verneinen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈnaɪ̯nən ]

Silbentrennung

verneinen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Derivation (Ableitung) vom Partikel nein durch Konversion mit dem Präfix ver-

  • Derivation (Ableitung) vom Verb neinen mit dem Präfix ver-

Konjugation

  • Präsens: verneine, du verneinst, er/sie/es ver­neint
  • Präteritum: ich ver­nein­te
  • Konjunktiv II: ich ver­nein­te
  • Imperativ: verneine! (Einzahl), ver­neint! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­neint
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­nei­nen (Synonyme)

ableugnen:
eine Behauptung mit großer Vehemenz als unwahr bezeichnen
abstreiten (Hauptform):
eine Behauptung oder einen Vorwurf nicht anerkennen
anfechten:
die Gültigkeit/Rechtmäßigkeit einer Entscheidung anzweifeln und dann dagegen vorgehen
jemandem Kummer, Sorge bereiten
bestreiten:
(eine bestimmte Anzahl an Hennen) befruchten
entschieden erklären, dass etwas nicht zutreffe; etwas nachdrücklich in Abrede stellen
dementieren:
öffentlich einer Behauptung widersprechen; ein Dementi abgeben
desavouieren (geh., franz.):
leugnen, widersprechen, nicht anerkennen
vor allen anderen bloßstellen, herabwürdigen, im Stich lassen, brüskieren
(sich) distanzieren (von) (geh.):
jemanden im Wettkampf weit überholen, hinter sich lassen, überbieten
sich abgrenzen, abrücken von, nichts zu tun haben wollen mit etwas oder jemandem, jemandes Verhalten nicht billigen
Einspruch erheben
für nicht zutreffend erklären
in Abrede stellen
in das Reich der Fabel verweisen (geh.)
leugnen:
etwas abstreiten, das über einen geäußert wurde
etwas in Abrede stellen, das nach einer von demjenigen, der von „leugnen“ spricht, vorausgesetzten Lehre, Weltanschauung oder ähnlichen Überzeugung oder nach allgemeiner Anschauung existiert
nicht anerkennen
nicht gesagt haben wollen (variabel)
nicht wahrhaben wollen
nichts (mehr) wissen wollen (von) (ugs.)
verleugnen:
absichtlich sich nicht zu einem tatsächlichen Sachverhalt bekennen
(sich) verwahren (gegen):
mit Akkusativ-Objekt: (etwas für jemanden) vorübergehend in den eigenen sicheren Besitz übernehmen (nicht als Eigentum)
reflexiv, sich verwahren gegen: (einer Behauptung) widersprechen, (eine Behauptung) für unwahr erklären
verweigern:
den Wehrdienst nicht leisten
etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen
von der Hand weisen
von sich weisen
widersprechen:
auf eine Aussage mit einer gegenteiligen Aussage antworten
im Gegensatz zu einer Sache stehen; dagegensprechen; nicht zusammenpassen
(in aller Schärfe) zurückweisen (Verstärkung):
auf etwas hinten Befindliches deuten
deutlich zeigen, dass man etwas nicht erfüllen, annehmen oder beantworten will
ins Gegenteil verkehren
negieren:
abstreiten, leugnen, eine Sache als nicht existent betrachten oder behaupten
einer Sache ablehnend gegenüberstehen
(Frage) abschlägig bescheiden (Amtsdeutsch)
(Frage) mit nein beantworten
ablehnen:
zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen

Gegenteil von ver­nei­nen (Antonyme)

be­ja­hen:
seine Zustimmung geben; ja sagen

Beispielsätze

  • Er verneint Gewalt in allen Formen.

  • Er verneinte die Frage ohne zu zögern.

  • Dabei ist es völlig egal, ob der Satz verneint oder affirmativ ist.

  • Wie verneint man einen ganzen Satz?

  • Tom verneint, dass es Geschlechter gibt.

  • Tränen der Freude gefrieren am Gipfel, so sehr verneinen sie es im Tal der Trauer zu versickern.

  • Ich verneinte.

  • Die Affen verneinen, dass der Mensch von ihnen abstammt.

  • Ich würde alle drei Fragen verneinen.

  • Er fragte mich, ob ich Erfahrung auf diesem Gebiet hätte, was ich verneinte.

  • Tom hat beide Fragen verneint.

  • Immer verneinst du das, was ich sage.

