stinken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtɪŋkn̩ ]

Silbentrennung

stinken

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch stinken (Geruch, Duft verbreiten) (Geruch wahrnehmen); althochdeutsch, altsächsisch stincan, eigentlich = (stoßen, puffen), dann: (dampfen, ausdünsten), Herkunft ungeklärt; mittelniederländisch, niederländisch stinken, friesisch stiunk(ə) (üblen Geruch verbreiten).

Konjugation

  • Präsens: stinke, du stinkst, er/sie/es stinkt
  • Präteritum: ich stank
  • Konjunktiv II: ich stänke
  • Imperativ: stinke/​stink! (Einzahl), stinkt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­stun­ken
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für stin­ken (Synonyme)

(die) Luft verpesten
(einen) pestilenzartigen Geruch verströmen
(einen) strengen Geruch verbreiten
aus allen Knopflöchern stinken (ugs., fig.)
bestialisch stinken
fürchterlich stinken
schlecht riechen
stinken wie die Pest (ugs., Verstärkung)
streng riechen
übel riechen
unangenehm riechen
zum Himmel stinken
(es) ist etwas faul (an) (ugs., fig.)
(es) stimmt etwas nicht (an / mit)

Weitere mögliche Alternativen für stin­ken

auf die Nerven gehen
hindeuten:
auf jemanden oder etwas zeigen; in eine bestimmte Richtung weisen
etwas anzeigen, erkenntlich machen; ein Indiz sein für etwas
miefen:
schlecht, streng riechen, wobei sich dieser Geruch wahrnehmbar verbreitet
müffeln:
intransitiv, regional (besonders nord- und mitteldeutsch, schweizerisch) umgangssprachlich: unangenehm muffig riechen
nerven:
umgangssprachlich: jemanden anhaltend belästigen, jemandem auf die Nerven gehen

Gegenteil von stin­ken (Antonyme)

duf­ten:
angenehmen Geruch abgeben, verströmen, verbreiten
ge­fal­len:
jemandem angenehm sein
sich (selbstverliebt) geben als

Redensarten & Redewendungen

  • stinken wie die Pest
  • stinken wie ein Wiedehopf
  • stinken wie Sau
  • vor Faulheit stinken

Beispielsätze

  • Wenn diese Stinktiere doch nicht immer so stänken!

  • Du stinkst mir ganz gewaltig!

  • Das Projekt stinkt nach Ausbeutung einer innovativen Idee der Online-Community. (Internetbeleg)

  • Dein Verhalten stinkt mir schon lange.

  • Es stank bei Tom im Zimmer.

  • In Toms Zimmer stank es.

  • Du stinkst wie ein Penner!

  • Das Europäische Parlament stinkt nach Korruption.

  • Seine Füße stinken nach Käse.

  • Nein, du stinkst nicht.

  • Das Zimmer stinkt nach Rauch.

  • Dieser Bahnhof war dreckig und stank, das hinterließ bei den Fahrgästen einen schlechten Eindruck.

  • Es stinkt hier.

  • Es stinkt, aber es schmeckt gut.

  • Das stinkt schon.

  • Das stinkt.

  • Deine Socken stinken.

  • Hier drin stinkt es ziemlich.

  • Der Käse stinkt wie eingeschlafene Füße!

  • Die Fleischbällchen stinken nach Furz.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber ein Sprichwort sagt, dass der Fisch zuerst am Kopf anfängt zu stinken!

  • Ab und zu fällt er dumpf plumpsend zu Boden, und fressen die Kühe ihn nicht auf, wird es in ein paar Tagen anfangen zu stinken.

  • Doch wenn sich eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos bewahrheitet, wird uns der Müll noch stärker stinken.

  • Sie stinken nach fauler Geschichte.

  • Aber auch tote Kühe stinken entsetzlich, und viele sind verendet, weil sie nicht mehr gemolken wurden.

  • Er stand an der Weichsel, mitten in Warschau, und erzählte von den Fischen, die nun nicht mehr nach Phenol stinken würden.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf stin­ken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb stin­ken be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × K, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von stin­ken lautet: EIKNNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ingel­heim
  4. Nürn­berg
  5. Köln
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Ida
  4. Nord­pol
  5. Kauf­mann
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. India
  4. Novem­ber
  5. Kilo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

stinken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort stin­ken ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ge­ruchs­neu­tra­li­sa­ti­on:
Beseitigung oder wesentliche Minderung von Geruchsbelästigungen, die undefiniert stinken
Ge­stank:
übler, unangenehmer Geruch; verstärktes stank
Gül­le­ge­ruch:
Wahrnehmung von Geruch, der nach Urin, Kot und Ammoniak stinkt
hun­deln:
nach (nassem) Hund riechen, wie ein (nasser) Hund stinken

Buchtitel

  • Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken Fritz Wöss | ISBN: 978-3-96357-006-3
  • Die Sache stinkt Antje Szillat | ISBN: 978-3-42376-156-7
  • Es schleimt, kracht und stinkt! – Coole und eklige Experimente Kris Hirschmann | ISBN: 978-3-80944-142-7
  • Malea stinkt die Langeweile Bächtold Sidler Sévérine | ISBN: 978-3-99018-389-2
  • Manchmal kann Glück eben stinken Silvia Dober | ISBN: 978-3-95464-245-8
  • Wahrheit stinkt! Joe Berger | ISBN: 978-3-95854-134-4

Film- & Serientitel

  • Es stinkt (Kurzfilm, 1956)
  • Geld stinkt nicht (Film, 2007)
  • Money Talks – Geld stinkt nicht (Film, 1997)
  • Twenty Bucks – Geld stinkt nicht oder doch? (Film, 1993)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stinken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stinken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12182586, 12182584, 11529086, 11432884, 10821866, 10345124, 10208884, 10187204, 10069796, 9965626, 9965624, 9951216, 9949256, 9104084, 8776776 & 8767810. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. focus.de, 20.12.2019
  2. zeit.de, 15.08.2011
  3. archiv.tagesspiegel.de, 16.07.2003
  4. Junge Welt 2001
  5. Berliner Zeitung 1998
  6. Die Zeit 1995