stief

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃtiːf ]

Silbentrennung

stief

Begriffsursprung

  • #Laut Küpper und Pütz handelt es sich um eine seit 1900 im Nord- und Westdeutschen bezeugte Entlehnung aus jiddisch Ü, die wohl von niederdeutsch stief ‚steif‘ beeinflusst worden sei.

  • Die Herkunft des Wortes ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt verschiedene Erklärungsversuche

  • # Schlengemann erwähnt in seinem Aufsatz die ihm von Heinrich Vedder gegebene Erklärung, nach der zur Zeit der Pioniere in Südwest die Kolonisten und Soldaten den Maisbrei (afrikaans mealie pap) sehr fest – steif (afrikaans styf) – zubereitet haben, wenn viel Maismehl vorhanden war. War wenig Maismehl vorhanden, so streckte man ihn, wodurch er eine dünnere Konsistenz bekam. Dieses steif solle sich dann mit der Zeit zu stief umgebildet haben und verallgemeinernd synonym für ‚viel‘ gebraucht worden sein. Vedder könne jedoch nicht erklären, so Schlengemann, aus welcher Sprache es zuerst hervorgegangen sei, Deutsch oder Afrikaans, oder warum steif oder styf dann stief wurde.

  • #Das Wort ist im Friesischen, im Niederdeutschen und Norddeutschen bezeugt. Es könne daher nicht ausgeschlossen werden, dass es mit norddeutschen Siedlern im Zuge der Kolonisation Deutsch-Südwestafrikas nach Namibia gelangt sei, wobei sich dessen jeweilige ursprüngliche Bedeutung zunehmens verallgemeinerte.

Alternative Schreibweisen

  • schtief
  • stiew

Was reimt sich auf stief?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm stief be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von stief lautet: EFIST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ingel­heim
  4. Essen
  5. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Ida
  4. Emil
  5. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. India
  4. Echo
  5. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

stief

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort stief kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stief. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  1. Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 7. Band Sardelle–Susi, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570170-8, DNB 841057532
  2. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7
  3. Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661
  4. Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3