öde

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈøːdə]

Silbentrennung

öde

Definition bzw. Bedeutung

  • frei von Anregungen oder interessanten Inhalten

  • gärtnerisch, landwirtschaftlich ungenutzt, nicht nutzbar

  • nur wenig oder gar nicht bewohnt, besiedelt

Alternative Schreibweise

Steigerung (Komparation)

  1. öde (Positiv)
  2. öder (Komparativ)
  3. am ödesten (Superlativ)

Anderes Wort für öde (Synonyme)

blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
dröge:
langweilig, uninteressant
trocken
eintönig:
ohne oder arm an Abwechslung
fad (ugs., österr.):
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
farblos:
ohne Steigerung: ohne Farbe
übertragen: blass, ohne Reiz, Stimmung, Liebe oder Ähnliches
geisttötend
grau:
ohne Steigerung: in einer Farbe, die eine Mischung aus schwarz und weiß ist, gehalten
übertragen: eigenschaftslos
grau in grau
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
langatmig:
ausführlich, viel zu sehr ins Detail gehend
langweilig:
eintönig, uninteressant
sich über eine lange Zeitspanne erstreckend
monoton:
eintönig, einförmig, langweilig
Mathematik, von Funktionen oder Zahlenfolgen: ständig steigend oder ständig fallend
reizlos:
ohne Anziehungskraft, ohne Reiz
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
schnöde:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
spannungsarm:
nur wenig Spannung (Erregung, Neugier, Interesse) hervorrufend
über eine geringe elektrische Spannung verfügend
stupide:
von Personen: beschränkt, dumm
von Tätigkeiten: eintönig, langweilig, stumpfsinnig
trist:
so, dass es wenige Reize ausübt; langweilig, öde, karg
von schlechter, niedergedrückter Stimmung; traurig
trocken (ugs.):
(nach Alkoholproblem) keinen Alkohol mehr trinkend
dürr, verdorrt, verdörrt
trostlos:
deprimierend schlecht
durch nichts und niemanden Trost findend; verzweifelt
wenig aufregend
flau:
schwach, matt
geschmacksarm
labberig
laff:
regional: nur wenig oder gar nicht gewürzt, ohne Geschmack
lau:
von einer mittleren Temperatur zwischen kühl und warm
ohne Geschmack
unaromatisch
wie eingeschlafene Füße schmecken (ugs., sprichwörtlich)

Weitere mögliche Alternativen für öde

gehaltlos
menschenleer:
ohne anwesende Menschen
unbebaut
unbewohnt:
nicht bewohnt
unfruchtbar:
biologisch unproduktiv
nicht zur Fortpflanzung fähig
unkultivierbar
verlassen:
eine Person verlassen: die Beziehung beenden; jemanden alleine lassen
einen Ort verlassen: weggehen, sich entfernen

Sinnverwandte Wörter

über­drüs­sig:
mit Genitiv oder - seltener - Akkusativ: so, dass man etwas als lästig empfindet (meist wegen häufiger Wiederholung)

Gegenteil von öde (Antonyme)

an­re­gend:
ein motivierendes und ermunterndes Gefühl erzeugend
be­sie­delt:
von Lebewesen bewohnt
be­wohnt:
nicht leer stehend
frucht­bar:
so dass es viele Früchte hervorbringt
übertragen: mit Erfolg
ge­halt­voll:
reich an bestimmten (wünschenswerten) Stoffen
reich an Ideen, inneren Werten
in­halts­reich:
gute, interessante Gedanken aufweisend
Substanz enthaltend; reich an Inhalten/Inhaltsstoffen
in­te­r­es­sant:
Interesse beanspruchend/weckend
meist kaufmannssprachlich: einen Erfolg oder Vorteil versprechend
kul­ti­viert:
Agrarwirtschaft: urbar gemacht, den Boden so vorbereitet und bearbeitet habend, dass dieser nutzbar für den Anbau von Pflanzen geworden ist, z.B. für Gemüse, Getreide, Obst, etc.
das Wachstum von Bakterien, Pilzen oder Zellen betreffend: in einer Petrischale angesiedelt sein
span­nend:
(sehr) interessant
Spannung (Erregung, Neugier) hervorrufend, oft ein (meist) angenehmes Gefühl des Grusels oder der gebannten Faszination erzeugend

Beispielsätze

  • Ohne Freunde und Unterhaltung ist es hier öde.

  • Im öden Karst wachsen keine Bäume.

  • Am Sonntag ist die Innenstadt öde und leer.

