Etikettenschwindel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ etiˈkɛtn̩ˌʃvɪndl̩ ]

Silbentrennung

Etikettenschwindel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Betrug durch falsche oder irreführende Beschriftung/Bezeichnung (Etikettierung) einer Ware oder eines Sachverhalts.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Etikett und Schwindel mit dem Fugenelement -en.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Etikettenschwindeldie Etikettenschwindel
Genitivdes Etikettenschwindelsder Etikettenschwindel
Dativdem Etikettenschwindelden Etikettenschwindeln
Akkusativden Etikettenschwindeldie Etikettenschwindel

Anderes Wort für Eti­ket­ten­schwin­del (Synonyme)

abgekartete Sache
abgekartetes Spiel
Ablenkungsmanöver:
Handlung, die dazu dient, einen Gegner zu verwirren bzw. tatsächliche Manöver zu verschleiern
Augenauswischerei:
falsche, verdrehte Darstellung, Auslegung von Tatsachen (übertrieben positiv oder auch verharmlosend), um jemanden zu täuschen
Augenwischerei (ugs.):
falsche, verdrehte Darstellung, Auslegung von Tatsachen (übertrieben positiv oder auch verharmlosend), um jemanden zu täuschen
Beschiss (derb):
umgangssprachlich, salopp: bewusste Täuschung
Betrügerei:
Handlung, die Bedeutung erfüllt
mehrere/viele Handlungen, bei denen jemand/andere hinters Licht geführt und um rechtmäßigen Besitz gebracht wird/werden
Betrug:
vorsätzliche Täuschung und Irreführung einer anderen Person; Täuschungshandlung
Bluff:
Verhalten, das falsche Tatsachen vorgaukeln soll
Hochstapelei:
Betrug durch Vortäuschung von Wissen oder gesellschaftlicher Stellung
Irreführung:
bewusste Täuschung eines Anderen
Sophismus (geh., griechisch):
sophistische Argumentation oder eine bewusste Täuschung intendierender Trugschluss in der Argumentation
Täuschung:
das Fürwahrhalten von etwas nicht wahrheitsgemäßem
die Handlung, jemanden etwas nicht wahrheitsgemäßes glauben zu lassen

Beispielsätze (Medien)

  • Es ist naheliegend, dass Banken dem Etikettenschwindel der aufgeweichten EU-Standards folgen werden.

  • Das sei reiner Etikettenschwindel.

  • Die FDP sprach zum Beispiel von "Etikettenschwindel"; die Novelle wurde mit etlichen Änderungsanträgen an den Bundesrat überwiesen.

  • Doch das ist vielen nicht mehr als ein Etikettenschwindel.

  • Dass die Sportart Frauenkunstturnen heisst, war ein kleiner Etikettenschwindel, Mädchenkunstturnen hätte eher gepasst.

  • Es gibt aber auch Hinweise auf Etikettenschwindel jenseits des Wühltisches.

  • Walser zur Neuen Mittelschule: teurer Etikettenschwindel!

  • Das funktioniert allerdings nur mit einem Etikettenschwindel.

  • So wie sein Urahn 300 SEL 6.3, jener wilde 68er-Limousinenrevoluzzer, dem der 6,2-Liter-V8 den Etikettenschwindel zu verdanken hat.

  • Der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf (LINKE) sieht in dem Gesetz daher vor allem einen Etikettenschwindel.

  • Der Bundesverband der Verbraucherzentralen und Greenpeace werfen den Konzernen vor, Etikettenschwindel mit Ökostrom zu betreiben.

  • Alles andere ist Etikettenschwindel und sollte auch dementsprechnd bestrafft werden.

  • Während die Minister nach der Einigung in Luxemburg jubelten, wird in Deutschland von "Etikettenschwindel" geredet.

  • Der SPD-Politiker Wolfgang Wodarg nennt ihn rundheraus "Etikettenschwindel".

  • Das ist erstens schade und zweitens regelrecht Etikettenschwindel: Was draufsteht, ist nicht drin.

  • Der Etikettenschwindel bleibt wohl in den meisten Fällen unentdeckt, nicht zuletzt, weil die Bauherren Laien sind.

  • Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Horst Friedrich, sprach dagegen von einem "Etikettenschwindel".

  • Charmanter kam Etikettenschwindel selten daher.

  • "Die Gemeinden treiben mit dem Begriff einen riesigen Etikettenschwindel", sagt Baier, der für Mummert und Partner große Städte berät.

  • Letztere wollten sich damit als saubere Alternative für Berlin präsentieren, doch jetzt wurden sie des Etikettenschwindels überführt.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Eti­ket­ten­schwin­del be­steht aus 18 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 3 × T, 2 × I, 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 4 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 3 × T, 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I, zwei­ten T, ers­ten N und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von Eti­ket­ten­schwin­del lautet: CDEEEEHIIKLNNSTTTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Tü­bin­gen
  3. Ingel­heim
  4. Köln
  5. Essen
  6. Tü­bin­gen
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Nürn­berg
  10. Salz­wedel
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg
  13. Wupper­tal
  14. Ingel­heim
  15. Nürn­berg
  16. Düssel­dorf
  17. Essen
  18. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Theo­dor
  3. Ida
  4. Kauf­mann
  5. Emil
  6. Theo­dor
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Nord­pol
  10. Samuel
  11. Cäsar
  12. Hein­reich
  13. Wil­helm
  14. Ida
  15. Nord­pol
  16. Dora
  17. Emil
  18. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Tango
  3. India
  4. Kilo
  5. Echo
  6. Tango
  7. Tango
  8. Echo
  9. Novem­ber
  10. Sierra
  11. Char­lie
  12. Hotel
  13. Whis­key
  14. India
  15. Novem­ber
  16. Delta
  17. Echo
  18. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  14. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort.

Etikettenschwindel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Eti­ket­ten­schwin­del kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Etikettenschwindel – Der große Weinskandal (Doku, 2016)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Etikettenschwindel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Etikettenschwindel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. presseportal.de, 19.09.2022
  2. hagalil.com, 22.06.2020
  3. sueddeutsche.de, 15.11.2019
  4. welt.de, 04.02.2018
  5. nzz.ch, 06.10.2017
  6. focus.de, 17.07.2014
  7. ots.at, 08.12.2013
  8. fr-online.de, 08.02.2011
  9. feedsportal.com, 09.02.2010
  10. neues-deutschland.de, 18.12.2009
  11. ngz-online.de, 05.01.2008
  12. welt.de, 23.06.2007
  13. stern.de, 31.05.2006
  14. archiv.tagesspiegel.de, 24.06.2005
  15. fr-aktuell.de, 29.01.2004
  16. welt.de, 01.11.2003
  17. welt.de, 06.05.2003
  18. sueddeutsche.de, 27.09.2002
  19. sz, 16.02.2002
  20. Die Welt 2001
  21. sz, 23.11.2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Junge Freiheit 1999
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 18.11.1997
  26. Stuttgarter Zeitung 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995