Akkusativ

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈakuzaˌtiːf ]

Silbentrennung

Einzahl:Akkusativ
Mehrzahl:Akkusative

Definition bzw. Bedeutung

4. Fall (Kasus) (Wen-Fall) der Deklination (Beugung) von Wörtern.

Begriffsursprung

Im 15. Jahrhundert von lateinisch (cāsus) accūsātīvus (die Anklage betreffender Fall) entlehnt, heutige Form 18. Jahrhundert

Abkürzung

  • Akk.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Akkusativdie Akkusative
Genitivdes Akkusativsder Akkusative
Dativdem Akkusativden Akkusativen
Akkusativden Akkusativdie Akkusative

Anderes Wort für Ak­ku­sa­tiv (Synonyme)

Anklagefall
Klageendung:
der Akkusativ
Klagefall:
der Akkusativ
Recht: Bedingung für eine Klage, Vorliegen einer Klage
vierter Fall
Wenfall:
Grammatik: Synonym zu Akkusativ, 4. Fall
Wenfall/Wen-Fall

Gegenteil von Ak­ku­sa­tiv (Antonyme)

Ab­la­tiv:
Kasus, der meist eine Trennung oder Entfernung ausdrückt, aber je nach Sprache auch andere Funktionen übernehmen kann
Wort, das in diesem Kasus steht
Da­tiv:
Sprachwissenschaft: Wem-Fall, (im Deutschen und Lateinischen) 3. Fall (Kasus)
Gebefall
Ge­ni­tiv:
Wes-Fall, (im Deutschen und Lateinischen) 2. Fall (Kasus)
Herkunftsfall
In­s­t­ru­men­tal:
ein Fall (Kasus) der Tiefenstruktur, der das Mittel/Werkzeug benennt
ein Musikstück, das ohne Gesang auskommt und nur mit (Musik-)Instrumenten gespielt wird
Lo­ka­tiv:
Linguistik, speziell Kasusgrammatik: derjenige Tiefenkasus (semantische Rolle), der eine Ortsangabe enthält
Linguistik: Kasus, der den Ort angibt, an dem sich etwas befindet (= Lokalkasus)
Nehmfall
Nennendung
Nennfall
No­mi­na­tiv:
erster Fall (Kasus) der Deklination (Beugung) von Wörtern
Ortsfall
Ruffall
Vo­ka­tiv:
Linguistik: der Fall (Kasus), der (zum Beispiel im Lateinischen, Serbischen oder Kurdischen) bei einem Anruf oder bei einer Anrede verwendet wird; in vielen anderen Sprachen, zum Beispiel im Deutschen, wird diese Funktion vom Nominativ (Anredenominativ) übernommen
Wem­fall:
Synonym von Dativ
Wer­fall:
der Fall, in dem das Subjekt oder Prädikatsnomen eines Satzes steht (siehe auch Nominativ)
Wes­fall:
Synonym von Genitiv
Womitfall
Zeugefall

Beispielsätze

  • Der Akkusativ bezeichnet in Sätzen in vielen Fällen ein Objekt.

  • Ist der Akkusativ für dieses Verb angemessen oder sollte das Objekt in einem anderen Fall ausgedrückt werden?

  • Obwohl diese Verben im Esperanto transitiv sind, wird ihr Objekt im Lateinischen in einem anderen Fall als im Akkusativ ausgedrückt.

  • Tanja liebt Frank und Frank liebt Tanja, aber in Esperanto steht dieser Akkusativ zwischen ihnen.

  • Vergiss nicht den Akkusativ!

  • Im Lateinischen gibt es die sechs Kasus Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ und Vokativ.

  • Einen hundertfach wiederholten Fehler sieht man als richtig an, gilt das auch für den Akkusativ?

  • Genervt davon, Gegenstand von Toms Anschuldigungen zu sein, flüchtete Mary sich nach Frankreich, dessen Sprache keinen Akkusativ kennt.

  • Wer niemals den Akkusativ benutzt, wundert sich, dass andere ihn nicht in jedem zweiten Satz benutzen können.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bitte den Akkusativ "ihn".

  • Dativ, Akkusativ, ist doch alles egal.