  • Niemand lebt davon, dass er das Leben verneint.

  • Maria verneinte, Toms Tochter zu sein.

  • Ich verneinte, dass ich das Fenster zerbrochen hätte.

  • Ich hätte es verneint.

  • Ich hätte verneint.

  • Das können Sie nicht verneinen.

  • Tom hat die Gerüchte weder bejaht noch verneint.

  • Ich kann das weder bestätigen noch verneinen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das verneint die Stadt Kassel jedoch.

  • Aber der VfR habe keinen baldigen Ausweichtermin frei gehabt und die Anfrage deshalb verneint.

  • Aus Höflichkeit habe sie die Einladung verneint.

  • Beaujean verneint lächelnd und versichert wiederholt, dass man derzeit „keine strategischen Gespräche“ mit den Großinvestoren führe.

  • Als die Frage verneint wurde kam es im Anschluss unvermittelt zu Schlägen und Tritten gegen den Geschädigten.

  • Bigler verneint, Schawinski zückt das SGV-Positionspapier («Doch, hier steht es ja!»

  • Auf Regierungsebene das zu verneinen ist eine Blamage vor Augen der Weltöffentlichkeit.

  • Als Sonja Zimmermann verneint, geht er weiter.

  • Aber alles verneint der Mann. Der Arzt lässt nicht locker.

  • Aber wenn mich jemand gefragt hätte, ob die heutige Situation möglich wäre, hätte ich das verneint“, sagt Pugatschew dem Magazin.

  • Aber bitte verneinen sie keinen qualitativen Unterschied.

  • Der 33-Jährige verneint, dies seien nur Informationen.

  • Aber das mit dem Vorgarten muss ich leider verneinen sowas besitze ich noch nicht.

  • Veränderungen der Gravitation werden zudem auch von den Wissenschaftlern, die die Existenz von Dunkler Materie verneinen, ins Feld geführt.

  • Das musste Team Manager Paul Denning klar verneinen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­nei­nen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­nei­nen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × N, 1 × I, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich.

Das Alphagramm von ver­nei­nen lautet: EEEINNNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Ida
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. India
  7. Novem­ber
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

verneinen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­nei­nen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­leh­nungs­quo­te:
Anteil derjenigen, die einen Vorschlag ablehnen/ihn verneinen
Ak­tu­a­li­täts­the­o­rie:
philosophischer Ansatz, der verschiedene Lehren betont, die den Fokus auf den Akt (Handlung, Tätigkeit, Prozess, Evolution, Werden und so weiter) legen und dabei die Existenz oder Wirkkraft „unveränderlicher idealer Formen“ (Träger, Substanzen) zurückstellen, relativieren oder verneinen
an­ha­ben:
meist verneint, nur im Infinitiv: jemandem schaden, jemandem eine Straftat oder Ähnliches nachweisen
ein­bring­lich:
speziell, nicht steigerbar, häufig verneint: (von einem Kredit oder Ähnlichem:) so beschaffen, dass die Rückzahlung tatsächlich durchgesetzt werden kann [und zum Beispiel nicht an der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners scheitert]; (von einem auf die Erbringung einer Leistung – meist: Zahlung – gerichteten Anspruch:) tatsächlich durchsetzbar
Leug­ner:
jemand, der leugnet, der etwas in Abrede stellt oder verneint
Mo­no­la­t­rie:
Verehrung eines einzigen Gottes, ohne die Existenz anderer Götter zu verneinen
mö­gen:
häufig verneint: drückt den Wunsch nach dem aus, was der Satz ohne das Modalverb aussagt
Ni­hi­lis­mus:
Weltanschauung, die die Existenz einer objektiven und sinnvollen Wirklichkeit (metaphysischer/erkenntnistheoretischer Nihilismus), die Geltung sittlicher Werte (ethischer Nihilismus), den Bestand irgendeiner Wahrheit (logischer Nihilismus) und übernatürliche Wesen verneint
um­sonst:
verneint: nicht grundlos, nicht ohne einen Zweck
viel­mehr:
stellt eine vorhergehende verneinte Aussage richtig: sondern, im Gegenteil
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verneinen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verneinen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11299618, 10935271, 10932525, 10550382, 10473995, 8393842, 8287459, 8247622, 7456795, 7027518, 6027102, 5462849, 5103607, 3794986, 3794981, 3332797, 2966157 & 2700656. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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