Arbeitskraft

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʁbaɪ̯t͡sˌkʁaft ]

Silbentrennung

Einzahl:Arbeitskraft
Mehrzahl:Arbeitskräfte

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Arbeit und Kraft mit Fugenelement -s.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Arbeitskraftdie Arbeitskräfte
Genitivdie Arbeitskraftder Arbeitskräfte
Dativder Arbeitskraftden Arbeitskräften
Akkusativdie Arbeitskraftdie Arbeitskräfte

Anderes Wort für Ar­beits­kraft (Synonyme)

Angestellter:
jemand, der gegen Bezahlung seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt (nicht-körperliche Arbeit)
Arbeitnehmer (Hauptform):
jemand, der bei einer Firma eingestellt ist und für seine Arbeit bezahlt wird
Arbeitspotenzial
Arbeitsvermögen:
Fähigkeit und Kapazität eines Menschen, Arbeit zu leisten / produktiv zu sein
Kapazität (einer Maschine, eines Geräts, Systems, Materials oder Ähnlichen) Arbeit zu verrichten oder bestimmte Aufgaben zu erfüllen
Bediensteter:
jemand, der fest im öffentlichen Dienst beschäftigt ist
jemand, der gegen Bezahlung bestimmte Dienste erbringt
Beschäftigter (Hauptform):
eine Person, die einer nichtselbstständigen Tätigkeit nachgeht
Kraftreserve
Leistungsfähigkeit:
Eigenschaft, eine bestimmte Leistung erbringen zu können
Leistungsvermögen
Manpower (engl.)
Mitarbeiter:
jemand, der in der Gruppe oder Firma einer Person arbeitet, die ihm Weisungen erteilen kann
jemand, der zusammen mit anderen im gleichen Betrieb oder in der gleichen Institution arbeitet
Potenzial:
Entwicklungsmöglichkeit, Gesamtheit der noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten, Mittel, Energie, Fähigkeit
Fähigkeit eines Kraftfelds, eine Arbeit zu verrichten, unabhängig von den beteiligten Körpern
Spannkraft:
Fähigkeit, große geistige oder körperliche Anstrengungen meistern zu können
Physik: Kraft der Spannung, zum Beispiel die einer Feder oder eines Gases
Werktätiger (DDR)

Beispielsätze

  • Seine Arbeitskraft hat im Laufe des Jahres nachgelassen.

  • Sie ist eine billige Arbeitskraft.

  • Er ist keine gute Arbeitskraft, aber wenigstens spricht er Deutsch.

  • Allein im April haben fast 4 Millionen Menschen, das sind 2,7 % aller Arbeitskräfte, den Dienst quittiert.

  • Zu den wichtigsten Aufgaben eines Arbeitsamtes gehört die Vermittlung von Arbeitskräften an Arbeitgeber mit offenen Stellen.

  • Die Arbeiter verkaufen ihre Arbeitskraft, aber nicht ihre Ehre.

  • Er war keine große Leuchte, wurde aber wegen seiner Charakterfestigkeit und ungeheuren Arbeitskraft allgemein geachtet.

  • Der größte Herausforderungsfaktor bei dem Projekt wird die Verfügbarkeit von Arbeitskräften mit dem nötigen Können, um es umzusetzen, sein.

  • Tom zählt zu den besten Arbeitskräften, die wir haben.

  • Arbeitskräfte werden mit offenen Armen empfangen.

  • Gott erhalte meine Gesundheit und die Arbeitskraft meiner Frau.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Angesichts seiner alternden Gesellschaft ist Deutschland auf Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland dringend angewiesen.

  • Aktuell fällt jede sechste Arbeitskraft aus – weil sie selbst infiziert, krank oder im Pflegeurlaub ist.

  • Andererseits sind weibliche Arbeitskräfte nun im besonderen Ausmaß von Jobverlusten betroffen.

  • Arbeitsminister Hubertus Heil will Arbeitskräfte in der Schlacht- und Fleischbranche besser schützen.

  • Das hat mit der Globalisierung zu tun – und damit, dass Sans-Papiers gefragte Arbeitskräfte sind.

  • Aktuell wirke sich der Boom auf dem Bau und der Mangel an Arbeitskräften nicht auf S  21 aus.

  • Als die zunehmende Industrialisierung immer mehr Arbeitskräfte in die Stadt holte, nahmen die ersten Adligen und Kaufleute bald Reißaus.

  • Abe verweist als Erfolgsausweis seiner Politik auf steigende Löhne und eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften.

  • Andererseits ist der Mangel an Arbeitskräften offensichtlich nicht so groß, dass die Firmen aktiv würden.

  • Andererseits seien die Jobaussichten für niedrigqualifizierte Arbeitskräfte aus den Krisenländern auch in anderen Staaten gering.

  • Aber jetzt kommt wieder die Diskussion hoch, warum man den Wildwuchs mit den chinesischen Arbeitskräften nicht schon früher eingedämmt hat.

  • Seit 2010 haben mehr als 150.000 kubanische Arbeitskräfte ihre staatlichen Jobs aufgegeben oder wurden entlassen.

  • Am 1. Mai werden die Grenzen für billige Arbeitskräfte aus mehreren osteuropäischen Ländern geöffnet werden.

