trivial

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ tʁiˈvi̯aːl ]

Silbentrennung

trivial

Definition bzw. Bedeutung

  • aus dem Verständnis (der Definition) eines Begriffes sofort und ohne weitere Modelle folgend

  • ohne weitere Erklärungen und Begriffe verständlich

  • zu simpel, ohne Finesse oder Anspruch

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert aus französisch trivial, dieses von lat. trivialis „allgemein zugänglich, allbekannt“, zu trivium „öffentliche Straße, Wegkreuzung“, aus ter „dreimal“ und via „Weg“

Abkürzung

  • triv.

Steigerung (Komparation)

  1. trivial (Positiv)
  2. trivialer (Komparativ)
  3. am trivialsten (Superlativ)

Anderes Wort für tri­vi­al (Synonyme)

abgedroschen
abgeschmackt:
übertragen: geschmacklos, taktlos
ursprünglich, selten: die Eigenschaft von Lebensmitteln, die ihren Geschmack verloren haben
banal:
einfach zu bewerkstelligen, auszuführen
ohne großen Anspruch
beliebig:
frei aus vorhandenen Möglichkeiten auswählbar oder nach eigenem Gutdünken bei etwas vorgehend
billig (ugs.):
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
flau:
schwach, matt
geistlos:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
hohl (ugs.):
dumpf, dunkel klingend
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
inhaltsleer
leer:
(fast) ohne (physischen) Inhalt
ohne Menschen
nichts sagend
nichtssagend:
aus keiner oder wenig Aussage bestehend
oberflächlich:
die Oberfläche eines Gegenstandes oder einer Sache betreffend, sich auf die Oberfläche beziehend
nicht gründlich oder auch nicht gründlich genug, nur das Äußere beachtend
ohne Aussage
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
seicht:
im übertragenen Sinne: wenig anspruchsvoll (von geringem Tiefgang)
von geringer Wassertiefe
witzlos:
nicht sinnvoll
nicht witzig
wohlfeil:
für einen geringen Preis, günstig
geistlos, ohne intellektuelles Niveau
auf der Hand liegend
direkt erkennbar
einleuchtend
keiner weiteren Erklärung bedürfen(d)
leuchtet sofort ein
selbst erklärend
selbstdokumentierend (Programmiertechnik) (fachspr., Jargon)
selbsterklärend:
aus sich selbst heraus ohne zusätzliche Erläuterung verständlich
unmittelbar einleuchtend
unmittelbar verständlich
(es ist) nichts dabei (ugs.)
(etwas) im Stehen auf der Treppe erledigen (ugs., selten)
(etwas) kann jeder
babyeinfach (ugs.)
babyleicht (ugs.):
ganz einfach, sehr leicht
ein Leichtes (sein) (geh.)
(sehr) einfach:
nicht aufwändig, luxuriös
nicht besonders; gewöhnlich; unwichtig
ganz einfach
ganz leicht
jeder Idiot kann das (derb)
jedes Kind kann das
kein Hexenwerk (ugs., fig.)
keine Hexerei (ugs., fig.)
keine Kunst (sein)
kinderleicht (Hauptform):
sehr einfach, nicht schwierig
Kunststück! (ugs., ironisch):
Handlung/Aktion, die besondere Geschicklichkeit, Aufwand und/oder Kenntnisse erfordert
läppisch:
ohne Bedeutung, nicht der Rede wert, sehr gering
unangemessen kindisch, einfach
(sehr) leicht:
ein geringes Gewicht habend
einfach, nicht schwierig
mit dem kleinen Finger (fig.)
nicht allzu viel dazu gehören (zu) (ugs.)
nichts leichter als das! (Spruch)
pille-palle (ugs.)
simpel:
allgemein bekannt, fraglos
ohne groß ausgeschmückt zu sein oder ohne sich durch ein besonderes Merkmal hervorzuheben; einfach
so einfach wie eins und eins ist zwei
spielend einfach
supereinfach
unschwer:
so, dass es auch ohne großes Wissen, große Fähigkeiten ausgeführt werden kann
(sich) von selbst verstehen
auf der Hand liegen (fig.)
evident (sein):
gehoben: überzeugend, offensichtlich oder klar ersichtlich
keines Beweises bedürfen (geh.)
mit Händen zu greifen (ugs., fig.)
naheliegen(d) (fig.):
offensichtlich sein, sofort verständlich, einsichtig sein
offensichtlich (sein):
dem Anschein nach
für jeden erkennbar
selbstverständlich (sein):
ohne Weiteres verständlich, sich aus dem Zusammenhang ergebend
unmittelbar einleuchten(d)

Weitere mögliche Alternativen für tri­vi­al

alltäglich:
auf den Alltag bezogen
ohne Besonderheit; so normal, dass es zum Alltag gehört
leicht verständlich
vulgär:
bildungssprachlich, abwertend: die kulturellen, sittlichen Konventionen der Gesellschaft verletzend
bildungssprachlich: gewöhnlich, im Sinne von schlicht, unqualifiziert, nicht wissenschaftlich dargestellt

Gegenteil von tri­vi­al (Antonyme)

kom­plex:
Mathematik, ohne Steigerung: komplexe Zahlen, eine Erweiterung der reellen Zahlen
verflochten, zusammenhängend, umfassend, vielschichtig
nicht­tri­vi­al:
aus dem Verständnis (der Definition) eines Begriffes nicht unmittelbar und nur mit weiteren Berechnungen folgend

Beispielsätze

  • Das Null-Ideal und der Ring selbst existieren bei jedem Ring und werden daher als triviale Ideale bezeichnet, da man sie angeben kann, ohne etwas über den Ring zu wissen.

