Bettler

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbɛtlɐ ]

Silbentrennung

Bettler (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch betelære, althochdeutsch betalāri, belegt seit dem 9. Jahrhundert

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Bettlerdie Bettler
Genitivdes Bettlersder Bettler
Dativdem Bettlerden Bettlern
Akkusativden Bettlerdie Bettler

Anderes Wort für Bett­ler (Synonyme)

Nassauer (ugs.):
Einwohner von Nassau
Schmarotzer, Parasit
Schmarotzer (derb):
Biologie: Organismus, der seine Nahrung (zum einseitigen Nutzen) auf Kosten anderer Pflanzen oder Tiere gewinnt, indem er auf oder in ihnen lebt
faule Person, die vom Geld, von der Arbeit anderer lebt
Schnorrer (ugs.):
(männliche) Person, die wiederholt um Gefälligkeiten (zum Beispiel Zigaretten oder Snacks) bittet, ohne die Absicht zu haben, eine Gegenleistung zu erbringen
Zecke (derb, stark abwertend):
eine Person mit linker politischer Gesinnung
parasitisch lebendes Spinnentier
Bittsteller:
Person, die eine Bitte vorbringt
Supplikant (geh.):
männliche Person, demütiger Bittsteller in eigener oder naheliegender Sache
Armer:
gM Person, die nicht im Besitz eines Vermögens ist
armer Schlucker (ugs.)
Habenichts:
jemand, der nichts hat/besitzt oder arm ist
Hungerleider (auch figurativ):
umgangssprachlich, pejorativ: eine Person, die sich aus Geiz die notwendigsten Bedürfnisse versagt
umgangssprachlich, pejorativ: jemand, der sehr arm ist, ein armer Schlucker
Knochenrappler (ugs., selten)
Mittelloser

Sinnverwandte Wörter

Ansucher

Gegenteil von Bett­ler (Antonyme)

Ge­ber:
Gerät, das nichtelektrische Messgrößen in elektrische Größen umsetzt; Messgrößenumformer
jemand, der die Karten ausgibt
Mä­zen:
vermögende Privatperson, die Kunst, Künstler oder künstlerische Tätigkeiten mit Geld unterstützt, ohne einen direkten Gegenwert zu erwarten; vergleichbar mit einem Sponsor
Spen­der:
nur in Zusammensetzungen: Gerät, das etwas ohne Gegenleistung (Geldeinwurf) abgibt
Person oder Organisation, die ohne gleichwertige Gegenleistung anderen Personen oder Organisationen Geld, Sachmittel oder Leistungen gibt
Wohl­tä­ter:
jemand, der gutes tut

Beispielsätze

  • Ich stehe hier als Bittsteller und Bettler.

  • Vor dem Eingang zum Bahnhof saß ein Bettler und reckte den Passanten sein handgeschriebenes Schild entgegen.

  • Einen Dritteil der Einwohner machen privilegierte Bettler aus. (Johann Kaspar Riesbeck, Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland, Köln, z.n. Projekt Gutenberg)

  • Der Dichter war nicht reicher als ein Bettler.

  • Wie werde ich den Bettlern Geld geben können, wenn die Bankelite das Bargeld abschafft?

  • Tom drückte dem Bettler ein paar Scheinchen in die Hand.

  • Er ist nicht besser als ein Bettler.

  • Bettler können nicht wählerisch sein.

  • Tom gab dem Bettler etwas zu essen.

  • Kaum ein Passant nahm den Bettler auf der Straße wahr.

  • Der Bettler war zerlumpt.

  • Tom starb als Bettler.

  • Tom lebte jahrelang in Saus und Braus, aber er starb als Bettler, weil er nicht maßhalten konnte.

  • Ich bin im Traum ein Astronaut, im Albtraum ein Bettler, doch in Wirklichkeit ein Mensch.

  • Statt den Bettlern Almosen zu geben, bot Tom ihnen Arbeit.

  • Ich bin nicht besser als ein Bettler.

  • Maria kaufte dem Bettler im Lebensmittelladen Brot, Aufschnitt und Milch, doch der hatte keinen Bedarf daran.

  • Ein Bettler hasst den andern nicht so sehr wie ein Arzt den andern.

  • Die Tür, die dem Bettler verschlossen bleibt, öffnest du dem Arzt.