Häufige Wortkombinationen

  • doppelter Akkusativ, Akkusativ mit Infinitiv

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch:
    • kallëzore
    • rasë kallëzore
  • Asturisch: casu acusativu (männlich)
  • Bulgarisch:
    • винителен падеж (männlich)
    • акузатив (männlich)
  • Dimli:
    • halê -ê
    • halê vati
  • Englisch: accusative
  • Esperanto: akusativo
  • Finnisch: akkusatiivi
  • Französisch: accusatif (männlich)
  • Georgisch:
    • ბრალდებითი ბრუნვა
    • ბრალდებითი
    • აკუზატივი
  • Interlingua: accusativo
  • Irisch: áinsíoch (männlich)
  • Isländisch: þolfall (sächlich)
  • Italienisch: accusativo (männlich)
  • Japanisch: 直接目的格
  • Luxemburgisch: Akkusativ (männlich)
  • Niederländisch:
    • accusatief (männlich)
    • vierde naamval (männlich)
    • lijdendvoorwerpsvorm (männlich)
  • Polnisch:
    • biernik (männlich)
    • akuzatiwus (männlich)
    • accusativus (männlich)
    • akuzatyw (männlich)
  • Portugiesisch: acusativo (männlich)
  • Rumänisch: acuzativ (männlich)
  • Russisch:
    • винительный падеж (männlich)
    • аккузатив (männlich)
  • Schwedisch: ackusativ
  • Serbisch:
    • четврти падеж (četvrti padež)
    • акузатив (akuzativ) (männlich)
  • Slowenisch:
    • tožilnik (männlich)
    • akuzativ (männlich)
  • Spanisch: acusativo (männlich)
  • Tschechisch: akuzativ (männlich)
  • Türkisch:
    • -i hâli
    • belirtme hâli
  • Ukrainisch: знахідний відмінок (männlich)

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Ak­ku­sa­tiv be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × K, 1 × I, 1 × S, 1 × T, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × K, 1 × S, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten K, U und zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Ak­ku­sa­ti­ve nach dem ers­ten K, U, ers­ten A und I.

Das Alphagramm von Ak­ku­sa­tiv lautet: AAIKKSTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Köln
  3. Köln
  4. Unna
  5. Salz­wedel
  6. Aachen
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Völk­lingen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Kauf­mann
  3. Kauf­mann
  4. Ulrich
  5. Samuel
  6. Anton
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Vik­tor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Kilo
  3. Kilo
  4. Uni­form
  5. Sierra
  6. Alfa
  7. Tango
  8. India
  9. Vic­tor

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Ak­ku­sa­tiv (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Ak­ku­sa­ti­ve (Plural).

Akkusativ

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ak­ku­sa­tiv kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab:
mit Dativ oder Akkusativ: von einem Zeitpunkt weg, künftig, zukünftig, von einer Mengenangabe ausgehend
ak­ku­sa­ti­visch:
sich auf den Akkusativ beziehend, im Akkusativ stehend
Ak­ku­sa­tiv­ob­jekt:
syntaktische Funktion eines Satzgliedes, das vom Verb abhängig ist und im Akkusativ steht.
an:
Objekt-Präposition (mit bestimmten Verben); mit dem Akkusativ: zeigt eine virtuelle Richtung an
Präposition des Ortes; mit dem Akkusativ (zur Anzeige der Richtung): bestimmt ein Ziel, einen Zielpunkt, mit welchem etw. in Berührung kommt
Ca­sus ob­li­quus:
Linguistik: ungerader, abhängiger Fall/Kasus: Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ und zuweilen auch Vokativ
Gleich­set­zungs­ak­ku­sa­tiv:
ein Gleichsetzungsakkusativ liegt dann vor, wenn in einem Satz ein zweites Satzglied (außer dem Objekt) im Akkusativ steht.
hin­ter:
mit Akkusativ, örtlich: Beschreibung einer Richtung, Bestandteil einer Antwort auf die Frage mit „wohin“
in:
mit Akkusativ, örtlich: Angabe einer Richtung in etwas hinein; Bestandteil einer Antwort auf die Frage mit „wohin“
Klä­ger:
Akkusativ
Wen-Fall:
Linguistik: deutsche Bezeichnung für Akkusativ

Buchtitel

  • Akkusativ Maike Gumpert, Madeleine Günteroth | ISBN: 978-3-86723-645-4
  • Die vier Fälle – Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ üben und festigen Ann Cathrin Thanuskody, Saskia Kistner | ISBN: 978-3-83462-490-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Akkusativ. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Akkusativ. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12426028, 12426015, 7758042, 5214209, 2697026, 1077404, 1076332 & 1060370. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. sueddeutsche.de, 06.09.2011
  3. BILD 1998