  • Dass man bei Regen nass wird, ist trivial.

  • Dieser Beweisschritt ist trivial, deshalb werde ich ihn nicht näher erläutern.

  • Die Fernsehserie ist mir zu trivial, soetwas schaue ich prinzipiell nicht an.

  • Im Lauf der Zeit nehmen auch triviale Ideen ein bisschen Kontur an.

  • Ein Spießbürger ist ein Mensch ohne Ideale, der sich nur um alltägliche, triviale Dinge kümmert und den edle Ideen nicht interessieren.

  • Wie konnte mir nur ein solch trivialer Fehler unterlaufen?

  • Ein triviales Problem erfordert kein langes Nachdenken.

  • Eine quadratische Matrix A heißt genau dann regulär, wenn das Gleichungssystem Ax = 0 nur die triviale Lösung besitzt.

  • Sowohl der Beweis als auch die Lösung sind trivial.

  • Eine Gerade ist ein triviales Beispiel für eine Kurve.

  • Der Beweis ist trivial.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Kontrolle der Versorger im Rahmen des gesetzlich verankerten Missbrauchsverbots sei „alles andere als trivial“.

  • Das klingt trivial, ist aber höllisch schwierig und sorgt für den einen oder anderen Kuscheltier-in-der-Kiste-mit-Greifarm-packen-Moment.

  • Balzer zeigt, wie sehr diese scheinbar konservative und triviale Populärkultur gesellschaftliche Entwicklungen spiegelt und multipliziert.

  • Das ist so trivial, da muss doch schon jemand draufgekommen sein?

  • Das ist nicht trivial, denn der Westen müsste sein Überlegenheits- und der Osten sein Minderwertigkeitsgefühl überwinden.

  • Auch beim 7er ist das temporäre Aus für Benziner nicht trivial.

  • Das Einrichten eines abgesicherten Systems ist allerdings alles andere als trivial.

  • Allerdings ist das Aufsetzen eines leistungsfähigen Profi-Server alles andere als trivial.

  • Auch die Konfiguration des Lautsprechers selbst ist nicht ganz trivial.

  • Damit ist ein unautorisierter Login ins WLAN trivial.

  • Menschen morden aus trivialen Gründen.

  • Was mich sehr stört, ist die Abdeckung von 25% des Bildschirms durch einen breiten Balken mit trivialen Informationen.

  • "Das mit dem Ausstieg ist halt nicht so trivial", erwiderte Schmid.

  • Fuchs und Chandler haben beide im trivialen Umfeld gearbeitet.

  • Das ist alles nicht trivial bei der Asse.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Problem, eine Aufgabe ist trivial
  • etwas Triviales abwenden, auslassen, übergehen; etwas Trivialem vorbeugen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf tri­vi­al?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv tri­vi­al be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × A, 1 × L, 1 × R, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 2 × I, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × R, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von tri­vi­al lautet: AIILRTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Völk­lingen
  5. Ingel­heim
  6. Aachen
  7. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Ida
  4. Vik­tor
  5. Ida
  6. Anton
  7. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. India
  4. Vic­tor
  5. India
  6. Alfa
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

trivial

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort tri­vi­al kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

tri­vi­a­li­sie­ren:
ein Thema als trivial (= einfach) darstellen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: trivial. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: trivial. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10690300, 3406695, 2426310, 2329394, 1833967, 1765731, 482158 & 367414. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. welt.de, 18.03.2023
  3. come-on.de, 27.01.2022
  4. nd-aktuell.de, 18.07.2021
  5. focus.de, 18.03.2020
  6. de.sputniknews.com, 08.12.2019
  7. manager-magazin.de, 21.03.2018
  8. blogigo.at, 26.01.2017
  9. basellandschaftlichezeitung.ch, 16.03.2016
  10. derbund.ch, 01.07.2015
  11. feedsportal.com, 14.11.2014
  12. main-netz.de, 06.06.2013
  13. spiegel.de, 15.08.2012
  14. taz.de, 13.04.2011
  15. feedsportal.com, 15.10.2010
  16. dradio.de, 03.09.2009
  17. silicon.de, 17.04.2008
  18. film-dienst.kim-info.de, 27.03.2007
  19. spiegel.de, 07.11.2006
  20. spiegel.de, 09.07.2005
  21. berlinonline.de, 25.06.2004
  22. sueddeutsche.de, 12.03.2003
  23. Die Zeit (31/2002)
  24. bz, 03.02.2001
  25. DIE WELT 2000
  26. BILD 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995