  • Vater ein Krämer, Sohn ein Herr, Enkel ein Bettler.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In dem westafrikanischen Land ist die wichtigste Weihnachtsfigur der alte Bettler, auch bekannt als Bayka.

  • Es geht um einen Prinzen und einen Bettler, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen und die beschließen die Rollen zu tauschen.

  • Die meisten Bettler indes fallen nicht in die Kategorie „aggressiv“.

  • Frankfurts berühmtester Bettler traurig: „Der Dieb saß neben meinem Stand mit kaputten Schuhen.

  • Am häufigsten beschäftigten die Polizei Bettler und Fahrzeuge, die den Weg versperrten.

  • Also mir könnte das nicht passieren, aber ich würde auch lieber als Bettler leben als mich zu verkaufen.

  • Bettler, die gezielt mit Kindern auf Zuwendungen aus sind, würden ebenfalls womöglich in betrügerischer Absicht handeln.

  • Achtzig Cent vom Verkaufspreis von 1,20 Euro darf der Zeitungsverkäufer behalten Bettlern muss man etwas geben.

  • Am wichtigsten aber ist Kopp, dass die meisten Bettler nun still und leise betteln.

  • Bettler und Obdachlose wurden wieder zu einem gewohnten Bild in den städtischen Zentren

  • Wenn man den Griechen jetzt also Geld gibt, ist das nichts anderes, als wenn man einem Bettler Geld gibt.

  • Mülheim ist doch in diesem Bereich ein rechtsfreier Raum und ein Paradies für Bettler.

  • Ein Bettler wird wie ein Bettler und ein Ritter eben wie ein Ritter behandelt", erklärte Werl.

  • "So können alle gut verstehen und sehen, wie Martin seinen Mantel teilte und dem Bettler half", erklärte Bedford.

  • Andere Roma machen sich als Bettler unbeliebt, viele sind in Banden organisiert.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Bett­ler be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × T, 1 × B, 1 × L & 1 × R

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × L, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von Bett­ler lautet: BEELRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen
  5. Leip­zig
  6. Essen
  7. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor
  5. Lud­wig
  6. Emil
  7. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Tango
  4. Tango
  5. Lima
  6. Echo
  7. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Bettler

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bett­ler kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ar­got:
Linguistik: französische Bezeichnung für die Sondersprache der Bettler und Gauner
Bet­tel­stab:
Stock eines (alten, kranken) Bettlers; heute fast nur noch in Redewendungen als Sinnbild der Armut, Verarmung
Mok­kum-Gei­er:
städtischer Müßiggänger; Bettler, Hausierer
Sand­ler:
Bettler

Buchtitel

  • Der Turm der Bettler Torsten Weitze | ISBN: 978-3-98896-525-7
  • Die Henkerstochter und der König der Bettler Oliver Pötzsch | ISBN: 978-3-54828-114-8
  • Kindermund – Mein Papa ist Tischler und Schrankler und Bettler Karsten Steckling | ISBN: 978-3-94247-733-8
  • Pedro und die Bettler von Cartagena Ursula Hasler | ISBN: 978-3-42370-248-5

Film- & Serientitel

  • Die Büchse des Bettlers (Film, 1994)
  • Königin der Bettler (TV-Serie, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bettler. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Bettler. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12431355, 12038238, 10671891, 10082164, 9844614, 9672958, 8940917, 7841026, 7635920, 6794187, 6062208, 6058384, 6045037, 5262065, 5147712, 5127236 & 5117761. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. derstandard.at, 24.12.2023
  3. nordbayern.de, 18.07.2021
  4. stuttgarter-nachrichten.de, 04.03.2020
  5. bild.de, 20.10.2019
  6. blick.ch, 03.12.2018
  7. blick.ch, 21.10.2017
  8. rp-online.de, 20.06.2016
  9. morgenpost.de, 04.04.2015
  10. sz.de, 30.09.2014
  11. heise.de, 24.12.2013
  12. feedsportal.com, 28.05.2012
  13. derwesten.de, 18.02.2011
  14. freiepresse.de, 30.09.2010
  15. wormser-zeitung.de, 12.11.2009
  16. tagesanzeiger.ch, 30.01.2008
  17. faz.net, 07.08.2007
  18. szon.de, 18.04.2006
  19. welt.de, 01.10.2005
  20. abendblatt.de, 26.03.2004
  21. sueddeutsche.de, 15.03.2003
  22. sueddeutsche.de, 14.10.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. BILD 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995