raufen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁaʊ̯fn̩ ]

Silbentrennung

raufen

Definition bzw. Bedeutung

  • aus der Erde nehmen, reißen

  • kämpfen ohne Waffen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch roufen „rupfen“, auch „sich balgen“, althochdeutsch roufen „rupfen, zausen, ausreißen“, belegt seit der Zeit um 800

Konjugation

  • Präsens: raufe, du raufst, er/sie/es rauft
  • Präteritum: ich rauf­te
  • Konjunktiv II: ich rauf­te
  • Imperativ: raufe/​rauf! (Einzahl), rauft/​raufet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­rauft
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für rau­fen (Synonyme)

(sich) katzbalgen (ugs.)
(sich) balgen:
reflexiv: sich spielerisch raufen, herumtollen und sich häufig dabei auf dem Boden herumwälzen
ein Kämpfchen machen (ugs.)
gegeneinander kämpfen
herumbalgen:
andauernd (in spielerischer Weise) mit jemandem kämpfen, sich beständig raufen
(sich) kabbeln:
kabbelig sein, gegeneinander laufende Wellen aufweisen
sich (auf harmlose, unernste Weise) streiten (oder raufen)
(miteinander) kämpfen:
ein Ausharren oder Durchhalten in einer schwierigen Situation
verbale oder physische Auseinandersetzung zwischen Gegnern
(sich) kampeln:
bairisch umgangssprachlich: sich mit einem Kampel (Kamm) frisieren, kämmen
regional: (zum Spaß) ohne Waffen kämpfen, sich streiten
(sich) rangeln:
sich mit jemanden balgen, mit jemandem (um etwas) raufen
ringen:
die Hände drücken und verdrehen
die Nahkampfsportart „Ringen“ ausführen; sich um etwas balgen

Redensarten & Redewendungen

  • sich die Haare raufen

Beispielsätze

  • Wir raufen nicht, wir streiten nur.

  • Rauf alles heraus, was wieder anwächst ist das Unkraut.

  • Er raufte sich mit seinem Bruder.

  • Möchtest du noch auf einen Kaffee mit rauf kommen?

  • Kommst du noch rauf zu einem Schlürschluck?

  • Beamen Sie mich rauf!

  • Hast du dich etwa gerauft?

  • Hören Sie auf zu raufen!

  • Hört auf zu raufen!

  • Hör auf zu raufen!

  • Gib mir bitte eine Ratsche, die Nüsse Nummer 11 und 19 und einen Drehmomentschlüssel rauf.

  • Das Paar hat miteinander gerauft.

  • Die Texte sind manchmal zum Haare raufen.

  • Hast du dich wieder mit dem Jungen von nebenan gerauft?

  • Es ist bös raufen, wo kein Haar ist.

  • Der Lift fährt rauf und runter.

  • Ist der Löwe tot, so rauft ihn auch der Hase beim Bart.

  • Wir fuhren rauf und runter mit dem Fahrstuhl.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Also kein Grund zum Haare raufen!

  • Jungen dürfen nicht mehr kämpfen, raufen; der Mann darf nicht mehr Mann sein, Beschützer werden lächerlich gemacht.

  • Aber dieser Streit hat letztendlich dazu geführt, dass sich alle wieder zusammen gerauft haben.

  • Dieser Mann musste sich wohl noch nie in eine AMS-Schlange stellen oder sich mit ca. 300 anderen Bewerbern um einen Bürojob raufen.

  • Ein Fußball ist ins Schwimmerbecken geflogen, drei Männer mit tropfenden Baseballkappen raufen darum.

  • Die Anwesenheit der Menschen wird bald übersehen, sie gehen ihren Alltagsgeschäften nach: fressen, klettern, raufen, einander umklammern.

  • Ich finde es wahnsinnig wichtig, dass auch kleine Mädchen sich streiten und raufen und merken, dass sie nicht sterben, wenn sie unterliegen.

  • Es ist doch beruhigend, dass das malayische Gemeinwesen Zeit und Muße findet, sich um einen derartigen Mumpitz zu raufen.

  • WELT ONLINE: Haben Sie sich die Haare gerauft?

  • So habe er einmal in Warschau über dreizehn Stunden lang mit Jaroslaw Kalinowski um die künftigen Regeln für Landerwerb in Polen gerauft.

  • Es ist daher fast müßig, sich um einen europäischen Militärstab zu raufen, wie dies Deutschland, Frankreich und Großbritannien nun tun.

  • Da können natürlich noch Fehler passieren, über die ich mir in zwei Monaten die Haare raufen würde.

  • Er soll sich den Bart gerauft haben, als Vollrath ihn informierte.

  • "Feministinnen" raufen sich um das "Recht", auch schießen und erschossen werden zu dürfen.

  • Füchse und Koyoten plündern Lebensmittellager, stürzen Mülltonnen um, raufen sich mit den Waschbären um die besten Überreste.

  • Wo Haare sind, da kann man raufen.

  • Die Helfer raufen sich unterdessen die Haare - sie hatten die Erfahrungen der Indianer außer acht gelassen.

  • Unter den Seilbahndrähten raufen die Jungen mit einer stämmigen Pflegerin, die sie schon zum Saal hintreiben will.

Häufige Wortkombinationen

  • sich raufen, mit jemanden raufen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf rau­fen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm rau­fen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von rau­fen lautet: AEFNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Frank­furt
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Fried­rich
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Fox­trot
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

raufen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort rau­fen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­bal­gen:
reflexiv, umgangssprachlich, meist von Kindern oder Tierjungen: sich durch balgen, raufen ermüden
Rauf­bold:
abwertend: jemand, der gerne und oft rauft
Rauf­lust:
starker Drang zu raufen
zer­fen:
rangeln, raufen, zanken, streiten

Buchtitel

  • Glukose – Blutzucker runter, Gesundheit rauf Petra Bracht | ISBN: 978-3-83389-447-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: raufen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: raufen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12393999, 11771770, 10620125, 10344368, 10094882, 8861602, 8861601, 8861600, 8184887, 4705898, 3282104, 2406039, 2167683, 1990170, 1952213 & 1450358. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995. ISBN 3-423-03358-4
  2. presseportal.de, 12.12.2022
  3. ruhrnachrichten.de, 15.01.2017
  4. extremnews.com, 03.11.2016
  5. diepresse.com, 06.11.2015
  6. zeit.de, 26.07.2014
  7. spiegel.de, 05.04.2013
  8. berneroberlaender.ch, 20.10.2012
  9. tagesspiegel.de, 13.01.2010
  10. welt.de, 19.11.2007
  11. Die Zeit (18/2004)
  12. sueddeutsche.de, 25.10.2003
  13. ln-online.de, 04.10.2002
  14. Die Welt 2001
  15. Junge Welt 2000
  16. Junge Freiheit 2000
  17. Berliner Zeitung 1998
  18. Die Zeit 1996
  19. TAZ 1995