pampig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpampɪç ]

Silbentrennung

pampig

Definition bzw. Bedeutung

  • für Erdboden oder ähnliche Materialien von zäh-schlammiger bis feuchter Beschaffenheit

  • für freche, unhöfliche, beleidigende Äußerungen und solches Auftreten

Begriffsursprung

Ableitung vom Stamm des Substantivs Pampe mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ig.

Steigerung (Komparation)

  1. pampig (Positiv)
  2. pampiger (Komparativ)
  3. am pampigsten (Superlativ)

Anderes Wort für pam­pig (Synonyme)

garstig (ugs.):
adjektivischer Gebrauch: sehr unfreundlich
adverbialer Gebrauch: sehr
kurz angebunden (ugs.)
mürrisch:
(vom Gesichtsausdruck) unzufrieden wirkend, eine schlechte Laune habend
muffelig (ugs.)
mufflig (ugs.)
nicht nett
unfreundlich:
auf eine abweisende Art und Weise
unterkühlt
abweisend
bärbeißig (geh., fig.):
mürrisch, grimmig
barsch:
(im übertragenen Sinn) bezüglich Sprache, Handlung: (unfreundlicher Unterton durchklingend) rau, (allzu) knapp gefasst
mit einem rauen Charakter
brüsk:
abrupt, ohne jegliche Vorwarnung handelnd
eine ablehnende, unfreundliche, kurz angebundene Haltung zeigend
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
flegelhaft:
in der Art eines Flegels, wie ein Flegel; sich schlecht oder unhöflich benehmend
grob:
bezogen auf Materialien: unfein, unbehauen, unbearbeitet, unrein von Stoffen, Oberflächen und Material, ungenau, unscharf
bezogen auf Mess- und Schätzwerte: nicht ganz genau, präzise
grobklotzig:
kein Feingefühl zeigend, ohne Einfühlungsvermögen
grobschlächtig:
eine große, starke, aber plumpe Gestalt aufweisend
gröblich
hantig (ugs., bayr.):
von heftiger, unfreundlicher Art
von stark bitterem, herbem Geschmack
harsch (geh.):
Euter: hart und mit Milch gefüllt
Haar: struppig
hau-drauf-mäßig (ugs.)
in Wildwest-Manier (ugs.)
nassforsch (geh.):
meist pejorativ: absichtlich besonders energisch, schneidig
nicht (gerade) die feine englische Art (fig.)
rau:
heiser, kratzig wirkend
in ungekochtem, unbearbeitetem Zustand; roh
raubauzig (ugs.):
einem Raubauz entsprechend/gemäß sich verhaltend
raubeinig:
wie ein derber, aber sonst herzlicher Mensch geartet; in der Art eines Raubeins
rauborstig
rotzig (ugs.)
rüde:
sich grob verhaltend
rüpelhaft:
ohne Benehmen, ohne Manieren, frech, wie ein Rüpel
ruppig:
sich grob, unfreundlich verhaltend
rustikal (ugs., scherzhaft-ironisch):
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
schroff:
im Verhalten hart und unfreundlich
steil aufsteigend oder abfallend
uncharmant
unflätig:
so, dass es nicht den üblichen Regeln des guten Benehmens oder Anstandes entspricht
ungalant:
(gegenüber Damen) unhöflich
ungehobelt:
ein schlechtes, unbeholfenes Benehmen, Verhalten gegenüber anderen zeigend
mit unebener, unbearbeiteter Oberfläche
ungeschliffen:
nicht geschliffen, eine unbearbeitete Oberfläche habend
unhöflich:
die Umgangsformen verletzend
unsanft:
gar nicht sanft, sondern heftig, grob
unwirsch:
Haltung, Ausdrucksform: äußerst grob und überaus unwillig
negative Gefühle hervorrufend, Ablehnung auslösend; böse, verächtlich
unzivilisiert:
ohne gesellschaftliche Umgangsformen, barbarisch
wenig galant
wie die Axt im Walde (ugs.)
wirsch:
Gemütszustand: ärgerlich, aufgeregt
(einen) Ton am Leib (haben) (ugs., kommentierend)
anmaßend:
überheblich, arrogant, übertrieben selbstbewusst
dreibastig (ugs., regional)
dreist:
ohne Respekt, ohne Zurückhaltung
flapsig:
nicht den gängigen Regeln der Höflichkeit entsprechend
frech (Hauptform):
ältere Literatursprache: respektlos mit dem Beigeschmack von Verruchtheit
die Normen und Höflichkeit missachtend, Respekt vermissen lassend
frech wie Dreck (ugs.)
impertinent (geh.):
aufdringlich, dummdreist, unverschämt, vorlaut
kodderig (ugs.):
frech, kurz angebunden und anmaßend
unwohl, nahe am Erbrechen und mit zitternden Knien
koddrig (ugs.)
kotzbrockig (derb)
nickelig (ugs.)
patzig (ugs.):
umgangssprachlich, pejorativ (abwertend)
umgangssprachlich, süddeutsch: von breiiger, klebriger, weicher Konsistenz
präpotent (österr.):
überheblich, geschwollen
respektlos:
ohne Respekt
rotzfrech (ugs.):
besonders frech; unerzogen
rotznäsig (ugs.)
schnodderig (ugs.):
umgangssprachlich norddeutsch, mitteldeutsch: für provozierend, großsprecherisch, unverschämt
unartig:
heute meist nur noch das Verhalten von Kindern beschreibend: nicht folgsam, nicht gehorchend
unbotmäßig (geh.):
aufrührerisch, rebellisch
ungebührend
ungebührlich:
nicht so, wie es gebührt, ungehörig
ungehörig
ungesittet
ungezogen:
den erwarteten Umgangsformen zuwiderlaufend
von Kindern: nicht gut erzogen, Fehlverhalten zeigend
unmanierlich
unverfroren:
ohne den erforderlichen Respekt
unverschämt:
im Verhalten und in den Äußerungen provozierend und/oder auch aggressiv
sich sittlich und moralisch nicht gesellschaftskonform verhaltend
lieblos zusammengekocht
schlecht gekocht
verkocht
zusammengebraut (Suppe)
zusammengebrötschelt (ugs., regional)
breiartig
breiig:
dickflüssig, mit der Konsistenz von Brei
mampfig (ugs., süddt.)
musartig
musig
pastös:
die Konsistenz von Paste habend
Medizin: gedunsen
wie Brei
wie Mus