  • Der Film war lang und öde.

  • Das ist eine öde Gegend.

  • Ohne Farbe sieht die Welt grau und öde aus.

  • Wieso ist mein Leben so öde?

  • Auch der Olymp ist öde ohne Liebe.

  • Schönheit, Reichtum, Ehr' und Macht sinkt mit der Zeit in öde Nacht.

  • Alle diese Filme sind öde.

  • Sie fand das Landleben öde.

  • Das Festival war alles andere als öde.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Denn das Thema ist öde und die Betreuung ist schlecht.

  • Die „New York Times“ findet alle Kanzlerkandidaten und insbesondere Olaf Scholz (SPD) ohne Charisma und öde.

  • Nun kann ich es aber selbst bestätigen: In Podgoricas öder Betonlandschaft sollte man keine Zeit verlieren.

  • Die Kolumnen des Herrn Fleischhauers werden immer öder und niveauloser.

  • Attraktiv soll dieser Wettbewerb sein, öde Quali-Spiele ersetzen.

  • Also gab es in der heute öden Blumenstraße einst Beete mit Blumen.

  • Auch nur ein öder Populist.

  • Das wird langsam sowas von öde und langweilt mittlerweile grenzenlos.

  • Aber macht weiter so und gebt alles auf Farcebook preis, guckt weiter den TV-Müll und lebt euer blödes und ödes Leben.

  • Aber gerade jemand, der gut verdient, Status und Macht hat, kann seine Tätigkeit als öde empfinden.

  • "Friedhofskleidung", sagte Luciano einmal, habe man damals allgemein getragen: ödes grau, braun und beige.

  • Das sehe man ja im Umfeld des Hauptbahnhofs mit den öden Hotelneubauten.

  • Mit einem Knockout entschädigt Wladimir Klitschko seine Fans für zuvor zwölf öde Runden.

  • Das Möbelhaus könne den öden City-Bereich wiederbeleben.

  • Das wäre auf Dauer sicherlich spannender als das öde Abhängen auf der Matratze.

  • Dann wird endlich Sendezeit frei, weil die öde Bundesliga nicht mehr übertragen wird.

  • Für lange Fahrten wird demnächst auch ein MP3-Spieler an Bord installiert, da es "sonst zu öde wird", wie Büschel meint.

  • Ist das Filmgeschäft denn wirklich so öde?

  • Auch diesmal plappert er sich durch einen äußerst öden Familienfilm, der weder komisch noch gruselig oder gar spannend ist.

  • Graf Orlok hatte vom einfältigen Herrn Hutter aus Wisborg "das schöne, öde Haus dem Euren gegenüber" gekauft.

  • Obgleich einzelne Straßen und Gebäude aufwendig saniert wurden, sieht nicht nur die Fußgängerzone trist und öde aus.

  • Ansonsten herrscht unter diesen Langeweile und das starke Bedürfnis nach Drogen, deren Genuss die öde Existenz etwas erträglicher macht.

  • Außerdem habe ich gelernt, dass ich ruhig mal einen anderen Weg zur Arbeit fahren soll, weil das Abwechslung in mein ödes Leben bringt.

  • Ist der Qirinal einmal weiß, wird nur noch der Dienst tuende Bersagliere etwas Farbe auf den öden Platz bringen.

  • Rückblickend könne sie dann nämlich sagen: "Beruflich war es nicht falsch, sich mit diesem öden Thema befaßt zu haben."

  • Daheimbleiben in den Ferien muß nicht öde sein.

  • Die gab es auch hier: eisige Gletscher, kalte Fjorde und öde Landstriche.

  • Die spröden, öden Bewegungsstudien wurden zur Zumutung.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Präposition: am ödesten

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das Isogramm öde be­steht aus drei Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E & 1 × Ö

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × D
  • Umlaute: 1 × Ö

Das Alphagramm von öde lautet: DEÖ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Umlaut-Offen­bach
  2. Düssel­dorf
  3. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Öko­nom
  2. Dora
  3. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Echo
  3. Delta
  4. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

öde

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort öde kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Das öde Land T. S. Eliot | ISBN: 978-3-51842-022-5
  • Der Sandmann. Das öde Haus E T A Hoffmann | ISBN: 978-3-87291-173-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: öde. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: öde. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8810507, 6596284, 6127206, 2751494, 2515333, 1470213, 1104509, 1038087 & 980329. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. ef-magazin.de, 07.03.2022
  2. focus.de, 08.09.2021
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