servil

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zɛʁˈviːl ]

Silbentrennung

servil

Definition bzw. Bedeutung

untertänig jemand Ranghöherem schmeichelnd

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von lateinisch servīlis „sklavisch“ entlehnt, Adjektiv zu servus = Sklave

Steigerung (Komparation)

  1. servil (Positiv)
  2. serviler (Komparativ)
  3. am servilsten (Superlativ)

Anderes Wort für ser­vil (Synonyme)

blind ergeben (abwertend)
devot:
mit einer unterwürfigen Haltung
hörig:
an Land/Ländereien gebunden und deshalb abhängig vom Grundherren und zu Abgaben verpflichtet
stark gebunden bis zur willenlosen Unterwerfung
hündisch (stark abwertend)
knechtisch (abwertend):
sich wie ein Knecht verhaltend
kriecherisch (stark abwertend)
sklavisch (stark abwertend)
speichelleckerisch (stark abwertend)
untertänig:
abwertend: in der Art eines Untertanen; übertrieben unterwürfig einem Vorgesetzten gegenüber
(jemandem) untertan (geh.):
in bestimmten Angelegenheiten zum Gehorsam verpflichtet
unterwürfig (abwertend)
dienerisch
katzbucklig
lakaienhaft
knechtig

Gegenteil von ser­vil (Antonyme)

do­mi­nant:
Biologie, Genetik: sich in der Merkmalsausprägung durchsetzend
sich gegen andere/anderes durchsetzend
selbst­be­wusst:
voller Selbstwertgefühl, ohne am eigenen Tun und Wirken zu zweifeln

Beispielsätze

Chauvinistische Frauen sind meist servil, obwohl sie das nicht zugeben können.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • War er vorher noch von "serviler Höflichkeit", wurde er nun "bestimmter".

  • Auffällig freundliche Menschen, geradezu fröhlich, nicht servil nett.

  • Bender, ihr serviler Sekretär, sprang ihm in den Weg und sah ihn fassungslos an.

  • Hitler wirkt, Weisenborn zufolge, dabei fast servil.

  • Auf einen so hübschen Beweis für die servile Natur des Negers hatten die Anhänger der Sklaverei nur gewartet.

  • Der Vorsteher, ein serviler Mensch, der die Deutschen aus den völlig falschen Gründen verehrt, ist offensichtlich hochmotiviert.

  • Ein wortkarger Tyrann, der die Kunden am liebsten servil in einer Schlange vor seinem Tresen stehen sehen würde.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ser­vil?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm ser­vil be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × R, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von ser­vil lautet: EILRSV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Völk­lingen
  5. Ingel­heim
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Emil
  3. Richard
  4. Vik­tor
  5. Ida
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Vic­tor
  5. India
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

servil

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ser­vil kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Rad fah­ren:
sich Übergeordneten gegenüber servil, Untergeordneten gegenüber jedoch schikanös verhalten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: servil. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: servil. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. archiv.tagesspiegel.de, 30.06.2005
  3. welt.de, 18.05.2002
  4. Welt 1999
  5. Rheinischer Merkur 1997
  6. Süddeutsche Zeitung 1996
  7. Die Zeit 1995