Kanaille

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kaˈnaljə ]

Silbentrennung

Einzahl:Kanaille
Mehrzahl:Kanaillen

Definition bzw. Bedeutung

  • kein Plural, veraltet: Menschenmenge aus heruntergekommenen oder zwielichtigen Personen

  • Schimpfwort, einen Menschen als Schurken bezeichnend

Begriffsursprung

Entlehnung des 17. Jahrhunderts des französischen canaille „Hundepack, Gesindel“; dieses wiederum entstammt dem Italienischen canaglia „Hundemeute“, das seinerseits auf das Lateinische canis „Hund“ zurückzuführen ist

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kanailledie Kanaillen
Genitivdie Kanailleder Kanaillen
Dativder Kanailleden Kanaillen
Akkusativdie Kanailledie Kanaillen

Anderes Wort für Ka­nail­le (Synonyme)

(eine) miese Type (ugs.)
Falott (österr.):
Betrüger, Halunke, Lump
fieser Finger (ugs., abwertend, veraltet)
Fötzel (schweiz.)
Gelichter:
dubiose/zweifelhafte Leute
gerissener Hund (ugs.)
Gesindel:
abwertend: heruntergekommene, kriminelle Menschen
Haderlump (bayr., österr.):
abwertend: liederlicher Mensch
Halunke:
kleiner frecher Junge
Hundling
krummer Hund (ugs.)
linke Bazille (ugs.)
linke Ratte (ugs.)
linke Socke (ugs.)
linker Hund (ugs.)
Lump:
gemeiner Mensch, Mensch mit schlechtem Charakter
Pack:
abwertend: heruntergekommene, (teils kriminelle) Menschen; Gesindel
Plebs:
das gemeine Volk im antiken Rom
Pöbel:
abwertend: unterste Gesellschaftsschicht
randalierende, unkontrollierbare Menschenmenge
Pülcher (ugs.)
Schlitzohr:
durchtriebener, listiger Mensch
Schubiack (ugs., regional):
niederträchtiger Kerl
Schuft (Hauptform):
gemeiner, niederträchtiger Mensch
Schurke:
jemand, der moralisch verwerflich handelt
Strolch:
kleiner, raffinierter Junge
kleinkriminelle Person
Tunichtgut:
jemand, der allerlei ungehörige und nichtsnutzige Dinge treibt
Übelmann (regional)
verkommenes Subjekt (geh.)

Beispielsätze

  • Die Kanaille rottete sich am Stadttor zusammen.

  • Du bist eine Kanaille.

  • Ich werde diese Kanaille eigenhändig umbringen!

  • Tom ist eine Kanaille.

  • Er ist eine Kanaille.

  • Weg von hier, Kanaille!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und auf Boschi, die alte Kanaille, freu ich mich auch!

  • Wären sie ehrlich, müssten sie erkennen, dass die Kanaille Albert hieß; Gore hatte nicht einmal seinen Staat Tennessee gewinnen können.

  • Chalabi heißt die Kanaille, das stellt der "From The Editors - The Times and Iraq" überschriebene, anonyme Text im folgenden Abschnitt klar.

  • Betrachtungen über "Kanaillen des Müßiggangs".

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf Ka­nail­le?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ka­nail­le be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × L, 1 × E, 1 × I, 1 × K & 1 × N

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A und ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Ka­nail­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ka­nail­le lautet: AAEIKLLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Aachen
  5. Ingel­heim
  6. Leip­zig
  7. Leip­zig
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Anton
  5. Ida
  6. Lud­wig
  7. Lud­wig
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Alfa
  5. India
  6. Lima
  7. Lima
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort Ka­nail­le (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Ka­nail­len (Plural).

Kanaille

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ka­nail­le kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kanaille. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kanaille. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10084015, 9970171, 7636513, 5069665 & 1192544. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. derwesten.de, 28.09.2020
  3. welt.de, 13.07.2004
  4. welt.de, 27.05.2004
  5. DIE WELT 2000