Benachteiligung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈnaːxtaɪ̯lɪɡʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Benachteiligung
Mehrzahl:Benachteiligungen

Definition bzw. Bedeutung

Schlechtere Behandlung einer Person, Personengruppe oder Organisation im Vergleich zu anderen Personen oder Organisationen.

Begriffsursprung

Ableitung zum Stamm des Verbs benachteiligen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Benachteiligungdie Benachteiligungen
Genitivdie Benachteiligungder Benachteiligungen
Dativder Benachteiligungden Benachteiligungen
Akkusativdie Benachteiligungdie Benachteiligungen

Anderes Wort für Be­nach­tei­li­gung (Synonyme)

Diskriminierung:
die Fähigkeit, Unterschiede zwischen verschiedenen Stimuli wahrzunehmen sowie auf sie zu antworten
die Trennung oder unterschiedliche Behandlung von Objekten
Nachteil:
negative oder unerwünschte Folge oder negativer Nebeneffekt, zum Beispiel einer Lösung, eines Vorgehens, einer Überlegung
Schaden:
Beschädigung an einem Gegenstand, auch an einem Körperteil; Defekt, Funktionsbeeinträchtigung
finanzieller Aspekt: ein durch ein Ereignis oder einen Umstand verursachte Beeinträchtigung eines Gutes oder eine Wertminderung des ursprünglichen Zustandes einer Sache
Übertölpelung
Übervorteilung
Ungleichbehandlung:
ungleiche Art des Umgangs, ungleiche Behandlung

Sinnverwandte Wörter

Zu­rück­set­zung:
schroffe oder ungerechte Behandlung einer anderen Person
Vorgang des Zurücksetzens in einer seiner vielfachen (zum Beispiel örtlichen und zeitlichen) Bedeutungen darunter insbesondere die

Gegenteil von Be­nach­tei­li­gung (Antonyme)

Begünstigung
Bevorzugung

Beispielsätze

Die Benachteiligung von Ausländern auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist ein Fakt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber es gibt noch mehr Benachteiligungen.

  • Die Benachteiligungen in der Arbeitswelt setzt Frauen bei Arbeitslosigkeit einem hohen Armutsrisiko aus.

  • Eine Benachteiligung Österreichs liege deswegen nicht vor, heißt es aus Berlin.

  • Benachteiligung für alle, die sich nicht abmelden

  • Berlin – Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, hat Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen kritisiert.

  • "Ausgrenzungen und Benachteiligungen, Beleidigungen und Gewalt gegenüber anders Lebenden und Liebenden sollten der Vergangenheit angehören".

  • Auch bei unseren arabischen Testpersonen stellen wir eine Tendenz zu einer stärkeren Benachteiligung von Männern fest.

  • Aus einem vermeintlichen oder tatsächlichen Missverhältnis kann nicht seriös auf Benachteiligung geschlossen werden.

  • Benachteiligung) doch die skurrilsten Blüten treibt.

  • Bekämpfen wir diese Ungleichheit nicht gezielt, werden Privilegien und Benachteiligungen von Generation zu Generation weitergegeben.

  • Aus meiner Sicht ist das Konzept nicht ausgereift, um Benachteiligungen oder ungerechtfertigte Bevorteilung möglichst gering zu halten.

  • In vielen Fällen kumulieren die sozialen Benachteiligungen, verstärken sich die Negativerfahrungen in einem verhängnisvollen Kreisprozeß.

  • Darin liege keine unangemessene Benachteiligung der Klägerin im Sinne von § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB.

  • "Wir können uns eine Benachteiligung von Altkunden nicht erlauben", sagte Meister dazu.

  • Der Migrantenanteil wirkt sich als zusätzliche Benachteiligung aus.

  • Auch Ortschaftsrat Karl Baisch aus Neufra sah in der Planung eine Benachteiligung der Neufraer Landwirte.

  • Diese Abweichung vom Gesetz beurteilte der BGH ebenfalls als unangemessene Benachteiligung.

  • Manche Befragte meinten überdies, sich mit dem Raub Gerechtigkeit angesichts ihrer Benachteiligung zu verschaffen.

  • Gerade die Litauen-Linie sei aber durch die EU-Osterweiterung extremen Benachteiligungen ausgesetzt, wie Rüdel erklärte.

  • Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer kritisierte die Benachteiligung von Frauen in Betrieben.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: berufliche/​eklatante/​gehaltsmäßige/​geschlechtsspezifische/​krasse/​rechtliche/​steuerliche/​strukturelle/​ungerechtfertigte/​verfassungswidrige Benachteiligung
  • mit Substantiv: die Benachteiligung aufgrund/wegen des Geschlechts/der Herkunft
  • mit Substantiv: die Benachteiligung von Alleinerziehenden/​Arbeitslosen/​Alten/​Armen/​Behinderten/​Frauen/​Familien/​Jungen/​Kassenpatienten/​Kindern/​Mädchen/​Ostdeutschen/​Rentnern/​Schwarzen
  • mit Verb: Benachteiligungen abbauen/​anprangern/​aufheben/​ausgleichen/​befürchten/​beklagen/​beseitigen/​entgegenwirken/​wettmachen
  • mit Verb: etwas stellt eine Benachteiligung dar

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Be­nach­tei­li­gung be­steht aus 15 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × G, 2 × I, 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × N, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, H, ers­ten I und zwei­ten I mög­lich. Im Plu­ral Be­nach­tei­li­gun­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Be­nach­tei­li­gung lautet: ABCEEGGHIILNNTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Nürn­berg
  4. Aachen
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Ingel­heim
  10. Leip­zig
  11. Ingel­heim
  12. Gos­lar
  13. Unna
  14. Nürn­berg
  15. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Nord­pol
  4. Anton
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Ida
  10. Lud­wig
  11. Ida
  12. Gus­tav
  13. Ulrich
  14. Nord­pol
  15. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Novem­ber
  4. Alfa
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Tango
  8. Echo
  9. India
  10. Lima
  11. India
  12. Golf
  13. Uni­form
  14. Novem­ber
  15. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort Be­nach­tei­li­gung (Sin­gu­lar) bzw. 26 Punkte für Be­nach­tei­li­gun­gen (Plural).

Benachteiligung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Be­nach­tei­li­gung kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung:
Benachteiligung einer Person allein aufgrund ihres Lebensalters
De­pri­va­ti­on:
gefühlter Zustand eines Mangels oder eines Verlustes häufig einhergehend mit gefühlter Benachteiligung; Liebesentzug
Dis­kri­mi­na­ti­on:
negative Bedeutung: Diskriminierung oder Benachteiligung
Gleich­be­hand­lungs­ge­setz:
Gesetz, das Benachteiligungen von bestimmten Personengruppen in der Gesellschaft verhindern und beseitigen soll
Han­di­cap:
soziale (und/oder körperliche) Benachteiligung aufgrund einer Behinderung
Kon­su­men­ten­schutz­ge­setz:
Recht: Gesetz, dass den Konsumenten vor Benachteiligungen schützen soll
Nach­teils­aus­gleich:
Kompensation bei erlittenen Schäden, Benachteiligungen und Beeinträchtigungen
Ras­sen­un­ru­he:
umfangreiche Proteste/Demonstrationen gegen die Benachteiligung/Diskriminierung einer Ethnie; in Deutschland wird dabei meist die Benachteiligung von Personen, deren Vorfahren aus Schwarzafrika kamen, konnotiert
Un­ter­drü­ckung:
starke Benachteiligung von Personen(gruppen)
Ver­kür­zung:
Benachteiligung, insbesondere in Zusammenhang mit Verträgen

Buchtitel

  • Soziale Benachteiligung und Resonanzerleben Stephan Ellinger, Lukas Kleinhenz | ISBN: 978-3-17040-440-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Benachteiligung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Benachteiligung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 07.12.2023
  2. ots.at, 15.07.2022
  3. kurier.at, 25.03.2021
  4. kurier.at, 31.05.2020
  5. aerzteblatt.de, 13.05.2019
  6. queer.de, 30.01.2018
  7. radio-plassenburg.de, 22.06.2017
  8. zeit.de, 12.10.2016
  9. zeit.de, 28.05.2015
  10. focus.de, 21.01.2014
  11. focus.de, 09.10.2013
  12. blogigo.de, 17.10.2012
  13. judicialis.de, 06.02.2011
  14. handelsblatt.com, 26.03.2010
  15. feedsportal.com, 24.03.2009
  16. szon.de, 22.11.2008
  17. net-tribune.de, 19.12.2007
  18. welt.de, 16.12.2006
  19. kn-online.de, 19.09.2005
  20. fr-aktuell.de, 09.03.2004
  21. tagesschau.de, 05.02.2003
  22. sueddeutsche.de, 11.07.2002
  23. Die Zeit (33/2001)
  24. Junge Welt 2000
  25. Die Zeit (51/1998)
  26. BILD 1997
  27. Welt 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995