plagen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈplaːɡn̩ ]

Silbentrennung

plagen

Definition bzw. Bedeutung

  • Beschwerden verursachen, lästig werden

  • sich großen Anstrengungen unterziehen

Begriffsursprung

Von mittelhochdeutsch plāgen inder ursprünglichen Bedeutung „strafen, züchtigen“, einer Entlehnung von spätlateinisch plagare „schlagen, verwunden“

Konjugation

  • Präsens: plage, du plagst, er/sie/es plagt
  • Präteritum: ich plag­te
  • Konjunktiv II: ich plag­te
  • Imperativ: plag/​plage! (Einzahl), plagt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­plagt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für pla­gen (Synonyme)

ärgern (ugs.):
(jemanden) necken, Ärger verursachen
sich ärgern: durch etwas gestört sein
auf die Schippe nehmen (ugs.)
aufziehen (ugs.):
(durch Drehen der Krone) eine Feder aufspannen; funktionsbereit machen
an eine Stelle marschieren und sich dort aufstellen
hänseln:
jemand mit einer Mutprobe in eine geschlossene Gesellschaft aufnehmen
jemanden verspotten, sich über jemanden lustig machen
mobben:
eine Person in der Öffentlichkeit schikanieren, intrigieren oder terrorisieren
necken:
jemanden auf eine milde Art ein wenig reizen, bzw. jemanden freundschaftlich „ärgern“
piesacken (ugs.):
über einen längeren Zeitraum bewusst quälen
quälen:
absichtlich Schmerzen zufügen, leiden machen
sticheln:
jemanden durch Spitzen, spitze Bemerkungen oder boshafte Anspielungen verspotten und ärgern
mit einem spitzen Instrument in etwas einstechen
traktieren:
jemandem viele erlesene Speisen und Getränke anbieten; reichlich bewirten
jemanden immer wieder mit etwas Unangenehmem stören
triezen (ugs.):
jemanden sehr ärgern oder quälen, so dass es ihm körperlich oder seelisch stark zusetzt
utzen (ugs.)
uzen (ugs.):
transitiv; umgangssprachlich: sich über jemanden lustig machen
vexieren (geh., veraltet)
foltern:
jemandem (physisch oder psychisch) heftigen Schmerz zufügen
martern:
körperlich foltern
seelisch peinigen
peinigen:
jemanden quälen; Schmerz zufügen
torquieren (geh., veraltet)
(jemandem) zu schaffen machen (Sache) (Hauptform)
(jemanden) befallen:
von etwas betroffen
(jemanden) beuteln:
Falten werfen
jemandem sein Geld abnehmen
(jemanden) heimsuchen:
als Unglück eintreffen, jemandem zustoßen
jemanden in übelwollender Absicht oder belästigend aufsuchen
(jemandem) zusetzen:
bei einem Geschäft Geld verlieren
durch etwas verstopfen
zwicken und zwacken (ugs.)
beharrlich verfolgen
behelligen:
jemanden stören oder belästigen
belästigen:
jemanden aktiv stören und bei demjenigen ein Unwohlsein erzeugen
nachstellen:
die Zeiger einer Uhr zurückstellen
ein Tier oder eine Person verfolgen
stalken (Anglizismus, jugendsprachlich):
jemanden aus verschmähter Liebe, aus Rachegelüsten oder aus anderen Motiven beständig verfolgen, ihm auflauern und ihn zum Beispiel durch Geschenke, Anrufe, SMS, E-Mails, Briefe oder Nachrichten in sozialen Netzwerken belästigen

Sinnverwandte Wörter

ab­mü­hen:
sich sehr stark mühen/bemühen; sehr große Mühe haben/aufwenden; unter sehr großer Mühe arbeiten
an­stren­gen:
etwas oder jemanden sehr in Anspruch nehmen, von etwas oder jemandem große Kraft oder Leistung abfordern, abverlangen
Recht: ein juristisches Verfahren beantragen
be­las­ten:
bewirken, dass etwas eine störende oder schädliche Wirkung auf etwas hat
jemandem oder etwas eine Last durch finanzielle Mittel auferlegen

Beispielsätze

  • Ich habe mich beim Holzhacken geplagt.

  • Mein Gewissen plagt mich.

  • In letzter Zeit plagen mich Kopfschmerzen.

  • Tom wurde von Selbstzweifeln geplagt.

  • Die Syrer sind vom Schicksal geplagt.

  • Sie wird von ihrem eigenen Gewissen geplagt.

  • Sie wird viele Jahre von Rückenschmerzen geplagt.

  • Warum plagt ihr mich damit?

  • Warum plagen Sie mich damit?

  • Warum plagst du mich damit?

  • Ich bin es leid, mich damit zu plagen, die Probleme anderer zu lösen.

