schmieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃmiːʁən ]

Silbentrennung

schmieren

Definition bzw. Bedeutung

  • bewegliche Teile mit einer Substanz benetzen, die die mechanische Reibung reduziert

  • etwas mit etwas bestreichen

  • jemanden mit Geld oder anderen Gütern bestechen

  • unleserlich schreiben

Begriffsursprung

Erbwort von mittelhochdeutsch smirwen, smirn, smern, althochdeutsch smirwen, germanisch „*smierwijan“ „schmieren“; Denominativ zu althochdeutsch smero. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

Konjugation

  • Präsens: schmiere, du schmierst, er/sie/es schmiert
  • Präteritum: ich schmier­te
  • Konjunktiv II: ich schmier­te
  • Imperativ: schmiere/​schmier! (Einzahl), schmiert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schmiert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für schmie­ren (Synonyme)

bestechen:
eine Gabe an eine Amtsperson überlassen, um diese zur Verletzung ihrer Amtspflicht zu bewegen
jemanden für sich einnehmen
korrumpieren:
durch Gewährung von Vorteilen bestechen und somit auch moralisch verderben
Integrität oder Authentizität von elektronischen Daten schwächen
abschmieren:
aufgrund von Überlastung abstürzen
den Text eines anderen illegitim übernehmen, kopieren
durchschmieren
fetten:
etwas mit Fett versehen, bestreichen
Fett absondern
ölen:
etwas zu Öl pressen
jemanden oder etwas mit Öl einschmieren
herumkrakeln (ugs.)
herumkritzeln (ugs.)
herumschmieren (ugs.)
hinkrakeln (ugs.)
hinkritzeln (ugs.):
(etwas) in kurzer Zeit und in schlechter Qualität auf einen Zettel, ein Stück Papier oder Ähnliches schreiben, malen oder zeichnen
hinschmieren (ugs.)
hinsudeln (ugs.)
krakeln (ugs.):
unleserlich, unordentlich, zittrig schreiben
kritzeln:
etwas in kurzer Zeit und mit schlechter Qualität schreiben, malen oder zeichnen
sudeln (ugs.):
reinigende Arbeiten in der Küche verrichten, die mit der Verwendung von Wasser zu tun haben
schlecht und unreinlich schreiben
manschen (ugs.):
in einer breiigen Masse wühlen
schmanten (ugs.)
bestreichen:
eine Fläche einem Kugelhagel, Beschuss aussetzen
etwas (sanft, mit streichenden Bewegungen) berühren, daran entlang streichen
klieren:
flüchtig, nachlässig und dadurch unsauber, unleserlich schreiben

Gegenteil von schmie­ren (Antonyme)

ab­krat­zen:
durch Schaben (Kratzen) entfernen
sein Leben verlieren
ent­fet­ten:
Fett (meist von der Oberfläche) entfernen; etwas von Fett befreien
ma­len:
lebendig darstellen, ausführlich schildern
sich widerspiegeln

Redensarten & Redewendungen

  • jemandem Honig ums Maul schmieren
  • jemandem Honig um den Bart schmieren
  • jemandem Honig um den Mund schmieren
  • eine schmieren
  • Wer gut schmiert, der gut fährt

Beispielsätze

  • Du schmierst ja nicht schlecht!

  • An Maschinen muss man ab und zu die Lager schmieren.

  • Die Brote sind schon fertig geschmiert.

  • Die Beamten sollen Jahre lang geschmiert worden sein.

  • Ich habe sie geschmiert.

  • Er schmiert ihr ordentlich Honig ums Maul.

  • Damit die Tür nicht quietscht, muss man sie hin und wieder mit Maschinenöl schmieren.

  • Damit die Tür nicht quietscht, muss man sie von Zeit zu Zeit mit Maschinenöl schmieren.

  • Meine Mutter schmierte die Salbe auf die Wunde an meinem Knie.

  • Wir schmieren uns Brote für unterwegs.

  • Alles läuft wie geschmiert.

  • Kannst du mir Sonnencreme auf den Rücken schmieren?

  • Tom schmiert eine Creme auf seine Blessur.

  • Ich habe mein Auto überholen lassen, und jetzt läuft es wieder wie geschmiert.

