & 1195843. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. faz.net, 20.09.2022
  4. wochenblatt.cc, 23.11.2019
  5. de.nachrichten.yahoo.com, 10.04.2018
  6. zeit.de, 08.04.2010
  7. DIE WELT 2000
  8. Die Zeit (48/1999)
  9. Die Zeit (50/1998)
  10. Stuttgarter Zeitung 1996
  11. Süddeutsche Zeitung 1996