Bredouille

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bʁeˈdʊljə ]

Silbentrennung

Einzahl:Bredouille
Mehrzahl:Bredouillen

Definition bzw. Bedeutung

Redensartlich, meist nur in Wendungen: für Verlegenheit, Schwierigkeiten, Bedrängnis; übertragen: Einengungen.

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von französisch: bredouille in der veralteten Bedeutung „Dreck, Matsch“ entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Bredouilledie Bredouillen
Genitivdie Bredouilleder Bredouillen
Dativder Bredouilleden Bredouillen
Akkusativdie Bredouilledie Bredouillen

Anderes Wort für Bre­douil­le (Synonyme)

Bedrängnis (geh.):
schwierige, unangenehme Lage
Handlungseinschränkung
Handlungsunfähigkeit Enge
Klemme (ugs.):
schwierige Situation
Werkzeug oder Vorrichtung um etwas zu klemmen, anzuklemmen, festzuklemmen, zuzuklemmen
missliche Situation
Misslichkeit
Not:
ein seelischer Zustand der Rat- und Hoffnungslosigkeit
ein Zustand des Mangels oder des Fehlens an Lebenswichtigem
Notlage:
schwierige, bedrohende Situation
(in der) Patsche:
Gerät zum Schlagen
kurz für: Feuerpatsche, Gerät zur Bekämpfung von Bränden
Sackgasse:
kleine Straße ohne Durchfahrmöglichkeit
übertragen: Situation ohne Ausweg
schwierige Situation
Schwierigkeit:
Aufgabe, Eigenschaft, Lage oder Situation, die Ärger machen oder ein Problem darstellen
Schwierigkeiten
Schwulibus (ugs., selten)
(in der) Tinte (sitzen):
eine Flüssigkeit zum Schreiben, Zeichnen, Malen und Kalligraphieren
Verdrückung (ugs., regional)
Verlegenheit:
Gefühl der Unsicherheit, Verwirrung
unangenehme Situation
verzwickte Situation
Zwickmühle:
Situation im Mühlespiel, in der ein Spieler einen Stein zwischen zwei „Mühlen“ hin- und her bewegen kann. Damit wird dem anderen Spieler jedesmal ein Stein weggenommen.
übertragen: ausweglose Situation, in der keine der Optionen befriedigend ist

Redensarten & Redewendungen

  • in die Bredouille bringen
  • in die Bredouille geraten
  • in die Bredouille kommen
  • in der Bredouille sein
  • in der Bredouille sitzen

Beispielsätze

  • Da war ich ganz schön in der Bredouille.

  • Ich warte nur, bis du einmal in die Bredouille gerätst, du wirst schon sehen.

  • Tom gerät in die Bredouille.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Finanzämter bringen Filmproduzenten bei Koproduktionen in die Bredouille.

  • Denn gerade die Bundesrepublik hat sich durch eine opportunistische Außen- und Wirtschaftspolitik selbst in die Bredouille gebracht.

  • Die Dortmunder pressen jetzt selbst sehr sehr hoch, attackieren mit 4-5 Mann am gegnerischen 16er - das bringt die TSG in Bredouille.

  • Dadurch bringen wir uns in die Bredouille, das ist sehr ärgerlich.

  • Bradley Wiggins bringt das Sky-Team in die Bredouille.

  • Dann nämlich gerät man nie in die Bredouille, ein Wellenreiter zu werden.

  • Beide Banken befinden sich in der Bredouille.

  • Das bringe ihn als Aktionär in die Bredouille.

  • Anstatt zu klären, bringt sich Schalke mit Kurzpässen selbst in die Bredouille.

  • Der Verein kam in die Bredouille, weil Trikot- und Hauptsponsor Imtech seinen Vertrag nicht verlängert.

  • Dennoch brachte ihn diese Aussage in die Bredouille, weil die mittlerweile von ihm geschiedene Frau die Geschichte herumerzählte.

  • Die Herzogin hatte die Regierung Ende 2008 schon einmal in die Bredouille gebracht.

  • Auch andere Regierungen sind wohl in die Bredouille geraten.

  • Die Banken verlangen deshalb höhere Sicherheiten für die an Hedge-Fonds vergebenen Kredite, was die Fonds in die Bredouille bringt.

  • Zwei Hedge-Fonds haben die US-Investmentbank Bear Stearns in die Bredouille gebracht.

  • Damit bringen sie die eigene Partei- und Fraktionsspitze in die Bredouille.

  • Zunächst half Paul Kirchhof ihr aus der Bredouille, in die der machtpolitisch bedingte Verlust von Merz sie gebracht hatte.

  • Ohne die Großmutter und den Großvater käme manche Familie arg in die Bredouille.

  • Warum ist Günzel Hohmann per Brief zur Seite gesprungen, als Hohmann schon tief in der Bredouille saß?

  • Zum anderen brachte sich Patten selbst in die Bredouille.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Bre­douil­le?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Bre­douil­le be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 1 × B, 1 × D, 1 × I, 1 × O, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × B, 1 × D, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Bre­douil­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Bre­douil­le lautet: BDEEILLORU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Düssel­dorf
  5. Offen­bach
  6. Unna
  7. Ingel­heim
  8. Leip­zig
  9. Leip­zig
  10. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Richard
  3. Emil
  4. Dora
  5. Otto
  6. Ulrich
  7. Ida
  8. Lud­wig
  9. Lud­wig
  10. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Romeo
  3. Echo
  4. Delta
  5. Oscar
  6. Uni­form
  7. India
  8. Lima
  9. Lima
  10. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Bre­douil­le (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Bre­douil­len (Plural).

Bredouille

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bre­douil­le kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Sa­lat:
bildlich, Bredouille, Durcheinander, Kuddelmuddel

Häufige Rechtschreibfehler

  • Bedrouille
  • Bedrouillen (Pl.)
  • Predulle
  • Predullen (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bredouille. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Bredouille. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9687903 & 7034545. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. faz.net, 08.02.2023
  3. geo.de, 08.03.2022
  4. focus.de, 17.10.2020
  5. welt.de, 15.01.2019
  6. derstandard.at, 05.03.2018
  7. vol.at, 12.03.2017
  8. focus.de, 29.09.2016
  9. bazonline.ch, 13.04.2015
  10. focus.de, 31.08.2014
  11. pz-news.de, 14.05.2013
  12. wien.orf.at, 22.10.2012
  13. rnz.de, 24.05.2010
  14. finanzen.net, 22.12.2009
  15. faz.net, 13.03.2008
  16. sueddeutsche.de, 04.07.2007
  17. handelsblatt.com, 10.06.2006
  18. fr-aktuell.de, 13.09.2005
  19. Die Zeit (13/2004)
  20. sueddeutsche.de, 06.11.2003
  21. welt.de, 08.06.2002
  22. sz, 15.11.2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. BILD 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. BILD 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995