  • Wer gut schmiert, der gut fährt, so hat der Ratsherr es gelehrt.

  • Ich habe Tom geschmiert.

  • Nicht immer läuft es wie geschmiert.

  • Tom schmierte seine Fahrradkette.

  • Wer hat Tom Honig ums Maul geschmiert?

  • Sie schmierte Margarine anstelle von Butter darauf.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch SPD und FDP verlieren in Insa-UmfrageAfD stärker, Grüne schmieren ab!

  • Maschinengewehre, Panzerplatte, alles funktioniert noch wie geschmiert.

  • Die Charaktermusik lief wie geschmiert – mit schönen Soli von unter anderem erster Geige, Bratsche, Cello, Klarinette und Trompete.

  • Also diese Imagekampagne dient vor allem dazu den loco europeos Honig ums Maul zu schmieren indem man Tierschutz vorgaukelt.

  • Auch Butterfly-Messer, die zum Brot schmieren benutzt werden, sind verboten.

  • Der Kandidat Steinbrück will so tun, als ob im Willy-Brandt-Haus jeden Morgen die Weltachse geschmiert würde.

  • Als ÖsterreicherIn sollte man da aber gaaaaaanz leise sein (zumal bei uns ein Reicher niemanden schmieren muss, um keine Steuern zu zahlen.

  • Der Stahlboom schien nicht aufzuhalten zu sein, alles lief wie geschmiert.

  • Dass Sonntag wieder alles wie geschmiert ablaufen wird, dafür verbürgt sich ein eingespieltes Team mit gut 100 Helfern.

  • Da werde schon mal "selbst Farbe auf den Kopf geschmiert", die Regale im Drogeriemarkt sind voll davon.

  • Da er die geheime Rezeptur des Krabbenburgers besitzt, läuft sein Laden wie geschmiert.

  • Oft hatte er dann noch einen tierischen Hunger, und ich mußte ihm ein Brot schmieren oder ihm eine Suppe heiß machen.

  • Er nimmt ein Bad in der Ernte, deren Endprodukt sich nach seinem Willen bald Menschen aus ganz Europa aufs Brot schmieren sollen.

  • In den folgenden Jahren funktionierte dieses System wie geschmiert.

  • Aber alles läuft wie geschmiert.

  • Angeblich schmieren sie sich dadurch noch mehr Ketschup auf ihr Sandwich.

  • Die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler läuft offenbar wie geschmiert.

  • Man muß sie draußen kaufen, und um sie hereinzuschmuggeln, muß man obendrein die Nationalgarde schmieren.

  • Mit einigen Millionen Mark will Sachsen die Fahrt der Züge bis April schmieren.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Brot, Brötchen, Schnittchen, eine Stulle schmieren

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf schmie­ren?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb schmie­ren be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von schmie­ren lautet: CEEHIMNRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Ida
  6. Emil
  7. Richard
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Mike
  5. India
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

schmieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schmie­ren kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ver­ma­len:
mit Malereien füllen, sehr viel Farbe auf etwas schmieren

Film- & Serientitel

  • Eine Hand schmiert die andere (Fernsehfilm, 2000)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schmieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schmieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12389183, 11343127, 10993248, 10993240, 10921721, 10780232, 10755104, 10177052, 7799601, 6701023, 4900747, 4054119, 3982498, 3412190, 3388822 & 2999306. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. bild.de, 03.04.2023
  3. ikz-online.de, 13.10.2021
  4. augsburger-allgemeine.de, 30.09.2020
  5. wochenblatt.cc, 26.09.2019
  6. radio-plassenburg.de, 23.06.2017
  7. spiegel.de, 12.05.2013
  8. derstandard.at, 23.09.2011
  9. handelsblatt.com, 04.06.2009
  10. ngz-online.de, 11.04.2008
  11. thueringer-allgemeine.de, 28.02.2007
  12. ngz-online.de, 09.09.2006
  13. welt.de, 08.04.2005
  14. fr-aktuell.de, 16.09.2004
  15. f-r.de, 26.02.2003
  16. DIE WELT 2001
  17. Berliner Zeitung 2000
  18. Welt 1998
  19. TAZ 1996
  20. Die Zeit 1995