  • Warum plagt dich das?

  • Wenn mich starke Winde plagen, nehme ich ein Carminativum ein.

  • Mary war geplagt von Toms launenhaftem Verhalten.

  • Tom wird jede Nacht von entsetzlichen Alpträumen geplagt.

  • Nach seiner Rückkehr von seinem Dienst in Afghanistan wurde Tom von Erinnerungen und Alpträumen geplagt.

  • Der Katarrh plagt mich leider noch sehr.

  • Wirst du nie von Schuldgefühlen geplagt?

  • Viele arbeitende Mütter werden von Schuldgefühlen geplagt.

  • Wirst du von Winterdepressionen geplagt?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Albträume plagen ihn, denn auch die Flucht aus seiner Heimat war alles andere als einfach.

  • Aber nicht nur an den Reisewochenenden ist der Ort am Pass Lueg vom Verkehr geplagt.

  • Auch Schalke plagen vor dem Auftakt in die erste Zweitligasaison seit 30 Jahren Personalprobleme.

  • Am häufigsten plagen die Beschäftigte aber nach wie vor Muskel- und Skelett-Erkrankungen.

  • Auch wurden wir regelmässig von nächtlichen Anrufen geplagt», sagt er.

  • Als letzte Saison Rosberg von vielen Ausfällen geplagt wurde, hat das niemanden sonderlich interessiert.

  • Am Antisemitismus allein liegt das nicht: Frankreich wird seit Jahren von einer schweren Wirtschaftskrise geplagt.

  • Als er wach wird, plagen ihn schreckliche Kopfschmerzen.

  • Allerdings ist der TuS derzeit von einigen verletzungsbedingten Ausfällen geplagt.

  • Die "Furia Roja" plagen Verletzungssorgen im Abwehrzentrum: Das eigentliche Stamm-Duo Puyol/Piqué fehlt verletzt.

  • Experten erwarten, dass die USA noch Jahre von hoher Arbeitslosigkeit geplagt werden.

  • Bei den Befragten ohne Kinder wurden nur rund 60 Prozent von Sorgen um die Umwelt geplagt.

  • Das kann dazu führen, dass sie später als Erwachsene von krankhaftem Übergewicht geplagt werden.

  • Das Wissen um die schwarzen Kassen habe ihn sogar "geplagt".

  • Vor der Heimpartie gegen Germania Walsrode (Sonntag, 15 Uhr) plagen die zu Hause unbesiegten Hittfelder Personalsorgen.

  • Das ist das Problem, mit dem sich alle Parteien plagen müssen.

  • Daneben müsse man sich des öfteren mit Fällen "Viagra-verursachter Selbstüberschätzung" plagen, die nicht selten zu Herzinfarkten führe.

  • Seither, klagt der Hausherr, werde seine Familie auch von anonymen Anrufern geplagt, die aus dem Telephonhörer quakten.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Estnisch: vaevama
  • Katalanisch: fastiguejar
  • Norwegisch: plage
  • Schwedisch: plåga

Was reimt sich auf pla­gen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm pla­gen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × L, 1 × N & 1 × P

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich.

Das Alphagramm von pla­gen lautet: AEGLNP

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

plagen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort pla­gen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Alp:
gespenstisches Wesen, das Menschen besonders in der Nacht plagt
bie­sen:
von Biesfliegen geplagt sich wild gebärden
ge­hei­en:
Hilfsverb „haben“: plagen, quälen, ärgern, verdrießen

Buchtitel

  • La plage d'après Michel Desmarets | ISBN: 978-2-80613-646-6

Film- & Serientitel

  • Opale plage (Kurzfilm, 2010)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: plagen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: plagen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11682247, 11083555, 9498300, 8799045, 8501251, 8147298, 8147297, 8147296, 8142216, 8059604, 5381724, 5347228, 4606755, 4239208, 3441775, 3420520, 3420515 & 3000671. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. tz.de, 29.07.2023
  3. krone.at, 23.07.2022
  4. ikz-online.de, 22.07.2021
  5. waz.de, 16.12.2019
  6. blick.ch, 31.10.2017
  7. focus.de, 03.10.2016
  8. saarbruecker-zeitung.de, 06.01.2015
  9. sol.de, 25.11.2014
  10. rga-online.de, 03.08.2013
  11. kicker.de, 10.10.2012
  12. solinger-tageblatt.de, 21.09.2010
  13. net-tribune.de, 14.09.2009
  14. thueringer-allgemeine.de, 16.05.2008
  15. fr-aktuell.de, 16.03.2005
  16. abendblatt.de, 24.10.2004
  17. sueddeutsche.de, 21.10.2002
  18. sz, 11.12.2001
  19. Die Zeit 1995