Feindseligkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfaɪ̯ntˌzeːlɪçkaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Feindseligkeit
Mehrzahl:Feindseligkeiten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

  • strukturell: Ableitung zu feindselig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Feindseligkeitdie Feindseligkeiten
Genitivdie Feindseligkeitder Feindseligkeiten
Dativder Feindseligkeitden Feindseligkeiten
Akkusativdie Feindseligkeitdie Feindseligkeiten

Anderes Wort für Feind­se­lig­keit (Synonyme)

Ärger:
spontane, innere, emotionale Reaktion hochgradiger Unzufriedenheit auf eine Situation, eine Person oder eine Erinnerung, die der Verärgerte lieber anders gesehen hätte
umgangssprachlich: ein ärgerliches Erlebnis
Animosität (geh.):
feindselige Einstellung einer Person gegen jemanden oder etwas
Aufgebrachtheit
Aufgebrachtsein
Aufgeregtheit
Aufregung:
Gefühl der Anspannung und Unruhe
verwirrendes, chaotisches Durcheinander
böses Blut (ugs.)
Brast (veraltend):
überflüssiges Beiwerk
Echauffiertheit
Echauffierung
Empörtheit
Empörung (Hauptform):
Auflehnung gegen bestehende (Hierarchie-)Verhältnisse
stark emotionale Verärgerung über etwas
Entrüstung:
Plural ungebräuchlich: Gefühl der Beleidigung in seinem sittlichen Empfinden
Erbostheit
Feindlichkeit:
Gegnerschaft; feindliche Haltung/Gesinnung gegenüber einer anderen Person oder Gruppe
Handlung, die zum Ausdruck bringt
Feindschaft:
Gegnerschaft; feindliche Haltung/Gesinnung
feindselige Einstellung (gegenüber)
Furor:
Wildheit, Raserei
Gefrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
Gereiztheit:
Zustand nervlich angespannter Stimmung
Gfrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
Hass (auf):
sehr starke Abneigung gegen jemanden oder etwas, welche meist Aggression induziert
heiliger Zorn
Indignation:
Gefühl der Entrüstung, des Unwillen
Ingrimm (veraltend):
veraltet, gehoben: starker Groll oder Zorn
Jähzorn:
plötzlich aufwallender, heftiger Zorn als Reaktion auf ein bestimmtes Vorkommnis
Rage:
unkontrollierte Aufregung
Raserei:
extrem schnelles Fahren
wildes Verhalten ohne Selbstkontrolle
Scheißwut (derb)
Stinkwut
Verärgerung
Wüterei
Wut:
starke Gemütserregung, ein Gefühl großen Ärgers, oft in Verbindung mit aggressivem Verhalten
Wut im Bauch
Zorn:
starkes und heftiges Gefühl, das negativ gegen etwas oder jemanden gerichtet ist, weil etwas als nicht richtig empfunden wird oder nicht den eigenen Wünschen entspricht

Sinnverwandte Wörter

Ag­gres­si­on:
feindliche Einstellung
Vorgehen gegen jemand oder etwas

Beispielsätze

  • Es gibt keine natürliche Feindseligkeit zwischen weißen und schwarzen Kindern.

  • Es gibt keine natürliche Feindseligkeit zwischen arabischen und jüdischen Kindern.

  • Ich spüre eine große Feindseligkeit.

  • Ich spüre hier ein wenig Feindseligkeit.

  • Die Vereinigten Staaten und Kuba wollen nach einem halben Jahrhundert der Feindseligkeiten wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen.

  • Es gibt derzeit keine aktiven Feindseligkeiten in diesem Bereich.

  • Feindseligkeit zerstört, Wohlwollen baut auf.

  • Es ist äußerst betrüblich, zu welchem Maß an Feindseligkeit Menschen bereit sind, wenn es möglich ist, anonym zu bleiben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diese habe das Ziel, „die Feindseligkeiten in der Ukraine zu stoppen.

  • Statt eines freundschaftlichen Wettkampfes habe es großen Konkurrenzkampf gegeben und immer wieder Feindseligkeiten.

  • Dies führt dann nicht zu nachhaltigem Wachstum, sondern zu Spaltung und Feindseligkeit.

  • «Wir bewirken mit unserer Arbeit eine irrsinnige Feindseligkeit», erzählt der 39-Jährige ganz nüchtern.

  • Nur mühsam können die Feindseligkeiten in Zaum gehalten werden.

  • Auch die Vorwürfe sind identisch: «Propaganda für eine Terrororganisation» und «Aufstachelung des Volkes zu Hass und Feindseligkeit».

  • Das löste die Feindseligkeit zwischen den beiden aus.

  • Das nähme viel Feindseligkeit gegenüber der Fifa.

  • Die Konfliktparteien müssten die Feindseligkeiten sofort einstellen und Verhandlungen aufnehmen.

  • Die Feindseligkeiten müssten dringend ausgesetzt werden, um Hilfskorridore einzurichten, so Außenminister Franco Frattini.

  • Beherrschender Eindruck ist nicht selten Feindseligkeit, sind nicht selten Neid oder Ruhmsucht.

  • Darin wird für den Frieden des leidgeprüften südossetischen Volkes, die Liebe unter den Völkern und das Ende aller Feindseligkeiten gebetet.