  • Die anziehende Konjunktur hat nach Beobachtungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter belebt.

  • Angaben der Gewerkschaft Unite ohne vor Ort nach Arbeitskräften zu suchen.

Häufige Wortkombinationen

  • Arbeitskraft abwerben, einsetzen, freistellen, vermitteln
  • Arbeitskraft erhalten, steigern

Wortbildungen

  • Arbeitskräfteabbau
  • Arbeitskräfteangebot
  • Arbeitskräfteausfall
  • Arbeitskräftebedarf
  • Arbeitskräftebilanz
  • Arbeitskräfteeinsatz
  • Arbeitskräfteeinsatzplan
  • Arbeitskräfteeinsparung
  • Arbeitskräftefluktuation
  • Arbeitskräftefonds
  • Arbeitskräftelenkung
  • Ar­beits­kräf­te­man­gel
  • Arbeitskräfteplan
  • Arbeitskräftereserve
  • Arbeitskräfteressourcen
  • arbeitskräftesparend
  • Arbeitskräfteüberangebot
  • Arbeitskräfteüberlassung
  • Arbeitskräfteüberschuss
  • Arbeitskräftevermittlung
  • Arbeitskräftewerbung
  • Arbeitskrafteinheit
  • Arbeitskraftfahrzeug
  • Arbeitskraftstunde

Übersetzungen

Anagramme

  • Strafbarkeit

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ar­beits­kraft be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × R, 2 × T, 1 × B, 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × K & 1 × S

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × R, 2 × T, 1 × B, 1 × F, 1 × K, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und S mög­lich. Im Plu­ral Ar­beits­kräf­te zu­dem nach dem F.

Das Alphagramm von Ar­beits­kraft lautet: AABEFIKRRSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ros­tock
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Tü­bin­gen
  7. Salz­wedel
  8. Köln
  9. Ros­tock
  10. Aachen
  11. Frank­furt
  12. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Richard
  3. Berta
  4. Emil
  5. Ida
  6. Theo­dor
  7. Samuel
  8. Kauf­mann
  9. Richard
  10. Anton
  11. Fried­rich
  12. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Romeo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. India
  6. Tango
  7. Sierra
  8. Kilo
  9. Romeo
  10. Alfa
  11. Fox­trot
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Ar­beits­kraft (Sin­gu­lar) bzw. 26 Punkte für Ar­beits­kräf­te (Plural).

Arbeitskraft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ar­beits­kraft ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­ge­stellt:
in beruflicher Stellung seiend, eigene Arbeitskraft vertraglich gegen Entlohnung zur Verfügung stellend, Angestellter sein
An­ge­stell­te:
Frau, die gegen Bezahlung ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellt (nicht-körperliche Arbeit)
Ar­beits­zeit:
festgelegter Zeitraum, in der eine Arbeitskraft Arbeit verrichtet
Arm:
übertragen: für Arbeitskraft, Hilfskraft, Unterstützung
Baum­woll­pflü­cker:
Landwirtschaft: Arbeitskraft bei der Baumwollernte
Haus­an­ge­stell­te:
weibliche Person, die gegen Bezahlung ihre Arbeitskraft in einem Haushalt zur Verfügung stellt
Hu­man­ver­mö­gen:
Wirtschaft, Management, meist zynisch oder abwertend: Arbeitnehmer einer Firma; potentielle Arbeitskräfte
Kraft:
die Arbeitskraft (eine fähige Kraft sein)
Man­gel­be­ruf:
Beruf, für den sich nicht genug Arbeitskräfte finden lassen; in dem der Arbeitskräftebedarf nicht gedeckt werden kann
Ret­tungs­kraft:
meist Plural: Arbeitskraft, die zur Rettung eingesetzt wird

Film- & Serientitel

  • Die Lückenschließer: Osteuropäische Arbeitskräfte als Motor für unsere Wirtschaft (Doku, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Arbeitskraft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Arbeitskraft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11857563, 10193291, 5171958, 5013131, 4248291, 4239259, 4046016, 2874752 & 622753. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. rp-online.de, 30.10.2023
  2. noen.at, 30.03.2022
  3. wienerzeitung.at, 07.03.2021
  4. landeszeitung.de, 18.05.2020
  5. bzbasel.ch, 17.11.2019
  6. stuttgarter-zeitung.de, 27.08.2018
  7. hermannstaedter.ro, 06.07.2017
  8. nzz.ch, 01.06.2016
  9. tagesspiegel.feedsportal.com, 21.02.2015
  10. nachrichten.finanztreff.de, 03.09.2014
  11. schwaebische.de, 03.12.2013
  12. zeit.de, 05.12.2012
  13. nwzonline.de, 02.04.2011
  14. an-online.de, 30.03.2010
  15. welt.de, 02.02.2009
  16. nzz.ch, 02.11.2008
  17. spiegel.de, 15.06.2007
  18. berlinonline.de, 20.04.2006
  19. westfalenpost.de, 23.06.2005
  20. fr-aktuell.de, 07.10.2004
  21. sueddeutsche.de, 05.09.2003
  22. sz, 02.01.2002
  23. bz, 26.06.2001
  24. Junge Freiheit 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995