Weitere mögliche Alternativen für pam­pig

anmoorig
beleidigend:
jemandes Gefühle durch abwertende Worte, Gesten oder Handlungen verletzend
deplatziert:
dem Ort oder der Situation nicht angemessen
dickfellig:
stets ruhig bleibend, gleichgültig erscheinend – auch bei negativer Kritik, in emotional aufwühlenden Situationen oder Ähnlichem
dickflüssig:
so, dass es zwar nicht fest ist, aber zäh fließt
dicklich:
zur Dickheit neigend, mit einem geringfügigen Übergewicht
feucht:
mit ein wenig Wasser (seltener mit einer anderen Flüssigkeit)
gatschig:
so von Nässe durchzogen, dass etwas aufgeweicht und matschig ist
geschert:
ohne Manieren oder unverschämt
vom Land stammend, provinziell, mit niedrigem geistigen oder kulturellen Niveau
glitschig:
umgangssprachlich: schlüpfrig, so beschaffen, dass Gegenstände darüber gleiten oder Personen darauf ausgleiten können, meist durch eine reibungsmindernde Schmier- oder Schleimschicht
harzig
käsig:
in der Beschaffenheit wie Käse
umgangssprachlich, von der Hautfarbe: blass
keck:
auf eine angenehme, ansprechende Art und Weise frech, respektlos oder vorlaut
kess:
mittelostdeutsch
klebrig:
mit zähflüssigem Material versehen
sich wie Klebstoff verhaltend
lehmig:
in der Art und Weise des Lehms beschaffen sein
matschig:
(als Boden) weich durch Nässe
(als Frucht) weich durch zu lange Reifung
milchig
moddrig
moorig:
einen aus Moor bestehenden Boden aufweisend; in der Art eines Moores
morastig:
voller Morast, aufgeweicht (Boden)
muddig
naseweis:
meist über Kinder: über Dinge urteilend, die nicht verstanden werden
nass:
Farbe oder Ähnliches betreffend: noch nicht getrocknet
mit anhaftender Flüssigkeit, mit Flüssigkeit durchsetzt, von Flüssigkeit bedeckt
panschig
pappig:
feucht, klumpig und weich geworden, nicht oder schlecht durchgebacken
klebrig, feucht, haftend, zusammenballend und/oder zusammengeballt, in der Art und Weise von feuchter Pappe
pastenartig
plembrig
quaddernass
quietschnass
sämig:
besonders bei Suppen oder Saucen: mehr oder weniger dickflüssig durch Reduzieren (Einkochen) oder Hinzufügen von Mehl, Grieß oder Ähnlichem
schamlos:
in der Handlungsweise die Rechte oder Gefühle anderer Menschen bewusst ignorierend
ohne Schamgefühl, die sittlichen Grenzen, die Regeln des Anstands verletzend
schlammig:
in der Art und Weise des Schlamms, mit Schlamm gefüllt, bedeckt oder überzogen sein
schleimig:
falsch, nur übertrieben freundlich tuend
glitschig feucht, aus Schleim bestehend
schlickerig
schlüpfrig:
mit einer die Reibung mindernden Substanz überzogen
zweideutig, meist auf die Sexualität anspielend
seifig:
in der Art wie Seife
mit Seife, Seifenwasser benetzt
sumpfig:
mit Wasser durchfeuchtet; in der Art eines Sumpfes, wie ein Sumpf
unerzogen
unschicklich:
den Sitten und Konventionen einer Gesellschaft nicht entsprechend
unsittlich:
so, dass es sich nicht sittlich auswirkt
verschlammt
verzogen
vorlaut:
meist bezogen auf Kinder: sich in der Art ungefragt äußernd, dass es als störend empfunden wird
zu früh Laut gebend
vorwitzig
zähflüssig:
bei Flüssigkeiten: von hoher Viskosität, wenig fließfähig