  • Der einzige Weg, die Feindseligkeit zu überwinden, besteht in einer ehrlichen Einstellung zur Vergangenheit.

  • Die erneuten Feindseligkeiten hatten Befürchtungen vor einem abermaligen Abgleiten in den Bürgerkrieg geweckt.

  • Um den Friedensfahrplan voranzutreiben, müssen Terror, Feindseligkeiten und Aufwiegelei vollständig aufhören.

  • Nach Ende "aktiver Feindseligkeiten" sind die Kriegsgefangenen "ohne Verzug" freizulassen, heißt es im Abkommen.

  • Bush versicherte aber China, Nordkoreas engstem Verbündeten, dass die USA keine Feindseligkeiten gegen Pjöngjang planten.

  • De Palacio nannte die Landung einen "Akt der Feindseligkeit".

  • Die Rebellen reagierten damit auf eine ultimative Aufforderung von Präsident Pastrana zur Einstellung aller Feindseligkeiten.

  • Statt dessen erleben wir weiter überwiegend Ablehnung und Feindseligkeit.

Übersetzungen

  • Französisch: hostilité (weiblich)
  • Galicisch: hostilidade (weiblich)
  • Italienisch: ostilità (weiblich)
  • Katalanisch: hostilitat (weiblich)
  • Neugriechisch: εχθρότητα (echthrótita) (weiblich)
  • Polnisch: wrogość (weiblich)
  • Rumänisch: ostilitate (weiblich)
  • Ungarisch: viszály

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Feind­se­lig­keit be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × I, 1 × D, 1 × F, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × E, 3 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × F, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem D, zwei­ten E und G mög­lich. Im Plu­ral Feind­se­lig­kei­ten zu­dem nach dem drit­ten I.

Das Alphagramm von Feind­se­lig­keit lautet: DEEEFGIIIKLNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Nürn­berg
  5. Düssel­dorf
  6. Salz­wedel
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar
  11. Köln
  12. Essen
  13. Ingel­heim
  14. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Emil
  3. Ida
  4. Nord­pol
  5. Dora
  6. Samuel
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Gus­tav
  11. Kauf­mann
  12. Emil
  13. Ida
  14. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Echo
  3. India
  4. Novem­ber
  5. Delta
  6. Sierra
  7. Echo
  8. Lima
  9. India
  10. Golf
  11. Kilo
  12. Echo
  13. India
  14. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort Feind­se­lig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 24 Punkte für Feind­se­lig­kei­ten (Plural).

Feindseligkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Feind­se­lig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­ti­se­mi­tis­mus:
pauschale Ablehnung von Juden, Feindseligkeit gegenüber Juden (aus rassischen und politischen, aber auch aus religiösen und sozialen Gründen)
ent­waff­nend:
in einer Art und Weise, die beruhigt, beeindruckt und jede Spur von Feindseligkeit zerstreut
Hass­pre­digt:
eine Rede oder Ansprache in der zu Feindseligkeit, Gewalt und Hass aufgerufen bzw. aufgehetzt wird (häufig mit religiösem Bezug)
Ho­mo­feind­lich­keit:
Feindseligkeit gegenüber Homosexualität und Homosexuellen
Ho­mo­pho­bie:
unbegründete, übersteigerte – eventuell sogar krankhafte – Angst vor, bzw. Aversion und/oder Feindseligkeit gegenüber Homosexualität und Homosexuellen
Hos­ti­li­tät:
veraltet: Feindseligkeit
Is­la­mo­pho­bie:
grundsätzliche und pauschalisierende Feindseligkeit gegenüber dem Islam und Muslimen
knur­ren:
Tier, zum Beispiel Hund: ein dumpf vibrierendes Geräusch der Feindseligkeit erzeugen
Quer­front:
gemeinsame antidemokratische und antiemanzipatorische Bestrebungen politisch linker und rechter Personen oder Gruppen (in der Regel geprägt von Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus sowie Feindseligkeit gegenüber homosexuellen und transsexuellen Personen)
Spieß­ru­ten­lauf:
übertragen: Situation, in der jemandem die Feindseligkeit mehrerer Personen oder Behörden nacheinander entgegenschlägt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Feindseligkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Feindseligkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12363245, 12363233, 4094134, 4094131, 3698224, 3411182, 3401199 & 2366846. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  2. braunschweiger-zeitung.de, 18.08.2023
  3. idowa.de, 12.12.2022
  4. noen.at, 07.04.2021
  5. bzbasel.ch, 19.09.2020
  6. hagalil.com, 30.04.2019
  7. wz.de, 16.02.2018
  8. krone.at, 28.04.2017
  9. zeit.de, 21.03.2015
  10. orf.at, 26.07.2014
  11. de.euronews.net, 23.06.2011
  12. tagesanzeiger.ch, 25.09.2009
  13. de.rian.ru, 16.09.2008
  14. de.rian.ru, 28.03.2007
  15. de.today.reuters.com, 16.08.2006
  16. tagesschau.de, 12.04.2005
  17. welt.de, 07.05.2004
  18. sueddeutsche.de, 11.01.2003
  19. heute.t-online.de, 15.07.2002
  20. tsp, 14.01.2002
  21. Junge Welt 2001
  22. Junge Welt 2000
  23. DIE WELT 2000
  24. Die Zeit (20/1999)
  25. Spektrum der Wissenschaft 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995