Beispielsätze

  • Im Frühjahr werden die Wege pampig.

  • Komm mir jetzt nicht noch pampig!

  • Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Landkreis reagierte pampig: Landrat Robert Niedergesäß sagte damals: „Wir bestehen auf einer gerichtlichen Klärung dieser Rechtsfrage.

  • Wenn es um die Terminanfragen geht, seien Männer ungeduldiger als Frauen, manche werden sogar pampig, hat Silke Glaske festgestellt.

  • Wir waren sorgenfrei, pampig, anarchisch.

  • Gabriels pampige Art hingegen irritiert nicht zum ersten Mal. Der Vizekanzler reagiert in angespannten Situationen durchaus mal gereizt.

  • Italiens Premier Monti forderte mit drastischen Worten Ergebnisse – die um Beruhigung bemühte Bundesregierung reagiert pampig.

  • Wenn man sie daraufhin ansprach bekam man nur pampigen Antworten.

  • Denn es ist nicht leicht, immer freundlich zu bleiben, auch wenn der Mensch am anderen Ende der Leitung pampig reagiert.

  • Denn der macht aus den edlen Zutaten Kartoffeln, Butter und Milch pampigen Kleister.

  • Fischer wurde pampig, Nayhauss hat's geschrieben und der Ober-Grüne war wochenlang sauer.

  • Drach indes präsentiert sich selbstbewusst, pampig, mehrfach ausfallend, wenig nervös.

  • Sowas macht den Prinzen richtig pampig: "Wenn der Wert um das Zehnfache überschritten ist, sollte der Fall klar sein."

  • Wörtlich schreibt Friedrich: "Doch diese reagierten pampig.

  • Lava-Lampen - zurück in die Mottenkiste l gar keinen Sport treiben l pampige Verkäuferinnen 15 Minuten vor Ladenschluß: "Wurst?

  • Das ist unsensibel, pampig, instinktlos ja, ich habe es faschistoid genannt und nenne es auch weiter so.

  • Jeder Dritte findet sich bei den pampigen Verkaufshelfern im Inland ("Wat woll'n Se?") besser beraten.

Häufige Wortkombinationen

  • antworten, aber, auch, dann, behandeln, hoffen, ja, pampig kommen, noch pampig, reagieren

Übersetzungen

Was reimt sich auf pam­pig?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv pam­pig be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × P, 1 × A, 1 × G, 1 × I & 1 × M

  • Vokale: 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × G, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem M mög­lich.

Das Alphagramm von pam­pig lautet: AGIMPP

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Aachen
  3. Mün­chen
  4. Pots­dam
  5. Ingel­heim
  6. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Anton
  3. Martha
  4. Paula
  5. Ida
  6. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Alfa
  3. Mike
  4. Papa
  5. India
  6. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

pampig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort pam­pig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: pampig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: pampig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8304246. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. merkur.de, 22.11.2022
  2. ikz-online.de, 04.05.2020
  3. welt.de, 01.04.2020
  4. spiegel.de, 12.10.2015
  5. focus.de, 28.06.2012
  6. tagesspiegel.de, 06.02.2011
  7. sueddeutsche.de, 28.03.2006
  8. welt.de, 25.03.2006
  9. Die Welt 2001
  10. DIE WELT 2000
  11. Junge Welt 2000
  12. Junge Freiheit 1999
  13. BILD 1999
  14. Berliner Zeitung 1997
  15. TAZ 1997